Motoremissionen in Parkhäusern

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  • Moin,

    einige unserer Kollegen sind auch in Parkhäusern zugange und verrichten dort die unterschiedlichsten Tätigkeiten (Leuchtmitteltausch, Reinigungsarbeiten, Kontrollgänge, Überprüfung technischer Anlagen etc.). Das größte Parkhaus (Tiefgarage) hat 200 Stellplätze. Jetzt stehen in solchen Parkhäusern die Fahrzeuge natürlich nicht nur den ganzen Tag in der Gegen herum, sondern werden auch bewegt. Ergo - Fahrzeugemissionen. Es handelt sich sowohl um geschlossene wie auch halb offene Parkhäuser. Die Kollegen bewegen sich dort in der Regel maximal 1-2 Stunden wenn sie vor Ort sind. Die ganzen tollen Hinweise der TRGS 554 sind zwar gut und schön, aber auf die Fahrzeugtechnik haben wir keinen Einfluss. Auf die Anzahl der Fahrzeuge haben wir keinen Einfluss. Auf die verwendeten Kraftstoffe haben wir keinen Einfluss.

    Messungen stelle ich mir relativ schwierig vor. In einem Parkhaus, das vorwiegend von Pendlern benutzt wird, dürfte der Wert in den Morgen- und Abendstunden wesentlich höher liegen, als in den übrigen Zeiträumen. Im Sommer, wenn die Menschen mehr Fahrrad fahren, dürfte der Wert niedriger sein als bei Kälte oder schltem Wetter, wenn das Auto das Transportmittel der Wahl ist. Den Kollegen jetzt auf Verdacht Masken zu verpassen, ist auch Quatsch. Also was bleibt? Nicht rauchen, bei hoher Fahrzeugbelastung Arbeit unterbrechen und ins Freie gehen, bei Unwohlsein oder Schwindelgefühl Arbeit unterbrechen und ins Freie gehen, Arbeiten möglichst nicht in den Zeiten durchführen, in denen mit erhöhtem Verkehrsaufkommen zu rechnen ist.

    Das sind dann aber alles Maßnahmen ohne Datengrundlage. Also doch messen oder gibt es Erfahrungswerte, die ich irgendwo nachschlagen kann, wo man aufgrund der Stellplatzanzahl und des Fahrzeugaufkommens Schätzwerte ableiten kann?

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Man kann ja ein paar Dokumente finden wie z.B. Luftqualität in und um Tiefgaragen.
    Oder Tiefgaragenabluft - Analyse der Luftqualität sowie Entwicklung eines Modells zur Prognose der Emissionen.

    Hierbei zu bedenken, beide Dokumente sind schon relativ alt und berücksichtigen somit nicht die aktuelle Abgastechnik der Fahrzeuge. Ich denke, Du hast ja schon in Richtung praktikabler Ansätze nachgedacht. Aus dem Vorsorgegrundsatz heraus kannst Du ja Deine Vorgaben begründen, da müssen nicht unbedingt harte Fakten oder Messwerte dahinter stehen. Bei uns wollte die Unfallkasse keine orientierende Messung durchführen, obwohl in der von Lkw befahrenen Halle ein Dauerarbeitsplatz vorhanden ist. Es wurde damit argumentiert, dass man keinen "Freifahrschein" ausfüllen möchte und wir eh zur Minimierung gezwungen sind.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Zu DME gibt es einen Bericht des IFA, die haben jede Menge Messungen ausgewertet, auch aus Parkhäusern

    http://www.dguv.de/medien/ifa/de/…_auswertung.pdf

    Die CO Belastung dürfte im Mittel ja 50 ppm nicht überschreiten wenn ihr die hessische Garagenverordnung einhaltet. Wenn deine Mitarbeiter nicht länger als 1 - 2 Stunden vor Ort sind dürfte der AGW (30 ppm) eingehalten sein. Ihr müsstet allerdings sicher sein das der Kurzzeitwert (660 ppm) auch eingehalten wird. Sollte die Lüftung eurer Garage nach VDI-Richtlinie VDI 2053 Raumlufttechnische Anlagen für Garagen ausgelegt sein, solltet ihr da auch kein Problem haben, denn dort werden die 60 ppm als 15-Minuten Mittelwert zu Grunde gelegt. Das gilt natürlich nur für die geschlossenen Anlagen.

    In einer sehr alten LASI Veröffentlichung werden auch Benzolmesswerte aufgeführt. http://www.laendermessstellen.de/lv11.pdf. Die Belastung sollte heute eher niedriger ausfallen, da die Benzolkonzentration im Benzin niedriger ist als vor 20 Jahren.


    Grüße
    awen

    "Es gibt keine Trottel - nur Menschen, die wenig Glück beim Denken haben"

    ©sinngemäß nach Bruno Jonas, Kabarettist, Oktober 2016

  • Der Autor des von AxelS hochgeladenen Papers hat auch ein Excel-basiertes Simulationsprogramm veröffentlicht.
    Die Demo- Version (mit der man durchaus schon was anfangen kann) ist kostenlos.

    Ich habe mit der Demoversion schon gearbeitet und fand's sehr nützlich.

    Im Prinzip besteht der Input aus Informationen zur Nutzung der Garage und zur Abgasnorm der Fahrzeuge, der Output gibt die wichtigsten Parameter (NOx, CO, Benzol Kohlenwasserstoffe) sowohl im Mittel als auch als Spitzenwerte.

    Nicht simuliert wird die Betrugssoftware der Autohersteller.
    Da kann man zum Schluss aber manuell was draufschlagen (Faktor 3 oder so....)

    Link: http://www.axel-zenger.de/mopelit/mopelit.htm

    Herzlich!
    Schmandhoff

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