Gefahrstoffmanagement

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  • Hallo Forum,


    wie kümmert Ihr euch im Betrieb um das Thema Gefahrstoffe? Aktuell ist das bei mir alles in einer großen Excel Liste (mir persönlich widerspricht es sehr!).
    Ich möchte es gerne ändern, um auch Synergien von mehreren Standorten zu nutzen. Daher würde es mich interessieren wie
    Ihr das Thema behandelt?
    Excel Liste?
    Software Tool?
    Cloud Lösung?
    Kosten/Nutzen?


    An Tools habe ich mir mal folgende angeschaut
    - TOGs vom TÜV Rheinland
    - secova
    - ecowebdesk
    - GefDok


    Danke & Grüße

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  • Ab einer bestimmten Größe würde ich das Gefahrstoffmanagement extern in Anspruch nehmen:


    Beispiel:
    https://www.eska.eu/gefahrstoffmanagement/gms/
    (Habe nichts mit dem Laden zu tun, nur gegooglet)


    Allein die jährliche Aktualisierung der SDB - und ihre Auswertung - würde eine Abteilung binden. Ist dies zentral gemanaged, werden alle Kunden mit einem Aufwasch erledigt - kommt schneller, billiger und zuverlässiger.


    Man könnte so etwas auch selbst aufziehen - vorstellbar, dass am Markt noch Bedarf da ist :)

  • Da kommt es ganz gewaltig auf die Struktur im Betrieb an und auf die Mengen.
    So wie ich das sehe, handelt es sich bei Dir um mehrere Standorte. Da sollte vor Ort zumindest eine Person als Ansprechpartner benannt sein. Dann stellt sich die Frage, wie kommen die Stoffe in die einzelnen Standorte? Gibt es einen zentralen Einkauf? Gibt es ein Freigabesystem? Von wie vielen Stoffen reden wir denn? Wenn es relativ wenige, sind würde ich bei Excel bleiben. Sind es mehr (so ab 500-1000 wird es interessant), kann evt. eine Software sinnvoll sein. Es kommt natürlich auch darauf an, wie das Gefahrstoffverzeichnis geführt werden soll. Für jeden Bereich separat, oder zentral mit Auszügen für die Bereiche usw. Gibt es ein Warenwirtschaftssystem?
    Bei der Software sieht es momentan leider sehr schlecht aus, zumindest was meine Ansprüche daran angeht. Fast alle Hersteller entwickeln hier, meiner Meinung nach, in die falsche Richtung und haben nur ihren kontinuierlichen Ertrag im Auge. Für mich kommt z.B. nur eine Lösung auf eigenen Servern in Frage, also keine fremde Cloud und auch keine Software as a Service.


    kommt schneller, billiger und zuverlässiger.

    Da habe ich gewaltige Zweifel, den die Hauptaufgaben wird der externe nicht übernehmen. Rein die SDB beschaffen ist das geringste Problem.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

    Einmal editiert, zuletzt von AxelS ()

  • Ich kenne so einen Service, der bietet an:


    - Gefahrstoffkataster nach TRGS
    - Freigabesystem (Nutzer trägt Gefahrstoff ein, SiFa wird informiert und darf freigeben/nicht freigeben oder darauf hinweisen, dass ein Stoff mit dem gleichen Einsatzzbereich bereits im Betrieb ist - oder Ersatzstoff vorschlagen)
    - Betriebsanweisungen generisch (muss man dann anpassen)
    - stetige Aktualisierung der SDB
    - Information an die Nutzer der Gefahrstoffe über Änderungen (Grenzwerte, KMR usw.)
    - Geplant: Gefährdungsbeurteilungen


    Wobei ich die Erstellung einer Betriebsanweisung VOR der Gefährdungsbeurteilung (nach TRGS) als merkwürdig im negativen Sinne ansehe.


    Für mich wäre die Dienstleistung:
    - Kataster nach TRGS
    - Aktualisierung der SDB
    - Freigabesystem


    schon ein 80% Gewinn. Der Rest "stört" kaum noch den Arbeitsablauf.


    Bezüglich Software sehe ich das aber auch so wie Du. Habe nichts Sinnvolles gefunden. Excel ist da mit Abstand am weitesten vorne. Evtl. Access, falls die Tabelle mehrdimensional wird.


