Aggression und Gewalt in medizinischen Einrichtungen

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  • Guten Morgen zusammen,


    ich habe das Thema etwas weiter gefasst, obwohl es ein Problem ist, mit dem ich mich konkret beschäftige:


    Von unseren Beschäftigten höre ich zunehmend Klagen über Aggressionen, denen sie seitens Patienten und Angehörigen ausgesetzt sind. Weiter wird befürchtet, dass derartige Situation auch zu gewaltätigen Handlungen eskalieren können. Auf den Namensschildern seht der Vor- und Zuname, was schon zu Drohungen via soziale Netzwerke geführt hat.
    Teile des Hauses sind videoüberwacht, so kann sich jeder, der das Haus betritt, auf einem Monitor sehen. Rechtlich durch entsprechende Hinweisschilder "Teile dieses Hauses sind videoüberwacht" abgesichert. Das hat aber eher keinen präventiven Charakter, besonders bei den alltäglichen Aggressionen.


    Und genau bei diesen liegt mein Handlungsproblem: Lange Wartezeiten in der Notfallambulanz, auf eine angesetzete OP, Untersuchungen und Therapien kommen immer wieder vor. Deshalb wurden auch schon Abläufe strukturiert, z. B. wird ein Notfallpatient sofort in der Notaufnahme triagiert[1], auf diese Verfahren und damit verbundene Wartezeiten wird durch Beschilderung hingewiesen. Im OP wird ein Saallmanagement betrieben.
    Regelmäßig wird einen Antiaggressionsschulung inhouse angeboten.
    Dennoch kommt es immer wieder zu Wartezeiten, auf die Patienten und Angehörige unterschiedlich, eben auch aggressiv reagieren. Solche Situationen schaukeln sich dann immer weiter hoch, je nachdem wie lange die Wartezeit ist/ sich verlängert. Beschrieben wird ein zunehmend distanzloses und beleidigendes Verhalten


    Dass dies zu starken Belastungen bei den involvierten Mitarbeitern führt, ist durchaus nachvollziehbar. Hier möchte ich als Sicherheitsfachkraft unterstützen/ helfen. Alleine das "Wie" führt bei mir zu Kopfzerbrechen.


    Deshalb nun meine Frage an die Kollegen aus ähnlichen Einrichtungen:


    Wie geht Ihr damit um? Was habt Ihr für Lösungsansätze oder gibt es sogar "Best-Practice"-Beispiele?


    Im Voraus vielen Dank für Eure Antworten.


    Dass meine Gefährdungsbeurteilung hier klaren Handlungsbedarf ergeben hat, dürfte klar sein.


    @Admin: Ich habe kein besseres Unter-Forum für die Frage gefunden. Deshalb meine Anregung zu einem Unterforum, z. B. "Probleme und Lösungsansätze" bezeichnet.


    lieben Grüße, frohe Festage und einen guten Rutsch in ein erfolgreiches Jahr 2019


    Hardy


    [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Triage

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

    Einmal editiert, zuletzt von elschwoabos () aus folgendem Grund: Erklärung Triage per Fußnote hinzugefügt.

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Hardy,


    ich habe es mal ins richtige Unterforum geschoben :D:thumbup:
    Danke für den Tipp.

    Alle sagten: Es geht nicht. Da kam einer, der das nicht wusste und tat es einfach.(Goran Kikic)

    Wer nichts weiß, muß alles glauben. (Marie von Ebner-Eschenbach)
    „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“
    (Sapere aude)

