Atemschutz-Übersicht / Kataster

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  • Hallo,


    ich habe mal Fragen zum Atemschutz:


    1. Wie regelt Ihr das mit dem Atemschutz, gibt es bei Euch so eine Art "Atemschutzkataster", in dem die Arbeitsbereiche und der dort vorgeschriebene Atemschutz (Staubmaske (Klasse), Halbmaske, Halbmaske mit Kombifilter usw. eingetragen sind?
    Es geht mir darum, dann die notwendigen Pflichtuntersuchungen zu überprüfen, neu festzulegen.


    2. Wie regelt Ihr das, wenn z.B. für Arbeitsstoffe der Filter FFP2 angegeben / ausreichend ist, die MA aber weil sie die besser finden partout FFP3 tragen wollen. Technische Möglichkeiten (Lüftung) ist ausgereizt und wirkungsvoll.
    Ist ja eine Frage der Vorsorgeuntersuchung (Umfang/Kosten). GBU ergab, Staubmasken FFP2 reichen.


    3. Alternativ gäbe es ja die Gebläse-Atemschutzgeräte, die man am Mann trägt (keine Vorsorge notwendig).
    Ist aber arbeitstechnisch nicht machbar.
    Idee wäre jetzt, diese tragbaren Gebläse-Atemschutzgerate stationär dort anzubringen. Ist das möglich, hat da jemand Erfahrungen? Das jeder seine eigene Maske bekäme ist klar.
    Wäre auch eine Idee für Spritzkabinen. Diese sind zwar auch über Absaugwände gut abgesaugt, es treten keine Dämpfe aus usw., ist auch wieder nur, weil die MA das gerne wollen/sich sicherer fühlen.


    Gruß
    Ralf

    The difference between twin witches is to tell which witch is which!

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  • Hi,


    1. der vorgeschrieben Atemschutz ist Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung und in der Dokumentation zur Gefährdungsbeurteilung enthalten. Ein extra Atemschutzkataster führt keiner meiner Kunden.
    Die erforderliche Vorsorge ist ebenfalls in der Dokumentation zur Gefährdungsbeurteilung mit niedergeschrieben. Hier wird jedoch i.d.R. ein extra Vorsorgekataster geführt, um den Überblick zu behalten und die Betroffenen rechtzeitig für den nächsten Vorsorgetermin mit einzuplanen.


    2. Eine Frage der Vorsorge? FFP2 und FFP3 Masken sind beide als Atemschutzgeräte der Gruppe 1 erhältlich. Und wenn nur Staubschutzmasken erforderlich sind, macht es definitiv keinen Sinn, ein Modell zu beschaffen, dass der Gruppe 2 (Atemwiderstand über 5 mbar) unterliegt. Fragt mal bei euren Lieferanten nach FFP3 Masken der Gruppe 1, da gibt's echt gute Modelle. Für Gruppe 1 genügt die Angebotsvorsorge nach G26 und es gibt sogar noch eine Ausnahme für Atemschutzgeräte der der Gruppe 1, die nicht mehr als eine halbe Stunde pro Tag benutzt werden: hier kann auf eine Untersuchung nach G 26 bzw. die Angebotsvorsorge verzichtet werden.


    3. Die Vorsorge für Gebläse-Atemschutzgeräte ist nur nicht erforderlich, wenn das Gerät weniger als 3 kg wiegt. Gibt leider auch Modelle auf dem Markt, die schwerer sind (aufpassen bei der Beschaffung). Gebläse-Atemschutzgeräte sind arbeitstechnisch nicht einsetzbar, aber mit einer stationären Luftversorgung vor Ort sollen sie auf einmal möglich werden? Klingt komisch. Bei der stationären Atemluftversorgung ist immer ein Schlauch angeschlossen, den die Beschäftigten mit herumziehen und der auch schnell im Weg hängen kann. Ich hatte bisher nur Kunden, die von der stationären Atemluftversorgung auf Filter-Gebläse "am Mann" umgestiegen sind, weil der Schlauch zur Luftversorgung ständig bzw. zu oft im Weg war (zum Teil auch öfter mal beschädigt wurde) und das Kästchen am Gürtel wesentlich weniger stört.


    PS: Bei Spritzkabinen hängt es davon ab, was gemacht wird und wie die Visiere der Gebläsehelme damit zurechtkommen.


    schöne Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von MrH ()

  • Moin, Ralf,

    1. Wie regelt Ihr das mit dem Atemschutz, gibt es bei Euch so eine Art "Atemschutzkataster", in dem die Arbeitsbereiche und der dort vorgeschriebene Atemschutz (Staubmaske (Klasse), Halbmaske, Halbmaske mit Kombifilter usw. eingetragen sind?

    in einem meiner Betriebe sind wir von der für uns zuständigen TAP der BG RCI aufgefordert worden, ein solches Kataster zu erstellen.
    Wir haben die Arbeitsplätze und Tätigkeiten beschrieben; zusammen mit der Betriebsmedizinerin haben wir die Arbeitsplätze angesehen (Bereich , Arbeitsplatz/Tätigkeit , Gefahren/Atemgifte , Symptome , Exposition/Atemschutz , Konzentration , Anzahl der Indikationen), mit den Mitarbeitern gesprochen, die Arbeitsbedingungen hinsichtlich Arbeitsschwere bewertet (Anh. 2 der DGUV Regel 112-190) und somit die Tragezeit festgelegt.
    Im nächsten Schritt werde ich Betriebsanweisungen erstellen.


    Bei dieser Betrachtung sind wir darauf gestoßen, dass an zwei Arbeitsplätzen mit falschen Filtern gearbeitet wurde ...

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • Hallo ADR-User,


    wir haben versucht alle Arbeiten zu erfassen, bei denen mit einem Atemschutz gearbeitet werden muss.
    Zur Zeit bin ich dabei alle Arbeiten zu bewerten und dem Atemschutz zu benennen. Das aber auch nur weil wir obwohl fremdbelüftete Helme vorhanden sind, nicht bei allen Arbeiten ihre Helme tragen. (leider)


    Dazu werde ich einem Anhang zur Betriebsanweisung erstellen.
    Das zweite was passiern wird, bei den Gefahrstoffen die davon betroffen sind werde ich das auch im Gefahrstoffkataster mitverknüpfen. Dann habe ich alles in einem aktiven Dokument erfasst und kann es anpassen.


    Die Aussage von MrH 1-3 kann ich unterstützen. Aber bedenke zu prüfen ob es wirklich nur eine Staubbelastung ist bzw. welche Gefahrstoffe den primären Staub erzeugen.
    Ich kenne das Bsp. bei der Bearbeitung von Gummimatten, hatten wir auf einmal eine Quecksilberbelastung und anderen Stoffen durch die Beimengen im Gurt.


    Gruß RaBau

    Fremde Meinungen sind zu akzeptieren meine Antwort auf "du" oder "sie". Ich möchte geduzt werden.
    Ich schreibe weiter alles mit DU (siehe Forumsregel). Die die kein Du haben wollen, machen gedanklich immer aus dem Du ein Sie.
    Gruß RaBau


    Nur Pessimisten schmieden das Eisen, solange es heiß ist. Optimisten vertrauen darauf, dass es nicht erkaltet. (Zitat von Peter Bamm)