Aggression und Gewalt in medizinischen Einrichtungen

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  • Suchtverhalten ist eine psychische Störung. <...>

    Stimmt. Nach ICD-10 ist alkoholabhängigkeit unter "F10 - F19: Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen" gelistet, welche eine Erkankung darstellen. Alkoholismus ist somit eine anerkannte Krankheit.


    Definition "Erkrankung":

    "Störung der Le­bens­vorgän­ge in Or­ganen oder im ge­samten Or­ganismus mit der Folge von subjektiv emp­fun­de­nen und/oder ob­jektiv feststell­ba­ren kör­per­lichen, geistigen oder see­li­schen Ver­än­de­run­gen. Krankheit wird von der Be­find­lich­keitsstörung oh­ne ob­jektivier­ba­re medizinische Ur­sache ab­ge­grenzt."

    Liebe Grüße
    Micha




    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

    Einmal editiert, zuletzt von Micha_K ()

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  • *SarkAn* Manche Beiträge sind nur im Suff zu ertragen *SarkAn*

    autsch --> Treffer versenkt

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf


    Gruß Mick

  • Solange man am Beusstsein ist, kann man Komplexe Handlungen auch selbst sein lassen. "Krankheit" wird besiegt - einfach durch Nichtstun - fertig.

    Wenn das so einfach wäre, hätten wir keinerlei Suchtprobleme. Gerade beim Alkohol, aber auch beim Tabak haben wir in unserer europäischen Kultur ja eine hohe Akzeptanz für dessen Konsum. Da wird kein Oktoberfest ohne Fassanstich mit anschließendem Konsum eröffnet und auch sonst gibt es bei jedem festlichen Anlass in der Regel alkoholische Getränke als Standard. Ich habe zumindest noch keine Feierlichkeit erlebt, bei der man auf das Ereignis mit einer Tasse Fencheltee angestoßen hat.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Wenn das so einfach wäre, hätten wir keinerlei Suchtprobleme.

    Sucht ist leider eine Neigung.


    Aber Du hast gerade wunderbar beschrieben, warum Alkohol als Krankheit falsch definiert ist. Es kommt wohl außer in Ausnahmefällen (Masernparty, Coronaparty) kaum vor, dass Krankheiten (gesellschaftlich) bewusst herbeigeführt werden.


    Also preisen wir den Alk und behaupten hinterher, ein Schicksalsschlag - also eine Krankheit hätte uns aus heiterem Himmel getroffen.


    Wobei es ja nicht schlimm wäre, wenn es wirklich eine Krankheit wäre. Schlimm ist, dass Konsumenten von Alkohol zu Gewalt neigen. Dies mit Krankheit zu "entschuldigen" ist... Krank.


    Ich kann wirklich in KEINER Weise akzeptieren, dass medizinisches Personal, Polizisten, Feuerwehr und Unbeteiligte durch Personen gefährdet werden, die sich bewusst in einen Zustand versetzt haben, in dem sie eine Gefahr darstellen. Ich sehe da keinen Unterschied zu einer Bewaffnung, auch wenn der Eine oder andere hier viel Verständnis für gewalttätige Alkoholkonsumenten aufbringen.


    Wobei in meiner kleinen Lebenserfahrung noch KEIN gewalttätiger Alkoholiker vorkam. Sicher gibt es die auch, aber ich glaube nicht, dass Alkoholiker grundsätzlich gewaltbereit sind. Problematisch sind die Trinker mit schon vorher Aggressionsspezial, z.B. Hooligans, sonstige Schlägertypen und Kriminelle.


    Da noch auf Krankheit zu plädieren ist dann endgültig gaga.


    Solange der Alkoholiker nur sich selbst physisch schadet, kann die "Krankheit" gerne anerkannt sein. Darüber hinaus sehe ich das als Irrweg in jeder Hinsicht: medizinisch, gesellschaftlich und bezüglich Arbeitssicherheit, sowohl als Arbeitnehmer als auch als Patient.


    Komisch auch, dass beim Fahren unter Alkoholeinfluss OHNE jeglicher Auffälligkeit eine Straftat vorliegt, bei Gewalt gegen medizinisches Personal hingegen eine Krankheit...?


    #Micha_K


    "Störung der Le­bens­vorgän­ge in Or­ganen oder im ge­samten Or­ganismus mit der Folge von subjektiv emp­fun­de­nen und/oder ob­jektiv feststell­ba­ren kör­per­lichen, geistigen oder see­li­schen Ver­än­de­run­gen."


    Wie ist Störung definiert. Ist "selbst, im vollen Bewusstsein, mit freiem Willen und in Kenntnis aller Folgen herbeiführt" als "Störung" definierbar?


    Wie definiert eine SiFa Unfall? Sicherlich liegt nach einem (größeren) Unfall eine Störung im obigen Sinne vor. Insofern ist das Zitat leider aus dem Zusammenhang gerissen, weil sonst gäbe es keine Unfälle, kein Koma, keinen Tod - nur Krankheiten.


    Bei Alkoholismus liegen diverse Störungen vor, beim "einfachen" Besoffensein aber auch. Oder wenn man etwas zu viel Chili im Mund hat... Besoffen oder Scharfes gegessen wäre also nach obiger Definition auch nur krank. Oder wenn jemand trauert... Nur Beispiele. Ich sehe da keine Hilfe im obigen Satz...


    Ich sehe da keine Lösung, außer, wer unter Alkoholeinfluss gewalttätig wird, oder Gewalt androht, muss der Polizei zugeführt werden, nicht dem medizinischen Personal.


    Wenn er nüchtern und friedlich ist, kann über Krankheit geredet werden - mit medizinischen Personal.