  • Und genau bei diesen liegt mein Handlungsproblem: Lange Wartezeiten in der Notfallambulanz, auf eine angesetzete OP, Untersuchungen und Therapien kommen immer wieder vor. Deshalb wurden auch schon Abläufe strukturiert, z. B. wird ein Notfallpatient sofort in der Notaufnahme triagiert[1], auf diese Verfahren und damit verbundene Wartezeiten wird durch Beschilderung hingewiesen. Im OP wird ein Saallmanagement betrieben.
    Regelmäßig wird einen Antiaggressionsschulung inhouse angeboten.
    Dennoch kommt es immer wieder zu Wartezeiten, auf die Patienten und Angehörige unterschiedlich, eben auch aggressiv reagieren. Solche Situationen schaukeln sich dann immer weiter hoch, je nachdem wie lange die Wartezeit ist/ sich verlängert. Beschrieben wird ein zunehmend distanzloses und beleidigendes Verhalten


    Dass dies zu starken Belastungen bei den involvierten Mitarbeitern führt, ist durchaus nachvollziehbar. Hier möchte ich als Sicherheitsfachkraft unterstützen/ helfen. Alleine das "Wie" führt bei mir zu Kopfzerbrechen.

    Das ist leider ein Problem in unserer Gesellschaft .....


    Hallo Hardy,


    wie Du wahrscheinlich weißt komme ich nicht aus Deiner Branche ...daher kann ich dazu nicht viel sagen,
    möglich wäre vielleicht so eine Art Arbeitskreis/Workshop die betroffenen Personen mit einzubeziehen oft haben gerade diese Personen
    gute Ideen.


    Vielleicht könntest Du dazu die Aktion Dialog von Komm mit Mensch nutzen.


    https://www.kommmitmensch.de/toolbox/kommmitmensch-dialoge/

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

    Einmal editiert, zuletzt von kelte ()

  • Hallo,


    das wird man nicht lösen können, da es ein gesellschaftliches
    Problem ist.


    Namensschilder ändern? Nachname reicht doch.
    Selbst das wird aber keinen wirklichen Schutz bieten. Gerade wenn Mitarbeiter
    in den sozialen Medien mit Nennung Arbeitgeber, Ort vertreten sind oder einen
    seltenen Namen haben. Hier sollte man vielleicht eine Empfehlung an
    die Mitarbeiter geben, auf solche Daten (Arbeitgeber etc.) in Profile zu verzichten.


    Wachdienst?
    Es gibt ja schon Krankenhäuser wo dieser zur "Ausstattung" gehört.


    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Moin Hardy


    Ich erkenne genau unser Krankenhaus wieder und wir haben auch ähnliche Maßnahmen.
    Wenn ich höre, dass Mitarbeiter regelmäßig in Fixierungstechniken geschult werden müssen, v.a. auch wegen deliranten (verwirrten) Patienten, klingt das alles nicht mehr nach Traumjob.


    Was wir gerade etablieren ist zwar leider auch nur eine Maßnahme, aber kommt ganz gut an.
    Wir habe eine Gruppe von Mitarbeitern zusammen mit der UK als psychologischer Erstbetreuer geschult (aus Notaufnahme, OP, Intensivstation, auf freiwilliger Basis). Unsere UK biete dies auch als regulären 3 Tageskurs an.


    In der Notaufnahme haben wir nachts einen Wachmann (der aber auch schon verletzte wurde) Tagsüber bekommen wir ihn leider nicht finanziert.


    Was ich persönlich gut finde und auch schon mal in einer anderen Klinik sah, war den hausärztlichen Notdienst mit in die Notaufnahme zu integrieren. Somit können die Bagatellfälle nach der Triage dorthin und blockieren nicht die Kapazität für echte Notfälle.


    Über eine super Lösung wäre ich auch froh….

    Grüßle
    de Uil


    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“


    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

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  • Problem 1: das Problem wird nicht beim Namen genannt.
    Problem 2: es gibt KEINE Unterstützung von Behörden.
    Problem 3: Vorgesetzte ohne nix in der Hose


    Ich habe als SiFa EINEN Fall erlebt, der funktioniert hat. Sobald Angestellte bedroht waren, hat der Chef persönlich sich die Aggressoren zur Brust genommen, hat sie bei sich im Chefzimmer allein empfangen und klargemacht, wenn sie ein Problem hätten, müssen sie ihn selbst attackieren, denn gegenüber seinen Mitarbeitern lässt er das nicht zu. Ein großer Mann, topfit, braungebrannt, kräftige Stimme. Typ Yul Brynner. Und absolut Chef - mehr Chef geht nicht mehr.


