42.BimSchV, VDI 2047-2 und VDI 3679

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  • Hallo werte Helfer und Unterstützer,


    seit einiger Zeit ist ja nun die neue 42. BimSchV. auf den Markt.
    Wir sind Betreiber einer Nassfilteranlage/Nassabscheider und bis zur besagten 42. BimSchV war es nicht zwingend gefordert ein Betriebstagebuch für solche Anlagen zu führen.
    Meine Frage an euch: Weis jemand von euch wie genau dieses Betriebstagebuch auszusehen hat, oder hat jemand eines welches ich für uns nutzen kann. :thumbup:


    Gruß in die Runde


    Gerald *Kaef*

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  • seit einiger Zeit ist ja nun die neue 42. BimSchV. auf den Markt.
    Wir sind Betreiber einer Nassfilteranlage/Nassabscheider und bis zur besagten 42. BimSchV war es nicht zwingend gefordert ein Betriebstagebuch für solche Anlagen zu führen.
    Meine Frage an euch: Weis jemand von euch wie genau dieses Betriebstagebuch auszusehen hat, oder hat jemand eines welches ich für uns nutzen kann

    hat wenig mit Arbeitssicherheit zutun .........


    Aber das würde mich auch interessieren :thumbup:

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

  • hat wenig mit Arbeitssicherheit zutun .........

    Auch da kann man unterschiedlicher Meinung sein.
    Spätestens wenn ein Nassabscheider mit Legionellen kontaminiert ist und in die Halle emitiert, wird es eine Sache für die Arbeitssicherheit.
    Diese Analgen werden leider nicht von der 42. BimSchV erfasst.


    grüße
    Claus

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  • Auch da kann man unterschiedlicher Meinung sein.

    Klar gibt es viele Punkte im BImSch. die auch für Arbeitsschützer interessant werden können.
    Grundsätzlich ist es aber Umweltrecht.

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

  • Claus hat schon Recht. Viele Nassabscheider werden mit Bioziden, Desinfektionsmitteln usw. behandelt. Da sind wir als Arbeitsschützer mit Sicherheit gefragt.
    Um das alles zu überwachen, wird nun ein solches Betriebstagebuch verlangt.
    Thema bei Nassabscheidern ist auch das bilden von Legionellen. Denkt mal an die Warsteiner Brauerei, die jetzt auch verantwortlich sind das die 42. BimSchV erschienen ist.
    Im übrigen ist die Umwelt ein Thema im Arbeitsschutz.


    Gruß
    Gerald *Kaef*

  • Guten Abend, falls du noch auf der Suche nach einen Betriebstagebuch bist, kann ich dir eins als Muster zukommen lassen.


    Anderer Frage, hat jemand von euch ein Muster für eine GBU nach der 42. BImSchV?!

  • Anderer Frage, hat jemand von euch ein Muster für eine GBU nach der 42. BImSchV?!

    Hallo,


    wir werden diese durch unsere Wartungsfirma machen lassen, da diese auch unter Beteiligung einer hygienisch fachkundigen Person erfolgen muss und wir so jemanden nicht im Unternehmen haben.


    Gruß


    Stephan

    --- Wer schreit hört auf zu denken. --- Manche Dinge erledigen sich von selbst, wenn man ihnen genug Zeit gibt. --- Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein. A.E. ---

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  • Guten Morgen,
    selbes Thema.
    Nassabscheider in der chemischen Industrie. 4 Abscheider haben wir 1 davon hat miese Werte, einer ist so ab und zu an der Grenze oder knapp drüber. 2 sind sehr .., da läuft aber auch öfters CU drüber, das regelt sich also von alleine.
    Nun haben wir verschiedene Testanlagen ( 2 ) eine von Mol, mit Wasserstoffperoxid und Katalysator, sowie eine mit Chlordioxid.


    Jetzt habe ich fast jede Woche irgend ein Problem damit, sei es die Lagerung / Umgang mit den Chemikalien, BA für den Umgang mit den Anlagen usw. Also das Thema ist schon sehr präsent.
    Jetzt, hat meine Haustechnik Bedarf an einer Gef BU für die Abscheider Angemeldet. Die sind so alt, dass es da vom Hersteller nichts dazu gibt...


    Hat jemand von Euch eine GefBU für Wäscher inkl. der Betrachtungen zur BioStoffV was die biologischen Gefahren betrifft?

