Baggerfahrer tödlich verunglückt

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  • Hallo zusammen,


    leider ist es wieder zu einem tödlichen Arbeitsunfall gekommen.
    Eine herabstürzende Wand drückte einen 35-Jährigen Baggerfahrer gegen den Löffel seines Bagger als er Holzteile in den Baggerlöffel gelegt hat. Er erlag seinen Verletzungen noch am Unfallort.


    https://www.rnz.de/nachrichten…glueckt-_arid,358043.html

    Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

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  • Diese Meldungen schockieren einen immer wieder.
    Für die Arbeitssicherheit bedeutet das, die möglicherweise anwesenden Kollegen zu betreuen oder Hilfe aus dem Umfeld der psychosozialen Notfallversorgung zu organisieren.


    Wie ist eure Vorgehensweise in diesen Situationen?

  • Tragisch.
    Und ja, die Meldungen "schocken" sicher einige.


    Mich mittlerweile nicht mehr. Ich sehs bei einigen teilweise schon kommen.


    Ich hatte gestern eine Begehung und Unterweisung auf einem großen Erdenwerk Platz. Radladerfahrer, Baggerfahrer, Führer von Brechern.... EGAL wie oft du an die ranredest, sie unterweist, ihnen ins Gewissen redest... es ist denen schlichtweg egal. Vom Vorgesetzten auf dem Platz bis hin zum einfachen "Schaufelhalter"....


    Warnwesten? "Brauchen wir nicht, wir kennen das Gelände, und die Fahrer sehen uns auch so"
    Führerschein für Radlader? "Wieso denn das; der hat ne Einweisung"
    Sicht hinter das Fahrzeug? "Da steht nie einer, und wenn sieht der mich"
    Kennzeichnung der Bagger? "Die sieht man auch so"
    Schwenkbereich Bagger oder außschließlich von rechts an den Bagger heranlaufen? "Dann muss ich ja jedesmal drumrumlaufen" und wenn man sich die Baustellen anschaut; es steht IMMER einer im Schwenkbereich oder läuft einfach rein.
    Nicht zwischen Bagger/Baggerteile und feste Hindernisse treten? "Das machen wir schon immer so.....
    u.
    s.
    w.


    Und wenn du Ihnen mit den rechtlichen Konsequenzen kommst, lachen sie dich aus.


    Sorry, das klingt jetzt echt böse (ist es auch) aber grade Führer von Baumaschinen sind aus meiner Sicht teilweise unbelehrbar....


    Mike

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    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...


    Wisst ihr was das Schlimmste ist? Wenn nicht.. .klickt hier ....


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    Mike

  • Schwenkbereich Bagger oder außschließlich von rechts an den Bagger heranlaufen? "Dann muss ich ja jedesmal drumrumlaufen" und wenn man sich die Baustellen anschaut; es steht IMMER einer im Schwenkbereich oder läuft einfach rein.

    Das kenne ich auch . Es gibt aber auch mittlerweile durchaus Kolonnen bei denen es relativ gut funktioniert.
    Eine gute Ausbildung und regelmäßige Unterweisungen der Baugeräteführer vor allem auch praktisch vorgeführt ist wesentlich.
    Habe aber auch schon negative Erfahrungen auf Baustellen , trotz umfangreicher Schulungsmaßnahmen , gemacht.

    Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
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  • Leidiges Thema leider. Aber hab schon mal als SiGeKo mit Weisungsbefugnis eine Baustelle im Ablauf gestoppt. Ging dann ganz schnell von dem Unternehmer, das sich alle an die Sicherheit halten. (hab ihm geflüstert, das ich zur entsprechenden BG und Gewerbeaufsicht einen guten Draht habe)
    Gruß Martin

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  • Diese Meldungen schockieren einen immer wieder.
    Für die Arbeitssicherheit bedeutet das, die möglicherweise anwesenden Kollegen zu betreuen oder Hilfe aus dem Umfeld der psychosozialen Notfallversorgung zu organisieren.


    Wie ist eure Vorgehensweise in diesen Situationen?

    siehe Psychotherapeutenverfahren.
    Bei den verlinkten psychologischen Pschotherapeuten sollte es bis zu 5 Sitzungen beginnend in einer Woche geben.
    Hierzu UA Psyche einrichen und direkt bei UK oder BG melden ( falls es da analog wie bei und funktioniert)


    Sonst hat der Rrttungsdienst in grösser Städte oft ein KIT Team wird ggf vom RD mit angefordert.