    Einmal editiert, zuletzt von zzz ()

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  • Schwangerschaftsverkündung an die Freundinnen

    Wobei da in den meisten Fällen nur die Schwangere auf den Alkohol verzichtet.

    Ich sehe da keine Lösung, außer, wer unter Alkoholeinfluss gewalttätig wird, oder Gewalt androht, muss der Polizei zugeführt werden, nicht dem medizinischen Personal.

    Leider gibt es da dann ein juristisches Problem mit §20 StGB und §323a.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Moin,


    ich wollte ja eigentlich nichts dazu schreiben, da wir momentan Lichtjahre vom eigentlichen Thema entfernt sind.

    Schlimm ist, dass Konsumenten von Alkohol zu Gewalt neigen.

    Wobei in meiner kleinen Lebenserfahrung noch KEIN gewalttätiger Alkoholiker vorkam. Sicher gibt es die auch, aber ich glaube nicht, dass Alkoholiker grundsätzlich gewaltbereit sind.

    Ja was denn nun? Neigen zu Gewalt, aber sind nicht grundsätzlich gewaltbereit?

    Komisch auch, dass beim Fahren unter Alkoholeinfluss OHNE jeglicher Auffälligkeit eine Straftat vorliegt,

    Völliger Blödsinn

    bei Gewalt gegen medizinisches Personal hingegen eine Krankheit...?

    Noch mehr Blödsinn. Wenn bei Gewalt gegen medizinisches Personal die Polizei hinzugezogen wird, wird die Polizei entsprechende Maßnahmen inkl. Anzeige ergreifen. Ob Krankheit, Schuldunfähigkeit oder nicht etc. ist dann erst im Gerichtsverfahren relevant.

    Wobei es ja nicht schlimm wäre, wenn es wirklich eine Krankheit wäre.

    Auch wenn es Dir nicht passt. Sucht ist eine definierte Krankheit. Dein Bild von dem Menschen, der sich in vollem Bewusstsein in die Sucht begibt, weil er immer noch alles unter Kontrolle hat, ist leider fernab jeglicher Realität. Wenn Du einen Alkoholiker im Betrieb hast und alle relevanten Beteiligten an einen Tisch holst, wird oft die Aussage des Betriebsarztes kommen, dass der Mensch noch nicht "weit genug unten ist", um eine Einsicht zu entwickeln. Da ist traurig, ist aber in fast allen Fällen der Fall.


    Es gibt Alkoholiker, die im Betrieb perfekt funktionieren, die aber dringend der Hilfe bedürfen. Sie machen ihren Job, sie machen ihn gut, sie haben aber keinerlei Selbstreflektion mehr. (Das sind meistens die "Spiegeltrinker", die die beste Performance bringen, wenn sie ihren Level haben). Deswegen ist dieser Satz

    Ist "selbst, im vollen Bewusstsein, mit freiem Willen und in Kenntnis aller Folgen herbeiführt" als "Störung" definierbar?

    der Kern Deiner Fehleinschätzung. Der Alkoholiker verpasst irgendwann den Punkt alles noch realistisch einschätzen zu können. Du liegst bei diesem Thema so was von neben dran, dass isch naggisch uff de Sau devou reite kennt. Ich habe schon einige Kollegen und Kolleginnen bei der Thematik begleitet und leider auch ihre Todesanzeigen gelesen.


    Gruß Frank


    P.S. Vielleicht könnte man dann mal wieder zum eigentlichen Thema zurückkehren und diese Thematik in einem eigenen Thread fortsetzen, auch wenn Du gerne politisierst und gesellschaftliche Themen mit Arbeitsschutz durcheinanderwürfelst.

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

    Einmal editiert, zuletzt von Guudsje ()

  • Ich habe mein "-" verteilt, melde mich jetzt aus dieser Disukussion ab.

    :ta:Wenn jemand eine anerkannte Krankheit nicht als Krankheit anerkennt und sich Fakten verschließ, kann ich nichts machen. :ta:


    Ich habe gedient, damit Leute Ihre Meinung frei äussern dürfen. - Selbst wenn diese falsch ist.


    :pop4:

    Liebe Grüße
    Micha




    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

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  • Suchtverhalten ist eine psychische Störung. Alkohol ist nur eine Form der Auspärgung des Suchtverhaltens.

    Alkohol ist das Suchtmittel, keine Ausprägung....es könnte auch Fettsucht, Arbeitssucht oder einfach nur Eifersucht sein. Charakterisierend ist bei der Sucht, dass sie sozial isoliert...und Schlimmeres.

    Deshalb ist die Nikotinsucht auch die Einzige, die nicht in die Suchtschablone passt.

    Klaus Schuster


    den größten Fehler den man machen kann ist, Angst zu haben, einen Fehler zu machen.

    ¯\_()_/¯

  • Alkoholkonsum... :44: Ich dachte, das sei im Zusammenhang klar.


    Und soweit ICH das sehe, ist das Problem mit dem Alkoholkonsum im Zusammenhang mit Gewalt eher nicht bei den Alkoholikern, sondern bei Partyvolk, Hooligans und Co., also bei Gelegenheits- und Wochendtrinkern. DIE sind jedenfalls nicht "krank".

  • das stimmt so. Das ist auch bei uns in den Kliniken das Hauptproblem. Weit weg von Frau und daheim kann man ja die Puppen tanzen lassen. Das zieht sich durch drei von vier unserer Kliniken.

    Alkoholismus ist da gar nicht das Problem. In der Suchttherapie ist der Missbrauch von Alkohol das geringste Problem.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf


    Gruß Mick