  • Eine "fertige" Gefährdungsbeurteilung wird Dir vermutlich niemand zur Verfügung stellen können (bzw. wollen) weil diese a) umfangreich ist und b) sehr individuell ist, d.h. was für eine Anlage passt, passt nicht unbedingt für die andere.


    Also sehe ich zwei Möglichkeiten: entweder die Dienstleistung beauftragen (ich kenne Preise ab 3k aufwärts, wobei man ein bisschen aufpassen muss, die Qualität ist nicht immer überzeugend) oder "unter Beteiligung einer hygienisch fachkundingen Person nach VDI 2047 Kat A" selber machen.


    Für das selber machen:
    Folger dem Wasser! Welche Qualität hat das Wasser an welcher Stelle im System (chemisch und biologisch, Zusatzwasser, Kreislaufgwasser, Notfallwasser...), Welche Anforderungen werden wo an das Wasser gestelllt (Salzfracht, Härte, pH...für alle (benetzten) Anlagenkomponerrnten, an welchen Stellen gibt es Potential für Keimvermehrung (Temperatur, Stagnation), wie sieht's mit Wasserkonditionierungsmitteln, Biozioden und Materialverträglichkeiten von verbauten Komponenten aus,
    gibt es Hinweise auf Unregelmäßigkeiten aus chemischen oder mikrobiologischen Wasseranalysen, zB. chemische Parameter, die auf Korrosion hindeuten oder Auffälligkeiten, die auf Biofilme schließen lassen) (da ruhig auch mal an verschiedenen Stellen Proben nehmen lassen), wie ist der optische Befund der Anlage, wo gibt es Potentiale für Aerosolaustrag, wie hoch ist der Eintrag aus der gewaschenen Luft ins Kreislaufwasser, was wird eingetragen wie usw. usf.
    Hierbei auch die Abwasserseite nicht vergessen, je nach Art der Anlage kann eine Inirekteinleitergenehmigung erforderlich sein, außerdem gibt es Grenzwerte für für die Einleitung von Abwässern in die Kanalisation, das kann z.B. bei der Verwendung von halogenhaltiogen Biozoiden oder zu hohem Eintrag aus der Luftwäsche zum Problem werden.


    Daraus resultieren dann Maßnahmen wie Reinigungsintervalle und Art der Reinigung (entkalken, desinfizieren, "normal" saubermachen), Probennahmestellen, Biozidzugaben etc.


    Das lässt sich nicht in einer Checkliste erschlagen...


    Die GBU nach Biostoffverordnung ist dagegen relativ einfach: ungezielter Umgang, gefahrbestimmende Keime (wenn mikrobiologisch nachgewiesen) Pseudomonas aeruginosa und Legionellen, (allergene) Schimmelpilze.
    Infektionsweg (Lunge (Legionellen) bzw Schleimhäute (besonders Augen) und verletzte Haut Pseudomonas).
    Exposition abschätzen, PSA definieren, Hygienemaßnahmen gem TRBA festlegen, das lässt sich mit einer Checkliste machen.


    Gruß
    Schmandhoff

  • Guten Morgen,
    vielen Dank erst einmal für die Antwort...
    ja eine fertige FBU gibt mir keiner, desen war ich mir bewusst. Ich hätte gern ein Gerüst gehabt an dem ich mich orientieren kann. Beim Hersteller ist natürlich der Ansprechpartner gerade im Urlaub, somit bekomme ich da auch keine Infos zeitnah. Aber egal.


    Da wir Direkteinleiter sind haben wir einen ganz guten Überblick was am Ende rauskommt. Interessanterweise ist das wirklich ein recht kompliziertes Problem. Eine Änderung des Ph Wertes im Wäscher ( Um Kalk in Lösung zu halten ) wirkt sich schon direkt auf die Fällbarkeit von Schwermetallen aus. Da sind aber selbst unsere Chemiedoktoren am testen.


    Biofilm, Kalkablagerung usw, ist natürlich alles vorhanden, also kehrt da nicht so schnell Ruhe ein.



    Jetzt aber mal eine ganz ernst gemeinte Frage. Wenn der entweichende Wasserdampf legionellen enthält...und dieser Dampf quer über das Werksgelände zieht... dann heißt doch die logische Konsequenz, dass sich jeder in diesem Bereich gefährdet.? Oder hab ich da einen Denkfehler?

  • Moin,


    was sagen deine Messungen ?


    Gruss Andy

    Ich erhebe keinen allgemeingültigen Anspruch auf die Wahrheit, wie alle Menschen habe auch ich nur meine Sicht der Dinge!