    Das scheint bei ihm in der Abteilung zu funktionieren, den selbst der letzte Idiot merkt dann: kein Arzt, keine Hilfe.


    Diese "Lösung" funktioniert nur bei Aggression wegen vermeintlich nicht erfolgender Hilfe Wenn die Hilfe versagt, funktioniert diese Lösung u.U. nicht.


    Andere Ansätze:
    - Begrenzung des Zugangs durch Angehörige,
    - Wachpersonal
    - Notfallknopf im PC, nach einem Klick kommen Kollegen aus anderen Bereichen zur Hilfe.


    Alle diese "Lösungen" haben gemeinsam:
    - sie basieren auf aggressiven Reaktionen
    - soziallisieren die Kosten für die gescheiterte "Integration".


    Im Wesentlichen kommen die Aggressionen aus drei Gruppen, die Du auch an SiFa nicht benennst: Besoffene, andere Gesellschaften ablehnende Muslime und Neudeutsch "Roma" Genannte. Die Hemmschwelle für Attacken aus anderen "Kulturen" ist politisch extrem niedrig angesiedelt bis nicht vorhanden, ebenso für Alkohol: er kann ja nichts dafür, er ist betrunken. Alkohol wirkt regelmäßig strafmildernd und Alkoholismus gilt leider als Krankheit. Der Zugang zu Alkohol ist ungehindert.


    Rettungkräfte aller Natur sind diesen Attacken dauernd ausgesetzt, auch Mitarbeiter bei sozialen Diensten und Polizisten. Bei Letzteren löst die politische Untätigkeit auch noch einen starken Rechtsdrall aus, worüber wir uns in nächster Zukunft noch "freuen" dürfen.

    Als SiFa muss man eigentlich die Ursache der Gefährdung abstellen, nicht die Unterweisungen maximieren. Hier hat man es allerdings mit maximalen, politischen Hemmnissen zu tun.


    Den Rest kannst Du personenbezogen versuchen zu "lösen". In der Notaufnahme ist die Installation einer Schleuse für Patienten möglich. Ob sie da, wo das diskutiert wurde, umgesetzt wurde, weiß ich nicht, bin nicht mehr dort. Budget war freigegeben, aber das Wie war noch nicht geklärt. Kann sein, dass es nie geklärt wurde...


    Mehr Lösungsansätze kenne ich nicht.


    Die Option, keine Namensschilder zu tragen, an den Türen die Namen nicht zu markieren, den Kontakt zu Patienten insgesamt zu reduzieren, Zugänge zu sperren, Trakte abzugrenzen usw. ist eine gesellschaftliche Kapitulation, die bisher nur diskutiert, aber noch nicht umgesetzt wurde. Aber ich sehe das noch kommen, wenn der politische Wille fehlt, Ross und Reiter zu benennen, und dem Prozess entgegenzuwirken.


    Das sind/waren Erfahrungen aus erster Hand.

  • Hallo,


    Ross und Reiter wird man nicht benennen können, da sich diese
    Problematik durch alle Gesellschaftsschichten durchzieht.

    Im Wesentlichen kommen die Aggressionen aus drei Gruppen, die Du auch an SiFa nicht benennst: Besoffene, andere Gesellschaften ablehnende Muslime und Neudeutsch "Roma" Genannte. Die Hemmschwelle für Attacken aus anderen "Kulturen" ist politisch extrem niedrig angesiedelt bis nicht vorhanden, ebenso für Alkohol: er kann ja nichts dafür, er ist betrunken. Alkohol wirkt regelmäßig strafmildernd und Alkoholismus gilt leider als Krankheit. Der Zugang zu Alkohol ist ungehindert.