    Zweidimensional: auf jeden Fall.


    Dreidimensional: Je Stoff mehrere Standorte


    Vierdimensional: Je Stoff mehrere Standorte, aber unterschiedliche Verarbeitung/Gefährdung/Betriebsanweisung je Standort


    Fünfdimensional: wie oben, und zusätzlich unterschiedliche Handhabung innerhalb der einzelnen Standorte....


    Bei Vierdimensional würde ich langsam Access rauskramen.


    Man kann Dimensionen reduzieren durch Redundanz: den selben Stoff X-Mal in der Tabelle führen. Durch Verlinkung zu den SDB kann man auch hier den Aufwand noch in Griff haben, sieht aber besch..eiden aus.


    Der Service, den ich kenne, ist konzern-intern und für Externe nicht verfügbar. Aber wenn ich das gesehen habe, muss es das auch anderweitig geben - oder sollte.


    Gegen "meine" Gefahrstoffe in der Cloud habe ich pauschal keinerlei Einwände.

  • Hi,


    also speziell bei uns geht es im 2 Standorte mit je ca. 500 Stoffen wovon 80% identisch sind.
    Das ist auch mein Anknüpfungspunkt hier Synergien zu nutzen.

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  • Gegen "meine" Gefahrstoffe in der Cloud habe ich pauschal keinerlei Einwände.

    Schön, wenn der Dienst unendlich lange angeboten wird. Stellt er von heute auf morgen den Betrieb ein, hast Du ein Problem. Der Diensteanbieter kann auch beliebig die Preise in der Zukunft diktieren. Du als Nutzer bist zur Archivierung verpflichtet und kannst es dann nicht mehr.

    Erfasst er die Daten auch selbst, oder muss man die liefern.
    Wenn ich eh schon die Stoffe, Mengen und den Einsatz liefern muss, kann ich das Kataster problemlos auch selbst erstellen, da ist die Ersparnis durch den Externen minimal, zumal auch noch Abstimmung zwischen den Anwendern und dem externen Dienst erforderlich ist. Betriebsanweisungen (BA) kann man im Prinzip erst nach einer Gefährdungsbeurteilung erstellen, wobei die Praxis oft den umgekehrten Weg geht und einfach aus dem SDB eine BA generiert. Das kann gängige Software problemlos. Die Arbeit beginnt dann mit der Anpassung an die betrieblichen Belange. Die stetige Anpassung der SDB ist auch ein netter unnützer Service, denn der Externe kommt formal gar nicht an die SDB ran, da kein Vertragspartner zum Produktlieferanten. Grenzwerte ändern sich auch nicht so oft, dass man da gewaltig aktiv werden muss und die Gefährdungsbeurteilung durch einen externen Dienst halte ich für fragwürdig. Da dürfte es besser sein, die Nutzer (bzw. deren Vorgesetzte) vor Ort entsprechend zu schulen.

    bei uns geht es im 2 Standorte mit je ca. 500 Stoffen wovon 80% identisch sind.

    Da würde ich zentral die SDB archivieren und vorhalten. Zusätzlich eine Excel-Liste mit den notwendigen Parametern, also Kennzeichnung usw. und evt. zugehörige Musterbetriebsanweisungen. Die Bereiche dürfen dann daraus ihre notwendigen Daten kopieren und somit ihr Kataster erstellen. Mengen hinzufügen und evt. die BA anpassen. Die angepassten BA sind dann Bestandteil der Gefährdungsbeurteilung.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Schön, wenn der Dienst unendlich lange angeboten wird. Stellt er von heute auf morgen den Betrieb ein, hast Du ein Problem. Der Diensteanbieter kann auch beliebig die Preise in der Zukunft diktieren. Du als Nutzer bist zur Archivierung verpflichtet und kannst es dann nicht mehr.


    Das ist GAR kein Problem. Man nutzt regelmäßig die Exportfunktion und archiviert alles lokal.


    Worst case: man hat alles wieder in Excel...


    Aber immerhin aktuell. Dass der Anbieter über Nacht nach Timbuktu flieht, ist eher unwahrscheinlich. Man hat selbst dann noch Zeit, wenn der Dienst eingestellt wird.


    Man überträgt die exportierte Excel-Tabelle an den Nächsten, oder pflegt sie weiter.


    Man kann auch nur den SDB-Service buchen, wenn man möchte.