    Funktioniert gut.
    Eine MA bei uns .usste letzens Suizid beobachen. Da es in dem Berei h der 2te Fall war funktionierte alles super.


    Die Sifa muss nicht unbedi gt geeignet sein.
    Aber man könnte sich zum psychologischen Ersthelfer ausbilden lassen.

    Grüßle
    de Uil


    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“


    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

  • @Mike Und was machst du wenn du dir den Mund fusselig geredet hast und sich keiner daran hält?


    Als Frau im Bergbau ist es nicht immer so einfach die Kumpels dazu zu bekommen auf einen zu hören. Es kommen dann immer solche Sprüche wie "...ich habe eine Tochter in deinem Alter."
    Aber sobald ich auch als interne Auditorin unterwegs bin und den ein oder anderen Vorgesetzten neben mir habe der in meinem Bericht gut da stehen möchte sind alle plötzlich ganz zahm.


    Welche Befugnisse habe ich als (bestellte) Sifa? Ich bin noch am Anfang der Ausbildung :rolleyes:

  • @Mike Und was machst du wenn du dir den Mund fusselig geredet hast und sich keiner daran hält?

    Ich versuche weiterhin zu überzeugen. Immer wieder. Das kommt natürlich in die Unterweisungsnachweise. Wenn dann einer fragt.... ich kanns nachweisen, dass ich es gesagt habe.


    Wenns mir bei der Begehung auffällt: Ich schreibs in den Begehungsbericht und erkläre der verantwortlichen Person (die Weisungsbefugt ist) die mich begleitet, dass dies ein Fehlverhalten ist. Was er dann dagegen tut ist sein Bier... ich habe aber auch schon mehrfach geschrieben, dass das Verhalten durch die Aufsichtsführende Person toleriert wird.


    Ganz krass war das mal beim Nutzen eines Staplers durch Fremdpersonal was keine Führerscheine dafür hatte. Die haben Maschinen demontiert und die Stapler des Unternehmens verwendet bei dem ich grade zur Begehung war.
    Ich kenne die Jungs zufällig und weiß dass die keine Staplerscheine haben. Geschweige denn eine Einweisung oder einen schriftlichen Auftrag in den Stapler vor Ort, das interessiert die nicht wirklich. Derjenige der mit mir die Begehung gemacht hat, hat mit den Schultern gezuckt und gegrinst und mich gefragt was ich jetzt erwarte.... Ich habe ihm dann erklärt dass ich erwarten würde dass er die Arbeiten einstellen lässt, und eine entsprechende Lösung findet. Er hat mich weiterhin angegrinst und gesagt, ich solle das jetzt nicht so genau nehmen und es gut sein lassen.
    Das stand dann auch so im Bericht. Natürlich....
    Das wird aber von der GF toleriert. Wie so manches andere, was dort schief läuft. Da ist das Fahren ohne Führerschein eine Bagatelle.


    Momentan wird dieser Vertrag aber gelöst....

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    Mike

  • Dürftest du den "Betrieb" einstellen? Also das Arbeiten verbieten?


    Wenn es von der GF toleriert wird, an wen wendet man sich? Und was hätte ich zu befürchten?

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  • Ich bin externe FASI. Also ich berate. Ich habe keine Weisungsbefungnis. Deswegen habe ich bei allen Begehungen jemanden mit Weisungsbefugnis und Führungsveranwortung dabei.


    Tja.... an wen wende ich mich?
    das ist ein heikles Thema, was schon öfters hier disskutiert wurde.


    Schlussendlich hast mehrere Möglichkeiten.
    Was du als externe FASI immer im Hinterkopf haben solltest... du haftest u.U. mit, wenn du irgendwo Mist gebaut hast. Dafür gibts mehrere Urteileö.


    1. Hinschmeißen. Irgendwann ist es mal gut; Konsqeuenzen ziehen.
    2. Du wendest dich unfauffällig an die Gewerbeaufsicht, an die BG oder sonstige Aufsichtsbehörde und plauderst aus dem Nähkästchen und bittest um eine unangekündigte Begehung. Ich hab das jetzt einmal gemacht. Einige im Forum öfters.
    3. Du machst weiter und dokumentierst alles und jeden kleinsten Mist, den du findest und akzeptierst dass es irgendwann zu Folgen kommt.