    Gefühlt oder an Zahlen belegt?
    Der von seinem Leben genervte Deutsche fällt nämlich...
    und dieser Teil ist gar nicht so klein.


    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • In der Notaufnahme ist die Installation einer Schleuse für Patienten möglich. Ob sie da, wo das diskutiert wurde, umgesetzt wurde, weiß ich nicht, bin nicht mehr dort. Budget war freigegeben, aber das Wie war noch nicht geklärt. Kann sein, dass es nie geklärt wurde...


    Ähnliches habe ich in Italien gesehen, dort wurde wenn es zu Stau´s kam dann eine Person als Aufsicht abgestellt und Aggressoren gleich aus gesiebt und in einen extra Bereich gebracht, außerdem wurde nach der Schleuse unterschieden und in div Warteräume verteilt. Auch wurde ständig ein Wasserstand ausgegeben über Wartezeiten und es war jemand in Sichtweite den man fragen konnte


    Dies entspannt schon mal
    Bei meinem letzten Aufenthalt in der Notaufnahme konnte ich gut sehen wie sich das ganze immer wieder auf schaukelt je länger man wartet und keine Infos fließen, gerade wenn dann noch Patienten die besser ausschauen als man sich selbst fühlt schneller voran kommen


    Aber alle Systeme stehen und fallen mit der kundschaft und der anwendung

    Mfg Dierk

    Elektriker aus Leidenschaft :thumbup:


  • Gefühlt oder an Zahlen belegt?Der von seinem Leben genervte Deutsche fällt nämlich...
    und dieser Teil ist gar nicht so klein.


    Zahlen sind nicht zulässig: Diskriminierung.


    Die Reaktionen und Anliegen des medizinischen Personals gingen in diese Richtung. Aus Angst vor beruflichen Repressalien haben die die Aggressoren so lange umschrieben, bin MIR klar wurde, woher es kam.


    Allerdings ist das Patientenmanagement und die Kommunikation ein Faktor, der vernachlässigt wird.


    Ich bin übrigens kein "Deutscher". Zwei deutsche Stämme außerhalb der Bundesrepublik gehören zu meinen Vorfahren, und zwei Andere, jeweils zu genau 25%. Als Großstadtkind habe ich aber aus keiner Kultur Traditionen mitgenommen, von daher bin ich eigentlich nichts, und Abstammung bedeutet mir auch nichts. Zu allen Gesellschaftsbereichen, die in Deutschland existieren, die integriert sind oder Probleme bereiten, habe ich direkte Kontakte über das normale Zusammenleben. Weihnachten und Silvester bin ich in insgesamt 5 Ländern unterwegs (Europa). Von daher betone ich nachdrücklich, dass ich mit Nationalismus nichts anfangen kann, und einer Nation an sich keinen Wert zumesse.


    Aber ich weiß eben, wie diverse Kulturen ticken.


    Zur Notaufnahme aus dem Privatleben, Vorfall in Szeged, Ungarn. Meine Frau hatte ihren Knöchel verstaucht.


    Eine Zigeunerfamilie war auch dort. Natürlich wissen die, dass die mit dem Auftreten, diskriminiert zu werden, Reaktionen auslösen können. Die Helferin war restlos überfordert, wurde niedergebrüllt. Was medizinisch los war, habe ich auch mitgekriegt. Ich habe dann die ältere Dame, die besonders laut war, angesprochen, und ihr das Grundprinzip der Notaufnahme erklärt, dass Ärzte nach medizinischen Gesichtspunkten entschieden, und die Helferin da gar nichts dafür kann. Ich konnte ihr Beispiele zeigen, denen es schlechter ging, als ihrem (erwachsenen) Sohn, und dass das Warten keine persönliche Entscheidung ist.