    Zitat

    Erfasst er die Daten auch selbst, oder muss man die liefern.


    Man muss die Daten lefern, aber rudimentär. Stoffname, Stoffmenge - je nachdem, was man als Daten überhaupt angeben möchte.


    Zitat

    Wenn ich eh schon die Stoffe, Mengen und den Einsatz liefern muss, kann ich das Kataster problemlos auch selbst erstellen,


    UND Du musst die SDB besorgen/einscannen/archivieren - was auch immer. Hier ist der dickste Vorteil eines Dienstleisters.


    Zitat

    da ist die Ersparnis durch den Externen minimal,


    Aus Erfahrung: Zeitersparnis ist maximal....


    Zitat

    zumal auch noch Abstimmung zwischen den Anwendern und dem externen Dienst erforderlich ist.


    Nein, wozu? Der Externe liefert nur, was man sich von ihm holt. Ich habe nie etwas abgestimmt, sondern nur mitgeteilt, was ich brauche (was aber automatisiert erfolgt).


    Zitat

    Betriebsanweisungen (BA) kann man im Prinzip erst nach einer Gefährdungsbeurteilung erstellen, wobei die Praxis oft den umgekehrten Weg geht und einfach aus dem SDB eine BA generiert. Das kann gängige Software problemlos. Die Arbeit beginnt dann mit der Anpassung an die betrieblichen Belange.


    Was einen Start bei nahe Null bedeutet. Das Angebot BA zu schreiben ist weitgehend zu ignorieren, bzw. kann man nutzen, aber dann nur die zwei-drei oberen Zellen verwenden - soweit nötig.


    Zitat

    Die stetige Anpassung der SDB ist auch ein netter unnützer Service, denn der Externe kommt formal gar nicht an die SDB ran,


    Doch. Fakt. Der Service der Lieferanten fragt nicht nach Rechnungsnummer usw. Die liefern sofort auf Anfrage (per PDF in E-Mail). Die Aktualität UND die Auswertung der SDB ist zeitaufwendig und monoton. Das sollen gerne Externe machen.


    Zitat

    Grenzwerte ändern sich auch nicht so oft,


    Doch. Von 300 Stoffen bei meinem vorherigen Arbeitsplatz wurden pro Jahr drei wegen KMR-Verdacht ausgesondert. Benachrichtigt wurden wir von diesem Dienst. Macht 1% Schwund....


    Zitat

    dass man da gewaltig aktiv werden muss und die Gefährdungsbeurteilung durch einen externen Dienst halte ich für fragwürdig. Da dürfte es besser sein, die Nutzer (bzw. deren Vorgesetzte) vor Ort entsprechend zu schulen.


    Das ist davon unberührt. Ich hoffe nicht den Eindruck erweckt zu haben, dass ich auf deren Ergebnis bei der Gefährdungsbeurteilung hoffe.


    Die KÖNNTEN allerdings einen Gefährdungsbeurteilungsprozess per Webinterface anbieten, an dessen Ende ein Dokument herauskommt, für dessen Inhalte man 100% selbst verantwortlich ist - ähnlich der geführten Kommunikation mit Autisten. Als Unterstützung hierbei könnte nach Eingabe des Produktnamens gleich alles, was die Überwachung der Grenzwerte erfordert, auflisten. Oder wenn man Raumvolumen rechnet, sollte man einfach die Maße des Raumes eingeben, und zack kommt die Berechnung der maximal erreichbaren Konzentration in der Atemluft (Co2, N2, Mischungen davon, Explosionsgrenzen...) Usw. Aber eine Gefährdungsbeurteilung insgesamt dem Automaten zu überlassen, ist jederzeit mehr als verwegen.

    2 Mal editiert, zuletzt von zzz ()

  • bei uns machen das die jeweiligen Bereichsverantwortlichen. die beschaffen / bestellen auch gleichzeitig. Dann könnnen Sie auch das SiDabla besorgen und bei uns in die Datenbank einstellen.
    BA und ich prüfen den Gefahrstoff und geben diesen dann frei oder eben nicht. Kataster führt die Führungskraft.
    Für die Datenbank der SiDaBla nutzen wir Lotus Notes und fürs Kataster Excel. Wir haben 11 Standorte mit mehreren Funktionsbereichen.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf


    Gruß Mick