    3. birgt ein Risiko. Mal aus meiner Erfahrung.
    Hast du einen richtigen "Dreckladen" die sich um nichts kümmern und um nichts scheren, angefangen vom Hilfsarbeiter bis zur GF, findest du VIEL. Und das alles sauber zu dokumentieren und ALLES zu beachten schaffst du eigentlich gar nicht.
    Passiert dort ein Unfall und ist dieser auch noch schwer kommt es zur Anlayse durch die Behörden. Dann hast du plötzlich Leute aufm Hof, von denen hast du noch nie gehört. Und die ziehen dich zur (Mit) Verantwortung weil du genau das Arbeitsmittel mit dem der Unfall passiert ist nicht "gesehen" hast. Rundherum kann der größte Dreckladen sein, wenn du nicht GENAU DAS Arbeitsmittel gefunden hast, hängen die dich mit auf (Bildlich gesprochen).


    Tja... ich stecke bei einigen Kunden in genau dem Dilemma. Glücklicherweise bin ich nicht Selbstständig, ich bin angestellt bei einem Dienstleister. Also habe ich noch eine Führung über mir.
    Deshalb steht bei mir und meinen Begehungsberichten ebenfalls auch meine GF im CC. Die wissen also was beim Kunden abläuft. Wäre ich selbstständig hätte ich schlagartig 10 Kunden weniger.

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    Mike

    Einmal editiert, zuletzt von Mike144 ()

  • Darfst du solche Kunden ablehnen oder musst du eine Lösung finden?


    Ich finde das Thema super spannend. Ich bin ziemlich pingelig und kann mir noch gar nicht wirklich vorstellen "fünfe mal gerade sein zu lassen"

  • @ Mike 144
    Genau so isses. Ich ziehe auch mal einen Auftrag zurück, wenn ich merke, das man nur ein Bauernopfer sucht um selber rein dazustehen.
    Kenne da mittlerweile einiges. Auch mal globales Unternehmen (Firmensitz in Oslo und mehrere Standorte in Europa). Auf Außenstehende mit Complianceregeln Eindruck schinden wollen, aber wenn man Einblick hinter die Kulissen hat , dann au weh. Selbst auch Mahnungen seitens der BG wegen mangeldem7fehlendem Arbeitsschutz werden ignoriert. Auftrag sausen lassen und schnell weg heisst es da nur bei dieser Betriebsstätte in Deutschland.
    Gruß Martin

  • Tja.... das ist das nächste Dilemma.


    Mein Chef ist oft zu hilfsbereit und will viel auf dem "kleinen Dienstweg" (machmalschnelleineGefährdungsbeurteilung) durchdrücken. Und er kann vor allem nicht "NEIN" sagen.
    Und meine Chefin ist geldgeil; anders kannst du es nicht sagen. Die wittert in allem und jedem einen Zugewinn und ein MEHR an Auslastung der FASI. Nur dass die FASI mittlerweile bei 140%der Arbeitsleitstung die sie eigentlich erfüllen müsste angekommen ist.


    Es ist so. Ich arbeite bei einem Dienstleister aus dem Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz. Weiterhin beraten wir noch im Bereich von Managementsystemen. Der größere Part des Geschäts ist allerdings eine Zertifizierungsstelle (etwas lapidar... Schwesterunternehmen).
    Mein Part ist zu 95% Arbeitsschutz; also Beratungstätigkeit. Ich werde vor allem was rechtliche Konsqeuenzen usw. angeht von der Chefin eher belächelt.... "Ja, du und dein Arbeitsschutz... sei mal nicht so pingelig...." Sie sieht und versteht den rechtlichen Hintergrund nicht wirklich, was da alles dran hängt. Klar; Audits bieten mehr Prestige und mehr €. (ACHTUNG IRONIE)
    So. Jetzt ziehen vor allem der Chef und die Chefin bei Neukunden im Bereich Zertifizierung immer wieder gerne mal einen AS Auftrag an Land. Und dabei ist es ihm immer wieder egal ob das bei mir ins Tätigkeitsfeld passt (Stichwort BG Zulassung) oder auch nicht. Und auch ob ich "Zeit" habe oder nicht. Und weiterhin tut er seinen "Kumpels" (man kennt sich halt....) gerne mal einen "Gefallen". So kam vor einiger Zeit ein "Kumpel" dazu der mehrere Altersheime betreut und eine Alibi FASI gesucht hat. Der tut gar nichts. Egal was ich aufschreibe. Aber es ist ja der Kumpel vom Chef.


