Bauchlagerung bei ARDS

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  • Moin, moin,

    meine Frage richtet sich vor allem an die Kollegen, die in Krankenhäusern tätig sind.

    Der Leiter unserer Intensivstation hat sich an mich gewendet mit folgender Fragestellung:

    Bei der Behandlung des Lungenversagens im Erwachsenenalter gehört zu den therapeutischen Maßnahmen die intermittierende Bauchlagerung. Das bedeutet, dass diese Patienten zwei- bis viermal täglich umgelagert werden müssen. Dies ist mit einem relativ hohen Personalaufwand verbunden, die Pflegekräfte werden physisch dabei stark belastet. Die Zahl der so behandelten Patienten nimmt zu.
    Erschwert wird die Maßnahme dadurch, dass diese Patienten in aller Regel mit zahlreichen Zu- und Ableitungen versehen sind, die Sicherung des Beatmungszugangs ist essentiell.

    Daraus ergibt sich die Frage, ob es für diese Lagerungsmaßnahme sinnvolle Hilfsmittel gibt.

    Ich selbst sehe die Möglichkeit den Patienten mittels Gleittuch an die Bettkante zu bewegen. Für den eigentlichen Drehvorgang ist mir aber kein Hilfsmittel bekannt.
    Aus den achtziger Jahren ist mir das Sandwichbett bekannt, dass aber bei diesen Patienten keinen Einsatz finden kann. Die notwendige Superweichlagerung ist nicht gewährleistet.

    Verschiedene Hersteller bieten zwar (auch auf Leihbasis) Drehbetten an, diese sind aber wegen der Drehbegrenzung lange nicht so effektiv wie eine tatsächliche Bauchlagerung, stellen damit keine Alternative dar.

    Eine suche im "sicheren Krankenhaus" und insgesamt mit Google hat keine neuen Erkenntnisse ergeben.


    Sind Euch entweder effektive Hilfsmittel bekannt oder gibt es spezielle Kniffe, wie diese Lagerung möglichst rückenfreundlich durchzuführen ist?

    Vorab vielen Dank für Eure Antworten.

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

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  • Moin
    kenne das Problem bei uns auch v.a bei Adipositaspatienten.
    Bei uns gibt es eine Mindestzahl an Pflegekräften die zur Untetstützung geholt werden müssen.
    Tolle Lösung haben wir nicht.
    Ergänze meine Antwort noch ein wenig, wenn ich wieder an einem Computer bin

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

  • Moin

    so nochmal eine Ergänzung.

    Ich hatte bei uns noch die Idee, dass mein ein längst gefaltetes Laken unter dem Patientenbecken deponiert. Zieht man dann an der oberen Kante (beide Enden zeigen in die gleiche Richtung) hat man so eine Art Hebel.

    War aber bei uns nicht praktikabel, da man das Laken nicht problemlos unter den adiposen Patienten bringt. Und macht man das prophylaktisch beim Betten, so ist das kontraproduktiv in Bezug auf Dekubitus.(Wundliegen).

    Beim Ortstermin stellte ich fest, dass die MA am Testpatienten auch nicht die Betthöhe richtig einstellten, und wenn dann noch das Personal sehr unterschiedlich groß ist :huh: .
    Hab ihr Kinästhetik im Haus? Die haben manchmal auch noch gute Ideen.

    Unsere neue Intensivstation bekommt einen 2 achsigen Patientenlift in die Decke. Aber genau Dein beschriebenes Problem lässt sich damit auch nicht lösen.

    Ich denke das beschrieben Problem besteht vielerorts. Über ein super Lösung wäre ich auch dankbar.

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

  • so nochmal eine Ergänzung.

    Das zeigt mir doch, dass es wohl nichts gibt. Ich konnte mir auch nichts dabei vorstellen, gerade bei der Komplexität der Versorgung mit Zu- und Abgängen bei diesem Patientengut.

    lg

    Hardy

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