    Die haben mir alle zugehört, nachvollziehen können, dass dies so zutrifft, haben sich beruhigt, wir haben noch eine Menge über Gott und die Welt gequatscht, viel gelacht, und am Ende waren wir alle gleichzeitig fertig. Dann habe ich lauter Segenssprüche und Co. erhalten, wir wurden sogar eingeladen, mit dem Taxi mitzufahren, den sie gerufen haben (mehrere Taxen) - na ja ... - und wir sind dann unsere Wege gegangen.


    Auch bei Verwandtenbesuchen im Krankenhaus kommen Zigeuner oft in großer Zahl. Wenn man mit ihnen spricht, dass dies für die anderen Patienten im Zimmer belastend sei, habe ich noch nie erlebt, dass die das nicht respektiert hätten.


    Aber auch das alles braucht ein Wissen UND Zeit für die Kommunikation. Zeit zum quatschen können Notaufnahmen kaum aufbringen


    Ich denke, in vielen Fällen würde Kommunikation nämlich helfen. Aber nicht in Allen. Und der Staat sollte das Bürger damit nicht allein lassen. Eine zentrale Kommunikation, welche Grenzen Kultur und Religion haben, wäre hilfreich.


    Besoffene (und Konsumenten anderer, Aggressivität fördernder Drogen) würde ich maximal zur Kasse bitten, für alles außer Therapie gegen die Sucht und Prävention. Wenn sie sich lieber nicht helfen lassen wollen, tja, wie sagte Onkel Darwin...


    Die Fixierung/Behandlung Geistesgestörter gehört nicht zu diesem Thema. Mit dieser Art von Kranken gibt es hinreichend Erfahrung und es gibt hinreichend Arbeits-Prozesse.

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  • Die Fixierung/Behandlung Geistesgestörter gehört nicht zu diesem Thema. Mit dieser Art von Kranken gibt es hinreichend Erfahrung und es gibt hinreichend Arbeits-Prozesse.


    Zur Klärung:
    Fixierung ist heute v.a durch die zunehmende Anzahl Demenzerkrankter und Drogenintox (ggf. aber auch bei Exzitationsstadium ="Aufwachphasen"aus Narkosen) notwendig, da diese selbst- und fremdgefährdend sind.
    Mental erkrankte Menschen z.B. mit einer akuten Psychose dürfen künftig nur noch mit richterlicher Anordnung fixiert werden.


    Daher ist eine Fixierung in Notaufnahmen und Intensivstationen zunehmend ein Thema, da v.a auch aufgrund des schlechten Personalschlüsseln bzw fehlendem Personal,(der Markt ist leer für entsprechende Fachgebiete)keine ausreichende Betreung/Zuwendung stattfinden kann

    Grüßle
    de Uil


    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“


    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

  • jein , meine MA empfinden die Fixierung aber teilweise als belastend, da durch mehr persönliche Zuwendung das Problem abgemildert wrden könnte , z.B. bei einer 1:1 Betreuung.

    Grüßle
    de Uil


    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“


    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

  • Fixierung ist heute v.a durch die zunehmende Anzahl Demenzerkrankter und Drogenintox (ggf. aber auch bei Exzitationsstadium ="Aufwachphasen"aus Narkosen) notwendig, da diese selbst- und fremdgefährdend sind.

    Wobei das Verfassungsgerichtsurteil hier klare Grenzen setzt. Meiner Auffassung nach ist alles über 30 Minuten kritisch zu sehen und nur durch richterliche Anordnung möglich. Link
    Einer der im Urteil klagenden war alkoholisiert und wurde daher fixiert. Bei Demenzerkrankten, die fixiert werden sollen, muss man davon ausgehen, dass sich dieser Vorgang wiederholt => ohne Richter keine Fixierung.


    Fehlendes Personal kann keine Rechtfertigung für eine Fixierung liefern.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Genau deswegen habe ich auf Intensivstation+ PZL nachgefragt und deren Aussage war, dass dort keiner richterlichen Anordung bedarf.
    Habe es mir aber nicht schriftlich geben lassen...

