UAV (taktische Drohnen) und die Brandschutzunterweisung bei Nicht-Feuerwehren

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  • Hallo und einen wunderschönen guten Tag!


    Ich habe eine Anfrage auf dem Tisch, die sicherlich für den einen oder anderen hier auch interessant ist.
    Die Bezirksregierungen (hier zuständig für UAV-Einsätze) und das Luftfahrtbundesamt empfehlen ausdrücklich das Vorhalten von Löschgeräten am Start- und Landeplatz.


    Die aufkommende Frage: "Reicht die 'normale' Brandschutzunterweisung aus?"


    Normal bei Hilfsorganisationen heisst: Inhalte zum sicheren Verhalten (unspezifisch), Umgang mit Feuerlöschern, ggf. praktisches Handhabungstraining mit Löschtrainer (unspezifisch), zeitlicher Umfang ist variabel.


    Mir fehlt allerdings bei diesen obligatorischen Unterweisungen der Tätigkeitsbezug.
    Beim Thema UAV also das Verhalten bei brennenden Li-Io-Akkus und das Verhalten bei beginnenden Vegetationsbränden.


    Habt Ihr noch Anmerkungen, Ideen oder Vorschläge? (Vielleicht auch schon ein konkretes Curriculum?)

    Beste Grüße,
    Udo


    Sapere aude!
    (Horaz)

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  • Danke. Sehr interessante Hintergrundinfo.


    Dass Brände von Lithium-Akkus (Standard 1 Akku im UAV, bis 6 Akkus im Ladegerät) faktisch von Laien nicht gelöscht werden können, ist bekannt. Die Brandbekämpfung des UAV-Teams wird sich somit darauf beschränken (müssen), eine Ausbreitung zu verhindern.

    Beste Grüße,
    Udo


    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Hi,


    UAV ist ein unglaublich weites Feld (ab 1 kg bis über 600 kg, verschiedenste Bauweisen und Antriebsarten...), die Schutzmaßnahmen und die Unterweisung müssen zum eingesetzten unbemannten Luftfahrzeug passen. Hier führt aus meiner Sicht nichts an einer gerätespezifischen Unterweisung vorbei.


    Angefangen bei Anforderungen an Start- und Landeplätze, über Sicherheitsabstände beim Starten / Landen / Absturz über besondere bauartbedingte Gefahren des Geräts über Brandverhalten bis zu erforderlichen Löscheinrichtungen am Start- und Landeplatz sowie ggf. benötigter PSA sind dabei klassische Themen. Am schwierigsten ist meiner Meinung nach die Festlegung der benötigten Löscheinrichtungen. Welches Szenario lege ich für die Auswahl zu Grunde? Nur das brennende Gerät? Brennendes Gerät, das die Vegetation in Brand setzt? Brennendes Gerät, das in der Nähe befindliche Fahrzeuge in Brand steckt (mir ist ein Fall bekannt, da ist eine Drohne auf einem LKW niedergegangen, hat zu brennen begonnen und die Plane des LKW mit in Brand gesteckt; Hauptschwierigkeit war hier auf die Schnelle eine Aufstiegsmöglichkeit auf den LKW zu finden; aber ist das Szenario als Planungsgrundlage wirklich nötig?)?


    Bei akku-betriebenen Fluggeräten kommt dann noch die spannende Frage nach geeigneten Löschgeräten für brennende Li-Io-Akkus dazu. Eine Wanne mit viel Wasser oder Feuerlöschgranulat sind hier die einzigen Methoden, die bisher in der Praxis wirklich überzeugt haben. Die Entwicklung von Alternativen (z.B. spezielle Gel-Löscher) läuft, aber meiner bisherigen Erfahrung nach gibt es derzeit noch keine Handfeuerlöscher, mit denen sich Li-Io-Akkus sicher löschen lassen. Die Flammen lassen sich im ersten Moment mit allen Handfeuerlöschern bekämpfen, aber die Rückzündungsgefahr lässt sich mit den handelsüblichen Geräten nicht beseitigen und somit ist ein Löschen des Akkus nicht möglich).


    schöne Grüße

  • Hi Udo,


    wenn die Rahmenbedingungen stimmen, können Laien auch brennende Akkus erfolgreich bekämpfen. Sie benötigen dazu "nur" geeignetes Material ;) . Sowohl den Akku ins Wasserbad (selbst erlebt: brennenden Akku im Weiher nebenan versenkt vor Eintreffen der Feuerwehr) werfen, als auch den Akku mit Feuerlöschgranulat bedecken sind Möglichkeiten, die der Laie ggf. ausführen kann, wenn er die geeigneten Hilfsmittel zur Verfügung hat (z.B. Löscheinrichtung / Löschmittel, PSA, ggf. Hilfsmittel für den Transport des brennenden Akkus in bereitgestellten Behälter).


    Einfacher ist vermutlich die Vorhaltung von Feuerlöschgranulat aus Blähglas am Start- und Landeplatz (am besten mit geeigneter Kiste und Hilfsmitteln, um das brennende Teil in die Kiste werfen zu können; bei Wind könnte es im Freien sonst Probleme mit den Kügelchen geben). Hier sind mir die PyroBubbles der Genius Group und Extover der Dennert Poraver GmbH als effektive Löschmittel brennender Batterien bekannt.


    schöne Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von MrH ()

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