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  • dann heißt doch die logische Konsequenz, dass sich jeder in diesem Bereich gefährdet.?

    Nicht nur die Personen auf dem Werksgelände..... Bei Ausbrüchen von Legionellose sind in der Vergangenheit Infektionen bis zu 10 Kilometer im Umkreis um die Quelle aufgetreten. z.B. 2005 in Sarpsborg mit 56 Erkrankungen und 10 Toten (Quelle war da übrigens ein Luftwäscher).


    Ich würde es aber eher so einschätzen, dass edie Gefährdung eine allgemeine ist, keine spezielle für euer Personal.
    Das BImSchG (und die BImSchVen) zielen auf den Schutz der Allgemeinbevölkerung, da zählen dann auch die Werksangehörigen zu. Das könnte man dann als "allgemeines Lebensrisiko" bewerten.
    Außer, die Gefahr ist auf dem Werksgelände höher alls im Umkreis. Das würde aber nur für die Personen gelten, die direkt an der Emissionsquelle tätig sind.
    Wenn der Kamin hoch genug ist, ist die Gefahr auf dem Werksgelände vermutlich sogar geringer als außerhalb....


    Abgesehen davon enthält Wasserdampf keine Keime, sondern nur die Aerosole, die feinen Flüssigkeitstropfen, die von bewegter Luft mitgerissen werden. Wenn ihr einen gut funktionierenden Tropfenabscheider habt, kann es sogar sein, dass gar keine Aerosolre ausgetragen werden.


    Um es genau zu wissen, müsste man Luftkeim- Messungen an der Quelle machen .


    Schmandhoff

  • Du hast keinen Denkfehler, hol dir Fachleute ins Haus wenn du unsicher bist. Die verfügen auch über FACHWISSEN!


    Gruss Andy

    Ich erhebe keinen allgemeingültigen Anspruch auf die Wahrheit, wie alle Menschen habe auch ich nur meine Sicht der Dinge!

  • Wenn der entweichende Wasserdampf legionellen enthält...und dieser Dampf quer über das Werksgelände zieht... dann heißt doch die logische Konsequenz, dass sich jeder in diesem Bereich gefährdet.?

    Deswegen gibt es ja die 42. BImSchV. Durch Einhaltung der dort vorgegebenen Werte und Umsetzung der Maßnahmen möchte man ja die Gefahr entsprechend minimieren.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • die Wete schwanken, von deutlich unterschritten bis zum 100 fachen des GW...

    Du hast keinen Denkfehler, hol dir Fachleute ins Haus wenn du unsicher bist. Die verfügen auch über FACHWISSEN!


    Gruss Andy

    das Wissen haben wir uns ins Haus geholt. ICh bin da auch nur am Rande involviert, das löst unsere Technik zusammen mit einem Chemiker und den Fachfirmen...

    Der letzte Satz klingt nach einem sinnollen Ansatz... ich werde das mal bei der Technik ansprechen. Aber an einer Verringerung der Keimzahlen kommen wir nicht vorbei... wir arbeiten dran





    Wir haben derzeit 2 Testanlagen installiert.
    1 mit Wasserstoffperoxid was mittels einem Katalysator eingebracht wird
    und 2. 0,6 % ige Chlordioxidlösung


    Die Betreiberfirmen gehen bei uns ein und aus. Ich habe fast die BEfürchtung, dass wir eher ein Testobjekt sind als ein Kunde.
    Auch hatten wir jemenden von einem Institut da um und Ratschläge zu geben.


    Nunja, die Erreichung des Kohlensäuregleichgewichtes um Kalkablagerungen vorzubeugen war dabei, eine Entkalkung mit Amidusulfonsäure hatten wir auch gemacht...


    Das verwendete Brauchwasser für die Wäscher ist auch sehr Kalkhaltig, so dass plötzlich in der Fällung der Abwasseranlage sich keine Flocken mehr bildeten sondern alles in milchiger Schwebe blieb.


    Leider sind die Wäscher innen aus Kunststoff, sonst wäre das mit 70 Grad sofort erledigt :(




    Mir ging es im Grundsatz eigentlich nur um eine GEF BU. Für die Wäscher als Maschinen, auf die warte ich noch vom Hersteller, darin werde ich die Themen der Biostoffe unterbringen...


    Fakt ist derzeit sind die Werte nicht konstant gut, wir werden weiter daran arbeiten müssen. Aber scheinbar haben nicht nur wir das Problem.