Mehr tödliche Unfälle am Arbeitsplatz

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  • Das war vor kurzem hier in den Medien.


    Nach Recherchen des ARD-Wirtschaftsmagazins Plusminus ist die Zahl tödlicher Arbeitsunfälle im vergangenen Jahr gestiegen. Dagegen gehen die Betriebskontrollen der staatlichen Arbeitsschutzbehörden seit Jahren zurück.


    https://www.daserste.de/inform…wr/arbeitsschutz-102.html


    https://www.swr.de/marktcheck/…100834/1ojflyb/index.html


    https://www.swr.de/swraktuell/…arbeitsschutz-bw-100.html


    Würde gerne Eure Meinung dazu hören.


    Wie sieht es bei Euch mit den Kontrollen durch die Arbeitsschutzbehörden und der zuständigen BG aus ?

    Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

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  • Gefühlt sind es echt weniger Kontrollen geworden als noch vor 10-12 Jahren.
    Dafür empfinde ich die sattfindenden dann aber intensiver als früher.
    Einmal dauern die länger und es werden viel mehr Fragen zur Organisation des Arbeitsschutzes gestellt.
    Just my Opinion..........

  • Hi...


    wobei die sich dann oft auch nur Papiere anschauen... und die sind bekanntlich geduldig.
    Wenn die Betriebe / GF´s komplett ignorant sind kann das schon übel werden - vor allem für die Beschäftigten.


    Das böse Erwachen kommt bekanntermaßen erst dann, wenn wirklich mal was schwerwiegendes passiert.
    Dass dann inzwischen Behörden aber auch schon den SiFas, die sich die Finger wund schreiben, ans Leder wollen ist aber auch wieder unverständlich.

    in diesem Sinne


    Gruß
    Thorsten


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    Es genügt nicht, unseren Kindern einen besseren Planeten hinterlassen zu wollen.
    Wir müssen auch unserem Planeten bessere Kinder hinterlassen!

  • Gut!


    Und um auch hier etwas zu relativieren - und das heißt nicht, dass ich mit einem solchen Anstieg zufrieden bin: tatsächliche und gefühlte Besuche sind sicher zwei verschiedene paar Schuhe. Allerdings haben wir selten mehr als einmal im Jahr die Behörden zu Besuch. Bei einer LTI Quote von 0,16 ist das aber auch richtig so. Für mich, und das hat mir unsere TAP auch bestätigt, ist es richtig, dass sich die Jungs eher um Betriebe kümmern die offensichtlichen Nachholbedarf haben als um solche, die gar keinen so schlechten Job machen.


    Gerade in größeren Unternehmen ist der Anspruch vielleicht auch ein anderer, da diese generell häufiger Behörden in Anspruch nehmen - auch proaktiv. Vielleicht geht die Arbeit der Behörden da auch schnell unter.


    Allerdings höre auch ich durchaus Klagen über immer mehr zunehmenden Verwaltungsaufwand...


    Anyway, wir sind sehr zufrieden mit unserer Zusammenarbeit. Und bei uns heißt es auch eher Austausch den Kontrolle...


    In diesem Sinne
    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Da wir mit gefährlichen Chemikalien arbeiten (Glasätzerei mit Flusssäure) haben wir uns beim Arbeitsschutzmanagementsystem für OHRIS entschieden. Das wird von unserer bayrischen Gewerbeaufsicht alle 3 Jahre auditiert. Wir sind mit 37 Mitarbeitern seit fast 2.5 Jahren ohne meldepflichtige Unfälle und haben keine "Schonarbeitsplätze" nötig!


    Leider höre ich aus anderen Betrieben in der näheren Umgebung von untragbaren Zuständen und auch hier schaut die GA höchst selten rein. Also Steigende Unfallzahl und sinkende Kontrolle hängen in meinen Augen zusammen. bevor es zu einem tödlichen Unfall kommt passieren vorher unzählige meldepflichtige und EH-Einsätze... was auf mangelnde Sicherheitskultur schließen läßt.


    Gruß Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

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  • Hallo Zusammen,


    ich kann mich den Ausführungen von Frank nur anschließen, ich mache die gleichen Beobachtungen.
    Aber wie sollen die Behörden und die BG,en die Kontrollen schaffen wenn sie immer mehr Betriebe oder größere Bezirke betreuen müssen. Der Kostendruck ist für sie auch enorm! Viele Unternehmen mit wenigen Fachkräften betreuen ist kein Zuckerschlecken auch die suche nach den dazu gehörenden Fachkräften endet meist im nichts.
    Dazu kommt dann auch noch die Ignoranz von vielen Unternehmen Ratschläge anzunehmen oder umzusetzen. Viele Unternehmen meinen das der Arbeitsschutz nicht produktiv ist und nur kostet.