    Grüßle
    de Uil


    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“


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  • Wachdienst?
    Es gibt ja schon Krankenhäuser wo dieser zur "Ausstattung" gehört.


    Gruß
    Simon Schmeisser

    Hi,


    die Frage ist dann, wann informiere ich den Sicherheitsdienst. Mann will ja auch die Patienten nicht vergraulen.


    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Hallo,


    gute Frage. Wird aber auch davon abhängig sein, wo man
    einen Wachdienst einsetzen möchte. Ganzes Krankenhaus
    oder nur in einem einzelnen Bereich (z.B. Notaufnahme).
    In einem einzelnen Bereich ist es natürlich einfach, da er
    direkt vor Ort positioniert werden kann.


    die Frage ist dann, wann informiere ich den Sicherheitsdienst. Mann will ja auch die Patienten nicht vergraulen.

    Wenn ich in einem Krankenhaus tatsächlich einen Wachdienst
    benötige, würde ich darauf keine Rücksicht nehmen.


    Gruß
    Simon Schmeisser

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  • Hallo und guten Morgen,


    fixieren mag in Akutkrankenhäusern ja noch funktionieren. Bei uns in den REHA-Kliniken geht das nicht. Da haben die Rehabilitanden freien Ausgang und kommen dann alkoholisiert zurück.
    Der hinzugerufene Bereitschaftsarzt ist dann derjenige, der dann die Schläge abbekommt. Man muss auch mal darüber sprechen, dass viele unserer Neubürger ein ganz anderes soziales Verhalten und Verständnis haben.
    Weibliche Berater oder Personal wird nicht akzeptiert und abgelehnt.
    Am schlimmsten ist es i. M. im Bereich der Kinder und Jugend REHA. Vermehrt im Bereich der PSM. Da haben 12 jährige einen ausgewachsenen kräftigen Handwerker in der Mangel gehabt.
    Die leitende Psychologin sagt dann die rmen Kinder. Darf man doch nicht zu hart anfassen. Die Leiden doch eh schon. Letztendlich stehe ich als Sifa bei diesem Problem ziemlich bedröppelt da.
    Wir versuchen es über Deeskalationstainings. Fixieren dürfen wir wohl nicht?? Wobei das bei einem 14 - 16 jährigen Jungen mit fast 190 cm und 130 kg für eine Nachtschwester und einem Bereitschaftsarzt
    eh nicht einfach wäre. Da bleibt nur die Polizei. Die Elternteile, die die Kinder während der REHA begleiten, sind da oftmals nicht viel besser. Apfel und Stamm.
    In unserer Unfallstatistik (wir nennen das Vorfall) geht an dieser Stelle die Kurve steil nach oben. Ein befriedigende Lösung haben wir da nicht in Sicht.


    In unseren Beraterbüros haben wir als Arbeitgeber die Mitarbeiter gebeten (aufgefordert) private Elemente, wie Familienbilder etc. nicht am Arbeitsplatz aufzustellen. Als Waffen zu misbrauchende Arbeitsmittel (Scheren, Brieföffner) sind auch während der Arbeitzeit im Schreibtich zu verstauen, etc. usw.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf


    Gruß Mick

    Einmal editiert, zuletzt von Mick1204 () aus folgendem Grund: Ergänzungen

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  • Hallo,

    Probleme mit Neubürger (wobei man es so pauschal nicht sagen kann)
    kenne ich gut, habe ich fast wöchentlich. Wobei aber nicht in dieser Qualität.
    Wir haben vereinzelt mal ein lautes Wortgefecht. Wo wir eher Probleme
    haben ist im Umgang mit Eigentum und der Erwartungshaltung.
    Meine Erfahrungen beruhen aus der politischen Tätigkeit und der
    ehrenamtlichen Leitung eines kommunalen/kirchlichen Projektes
    für Flüchtlinge/sozialschwache Bürger.


    Kann man diese Erfahrungen in Zahlen bei euch festmachen?