    Das ist geschichtlich so gewachsen. Immer mehr, immer schneller, immer höher. Ich habe den Job von einem Kollegen übernommen, der nur noch Audits macht. Ich bin schon lange die einzige aktive FASI.


    Tja. Und das hat sich so aufgebaut. Es wurde einfach immer mehr und immer schneller. Irgendwann kam in genau so einem Unternehmen zum GAU. Sprich tödlicher Arbeitsunfall. Und dann lief Fall 3 ab.
    Aber das hat meine GF nicht davon abgehalten weiter zu machen wie bisher. Das ging bis Anfang diesen Jahres. Die Gesamtumstände haben so lange an mir genagt und gearbeitet bis ich im Februar umgekippt bin. Burn Out. Sechs Wochen zu Hause.
    Daraufhin gab es ein Personalgespräch in dem ich meinem angestauten Ärger erheblich Luft gemacht habe. Grade was Arbeitsbelastung und Auftragsannahme angeht. Meine GF hat im ersten Moment Besserung gelobt und mir versprochen einige der "Schlimmen" zu kündigen. Bisher ist das allerdings nicht passiert.


    Ich habe mittlerweile auch mein eigenes Verhalten geändert. Ich lasse Sachen einfach mal liegen. Die Kunden die sich kümmern mache ich. Die anderen lass ich mal auf Halde liegen.
    Wenn sich der Kunde dann beschwert verweise ich an den Chef. Der soll sich kümmern. Wer Aufträge ohne Kapazität annimmt soll sich kümmern. Wir bemühen uns schon sehr lange um eine zweite FASI aber wir "finden" keine. Ich soll nämlich in den Bereich Audits wechseln (ich bin ebenfalls noch 9001 und 18001 (45001)) Auditor.


    Tja.... das ist so, womit ich mich rumschlagen muss.....


    Wenn du mehr wissen willst; wir können gerne mal telefonieren oder per PN oder FB schreiben.

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    Mike

    2 Mal editiert, zuletzt von Mike144 ()

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  • Und was machst du wenn du dir den Mund fusselig geredet hast und sich keiner daran hält?

    Das wäre noch eine Möglichkeit wenn ein Betriebsrat vorhanden ist.


    https://www.komnet.nrw.de/_sitetools/dialog/24376



    Ich schreibs in den Begehungsbericht und erkläre der verantwortlichen Person (die Weisungsbefugt ist) die mich begleitet, dass dies ein Fehlverhalten ist


    Generell ist erstmal wichtig dass du als Sifa die festgestellten Mängel den Verantwortlichen schriftlich mitteilst.
    Was anderes ist wenn " Gefahr im Verzuge" ist und eine unmittelbare Gefahr aus geht.



    Dürftest du den "Betrieb" einstellen? Also das Arbeiten verbieten?

    https://www.komnet.nrw.de/_sitetools/dialog/24376


    Als Externe Sifa hast du halt immer den Zwiespalt Kunde-Auftraggeber.
    Da musst du halt oft versuchen eine Kundenorientierte und doch Rechtskonforme Lösung zu finden. Ist nicht immer möglich. Da gehört auch eine gewisse Erfahrung dazu. Das ergab sich bei mir im Laufe der Tätigkeit. Habe am Anfang auch mit viel Energie versucht umgehende Lösungen zu finden. Mit der Zeit habe ich mein Verhalten geändert bzw. angepasst was nicht heisst dass ich Sicherheitsmängel geduldet habe. Sehe es auch so wie Mike versuche auch weiterhin zu überzeugen.

    Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
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  • Was anderes ist wenn " Gefahr im Verzuge" ist und eine unmittelbare Gefahr aus geht.