    Warum haben den nur etwa 50% der Unternehmen eine Gefährdungsbeurteilung obwohl sie seit langen Gesetz ist oder fragt einmal wenn eine Gefährdungsbeurteilung vorhanden ist wer sie erstellt hat.
    Viele Führungskräfte weigern sich sie zu erstellen oder wissen nicht wie man eine erstellt weil sie mit reinen Produktionszahlen mehr als beschäftigt sind und froh sind das sie wissen wo die Gefährdungsbeurteilung im Regal oder Schrank steht. Gelesen hat sie keiner oder die wenigsten.


    Erst wenn was passiert werden sie wach und laufen wie aufgeregte Hühner herum und schreien nach der FaSi/SiFa die dann den Unfall untersuchen muss und immer wieder feststellen muss das eklatant gegen Sicherheitsbestimmungen mit Wissen oder auf Anordnung der Führungskräfte verstoßen wurde.

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!


    Hans-Jürgen

  • Guten Morgen,


    vielleicht ist das ja ein gewollter Schachzug. Weniger Personal in den Arbeitsschutzbehörden und Gewerbeaufsichtsämtern, da die Unternehmerverbände großen Einfluß auf die Politik haben.
    Ironie on / 283 Tote 2017 - was ist das denn aus Sicht der Unternehmen 0,8 Tote pro Tag. Da sterben im Straßenverkehr doch jeden Tag 10 Personen und das ist laut unserer Bundesregierung das kalkulierte Restrisiko. Denn zur Arbeit darf man auch 150 km am Tag fahren. / Ironie off


    Bei den BG´en das gleich, wer sitzt pa­ri­tä­tisch bei diesen Verbänden mit am Tisch. Die Unternehmer zu 50%.


    Wir in Deutschland meinen wir sind gut im Arbeitsschutz? Es gibt viele große und mittelgroße Unternehmen, so wie manche Branchen die haben ein hohes Verständniss zu diesem Thema. Entweder weil es das Image der Firma schädigt, weil mein keine Aufträge mehr bekommt oder weil einfach ein Fehler die Anlage, Menschenleben kostet und die Umwelt stark geschädigt wird wenn der QHSE Bereich nicht mehr funktioniert.


    Aber es gibt genug Unternehmen, Firmen da ist ein Menschenleben nicht der Dreck unter den Fingernägeln des Geschäftsführers, Vorstandes wert.
    Warum etwas machen, wenn ich es doch aus kaufmännischer Sicht 20-25 Jahre Ruhe habe bevor ich überhaupt von den Behörden wahr genommen werde.
    Wenn ich dann Probleme habe sitze ich diese noch einmal 20 Jahre aus und dann gehe ich in Geschäftsführer Rente.


    Es gibt benachbarte EU Staaten bei denen kann das zwar auch vorkommen, aber es ist nicht mit der Vielzahl der Ereignisse zu rechnen.


    Gruß RaBAu

    Fremde Meinungen sind zu akzeptieren meine Antwort auf "du" oder "sie". Ich möchte geduzt werden.
    Ich schreibe weiter alles mit DU (siehe Forumsregel). Die die kein Du haben wollen, machen gedanklich immer aus dem Du ein Sie.
    Gruß RaBau


    Nur Pessimisten schmieden das Eisen, solange es heiß ist. Optimisten vertrauen darauf, dass es nicht erkaltet. (Zitat von Peter Bamm)

  • Du sprichst mir aus der Seele. Das Aussitzen habe ich langsam die Meinung ist dort erfunden worden.
    Auch sollte man gerade in den ländlichen Gegenden davon ausgehen, wenn es dort einen großen Arbeitgeber gibt
    wird dieser von Kontrollen und Überwachung so weit wie möglich verschont.


    Auch wenn ich schon mehrere tödlichen Unfälle mitbekommen habe, habe ich selbst danach das Umdenken in den meisten Fällen nie erleben dürfen.


    So grausam wie das klingt wird zum Beispiel auf Großbaustellen in z.B. China damit gerechnet und von einer gewissen Quote gesprochen.


    Die Welt ist schlecht lasst uns sie besser machen.