    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • In der Industrie sind ausnahmslos alle "Neubürger" deutscher aus die Deutschesten, was Arbeitsleistung und Qualität angeht.


    In meiner nächsten Verwandschaft ist eine Ärztin, die "Neubürger" aus der Sammelunterkunft behandelt. Ausnahmslos alle sind brav wie Lämmchen, nur die Themen Therapie, Pünktlichkeit und Termintreue ist bei denen nicht ganz vorhanden. Was sie nicht zu schlechteren Menschen macht, die wissen einfach nicht, wie eine Praxis funktioniert, und wie eine medizinische Heilung überhaupt zum Erfolg führt (mit einem Schmerzmittel sind sie schon zufrieden, und setzen die Behandlung nicht fort - was natürlich fatal ist). Kommunikation ist wegen Sprachbarrieren kaum möglich.


    Es ist ja auch nicht die Mehrheit, die sich insgesamt schlecht benimmt, eher nach Pareto andersrum: die geringste Anzahl der Patienten verursacht die meisten Probleme. Von daher ist die Frage nach Zahlen nicht zielführend. Die Frage ist binär zu betrachten: kommt es vor, und muss man dagegen etwas tun?


    Das Störende dabei ist, das die Aggressiven nicht massiv und nachdrücklich in ihre Schranken gewiesen werden. In diesem Zusammenhang würde ich auch die Verweigerung der medizinischen Behandlung bzw. die Trennung der Opfer von den gewaltbereiten Männern (die sofort in ein Ausreisezentrum müssten) in Erwägung ziehen. Aber das darf man nicht. Alles SiFa trennt man Gefährdung vom Mitarbeiter technisch. Im Fall aggressiver Männer (oder männlichen Nachwuchses) darf man das nicht.


    Als selbst "Neubürger" weiß ich aber, dass Gewalt vielfach nur mit Gewalt verhinderbar ist. Man muss gefährlicher wirken, als sich der Aggressor fühlt, ggf muss man auch Gewalt kurz und nachdrücklich anwenden - LEIDER auch gegen Kinder, denn die sind bereits im Vorfeld falsch konditioniert. Das ist den Deutschen komplett aberzogen und verboten. Die Personen, gegenüber denen das notwendig wäre, sind diese Art der Kommunikation aber gewohnt. Es ist ja nicht so, dass nur die so drauf sind. In dem Umfeld, aus dem sie kommen, ist das der Normalzustand. Die spielen als Kinder nicht mit Autos und Puppen, die werden von den älteren, männlichen Bezugspersonen zur Gewalt erzogen und angestachelt. Schlimmer als in Sparta.... Defetismus auf der einen Seite signalisiert dauerhaften Erfolg auf der anderen Seite. Die stehen dabei aber selbst unter maximalen Stress. Solange keine religiösen Hintergründe vorliegen, würde z.B. die Andeutung maximaler Gewaltbereitschaft bereits für Ruhe sorgen. Unbedarft sollte man das aber nicht versuchen. Das Messer ist beim Aggressor eine Grundausstattung...


    Um zum Opfer zu werden, muss man signalisieren, dass man dazu bereit ist. In Deutschland ist dieses Signal der Standard in der öffentlichen Dienstleistung.


    Als SiFa ist man da ohnehin auf verlorenem Posten.


    Ehrlich: außer einer Scheintätigkeit würde ich bei dieser Scheinheiligkeit nichts tun. Innerlich muss man Distanz halten. Man kann nicht helfen, wo der Staat versagt.


    Und nein, eine nationalistisch ausgerichtete, politische Bewegung ist keine Lösung. Die verlagert nur die Gewalt, und als Bürger wäre man wesentlich schlimmer dran. Ich würde mir nur einen etwas größeren Anteil an Technokratie wünschen.

  • Kann man diese Erfahrungen in Zahlen bei euch festmachen?

    ja

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
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    (Leo Tolstoi)

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    Gruß Mick