    Tja... Gefahr im Verzuge ist natürlich auch wenn ich offene, laufende Maschinen vorfinde. Sprich, da hat jemand die Maschinen und deren Sicherheitseinrichtungen kreativ bearbeitet.
    Was mache ich jetzt wenn der Chef mit mir die Begehung macht, mich angrinst, und sagt ich soll mal nicht so genau hinschauen? Oder ich finde ca. 18to Gefahrstoffe in Gebinden von 300ml bis 1IBC und das Unternehmen hat kein Gefahrstofflager?
    Ich hab die "Gefahr im Verzug", ich hab den Chef der es weiß und toleriert (teilweise sogar angeordnet hat) und ich habe meine Beratungspflicht.


    Ich brauche ja einige Zeit für den Begehungsbericht. Ich bin dazu übergegangen dass ich, wenn ich so etwas "vorgefunden" habe, direkt nach der Begehung eine Mail zu schreiben.


    "Blablabla. Danke für den Termin...blablabla... aber die Maschine 0815 mit den manipulierten Sicherheitseinrichtungen dürfen Sie, wie schon bei der Begehung angesprochen, in diesem Zustand nicht verwenden. Die Manipulation von Sicherheitseinrichtungen stellt einen Straftatbestand dar, und ist in höchstem Maße gefährlich für die BS in deren Umfeld.....
    Schönen Tag.
    FASI."


    EIGENTLICH müsste ich sofort die Aufsichtsbehörden informieren.... ein Dilemma.


    Mike

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    Mike

  • Der Artikel auf dem bei Komnet verwiesen wird ist echt gut.



    http://www.bgn.de/474/1819/3?w…2F9872%3Fsk%3D127&wc_lkm=


    Beachten: das sind drei Seiten (unten, klein, schwer erkennbar)

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    Mike

  • Da musst du halt oft versuchen eine Kundenorientierte und doch Rechtskonforme Lösung zu finden. Ist nicht immer möglich.

    Ja. Insbesondere dann, wenn du einen Beratungsressistenten Kunden hast, der dich als Alibi FASI benutzt. Sprich: Meldung gegenüber den Behörden, dass es eine FASI gibt, und weitermachen wie bisher.


    Mike

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    Mike

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  • ich hatte mal eine Baustelle auf der der Oberbauleiter meinte seine eigenen Sicherheitsregeln festzulegen.
    Unter anderem hatten wir einen fest verankerten Zaun um eine 10 Meter tiefe Bau Grube installieren lassen. Es gab eine Böschung von zirka 2 Meter, die recht Steil war und danach ging es an Spundwänden 8 Meter senkrecht in die Tiefe. Zuerst Grundwasser, (5 Meter) später dann eine Betonplatte als "Auffangplattform". Der Abstand zum Böschungsrand konnte aufgrund des sehr kleinen Baufeldes nicht eingehalten werden, daher direkt am Böschungsrand fest verankerte Zaunelemente.


    Nun, der Bauleiter war der Meinung dass es doch einfacher sei für angelieferten Sand oder Kies oder Beton wenn der direkt über den Böschungsrand abgelassen würde. Da waren aber die Zäune im Weg. Also liess er in einer Nacht und Nebelaktion die Verankerungen entfernen. Unsere Hinweise bekamen zur Antwort: stellt euch nicht so an, hier wird schon nichts passieren. Die Leute sollten halt aufpassen.


    Nun denn, wir bekamen dann Besuch einer Dame von der Behörde. Ich ging dann mir der Dame am Zaun entlang und warnte sie da nicht so nah ran zu gehen. Der Zaun sei nicht verankert. Sie kuckte mich entsetzt an und ich sagte dann dass ich den Bauleiter auf die Unzulässigkeit hingewiesen habe, er aber meinte keine andere Möglichkeit zu haben. Tja, was soll ich sagen, die Dame mahnte genauso wie ich mehrfach schriftlich an die Verankerung wieder herzustellen, dabei blieb es dann auch.


    Das wurde erst besser als ich es nach langem Bohren und Berichten an den Bauherrn es geschafft habe dass der OBL ausgetauscht wurde. Aber, soweit zu den Behörden. Auch da gibt es Luschen die nur auf ein Kaffee vorbei kommen und ansonsten das 3 Affen Prinzip, nix sehen, hören, sagen praktizieren.