Alternatives Verbandsbuch wegen Datenschutz?

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  • Hallo Spezialisten :)


    In dem von mir betreuten Unternehmen (Chemie) gibt es derzeit große Probleme mit dem Datenschutz :S


    Nun schreibt uns der Betriebsrat vor, dass der Datenschutz in Verbandskästen nicht ausreichend ist.. Verbandsbücher in den Kästen seien für alle zugänglich und das ist ungenügend.. ein zentrales Verbandsbuch ist auch ungenügend.. (haben beide Alternativen an verschiedenen Standorten..)


    Kennt Ihr das Problem? Weiß einer eine Alternative? Die natürlich auch funktioniert. :rolleyes: oder evtl. auf rechtlicher Basis fundierte Gegenargumente die gut ziehen?


    Habe nächste Woche ein Meeting und sollte mich dazu äußern. Weiß nicht so recht was ich davon halten soll <X



    Viele Grüße
    Thomas

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  • Hi,


    Ihr habt bestimmt einen Datenschutzbeauftragten. Mit dem würde ich Rücksprache nehmen.
    Und wenn er das wie der BR sieht, hat er sicher auch einen Vorschlag, wie das datensicher gestaltet werden kann.
    Und wenn nicht, dann weiß er um was er sich kümmern muss.


    lg


    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Hi Hardy,
    ja den haben wir, und er sieht es tatsächlich wie der BR X/


    Der Beauftragte weiß damit leider nichts anzufangen und bringt keine konstruktiven Vorschläge.. Das Thema bleibt wohl bei uns Sifas liegen..

  • Hallo,


    also wir haben es bei uns über Blöcke geregelt und einen Briefkasten. Also der Kollege füllt ein Dokuemt aus, Infos sind sogar ausführlicher als im Verbandsbuch, dann reist er den Zettel ab und wirft dann den Zettel in einen Briefkasten. Anschließend geht der Zettel vom Meister zur SIFA.


    Grüße
    Chris

  • Hi,


    ich verweise auf meinen Beitrag Nr. 8 aus 2014 (ersetze BGV A1 durch DGUV V1, ansonsten hat sich an den Rechtsgrundlagen seitdem nichts geändert, inhaltlich ist der Beitrag weiterhin so gültig). Datenschutzrechtlich ist ein Verbandbuch problemlos möglich.


    Falls der BR Bedenken wegen der Zugänglichkeit der Verbandkästen hat kann das Verbandbuch evtl. auch im Büro des zuständigen Vorgesetzten eingesperrt oder in einem abgesperrten Schrank aufbewahrt werden. Wichtig ist beim "wegsperren" allerdings, dass jederzeit jemand anwesend sein muss, der an das Verbandbuch herankommt, damit jeder Unfall sofort eingetragen werden kann. Bei solchen Sonderlösungen muss man genau zwischen Aufwand und Nutzen abwägen. Denn der Aufwand ist in der Praxis nicht zu unterschätzen!


    schöne Grüße vom u.a. zertifizierten Datenschutzbeauftragten

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  • Der heilige Datenschutz...
    Bald ist nichts mehr heiliger in diesem Land als der Datenschutz...
    Einfache Begründung, es geht nicht weil wegen dem Datenschutz... der Klassiker
    Fragt man nach dem Warum, ja weil man die Daten schützen muss = ich habe einfach kein Bock was zu tun


    Wie will man es gestalten? Was ist mit den Zeugen eines "Arbeitsunfalles". Greift da auch der Datenschutz. Muss dieser gleich noch eine Verschwiegenheitsklausel unterschreiben, dass er bloß nichts an andere weiter trägt? Wie viele Personen haben denn Kenntnis über den Arbeitsunfall, wenn er tatsächlich passiert ist?


    Letztendlich sehe ich das Problem, dem Nachweis der BG nachzukommen das der Arbeitsunfall tatsächlich passiert ist und die Unfallanalyse der SiFa und BA, sowie das der Verunfallte dies dokumentiert.

    Der Beauftragte weiß damit leider nichts anzufangen und bringt keine konstruktiven Vorschläge

    Na ja gut, dafür ist er nun da oder nicht?
    Wenn hier Daten geschützt werden müssen, aber es eine Dokumentationspflicht gibt, dann soll der Datenschutzbeauftragte sich darum kümmern. Oder sagt der Brandschutzbeauftragte ich kümmere mich nicht um den Brandschutz oder die Fachkraft für Arbeitssicherheit ich kümmere mich nicht um den Arbeitsschutz, weil ich gerade keine Ahnung habe...

    :bremse:

  • Hallo Thomas,


    schau dir mal die DGUV Information 204-022 - Erste Hilfe im Betrieb - an. Dort ist unter 4.4 unter anderem folgendes beschrieben


    http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/204-022.pdf


    " Die Dokumente sind vertraulich zu behandeln, d. h. Verbandbuch oder Meldeblock sind vor einer Kenntnisnahme durch Unbefugte zu schützen. Dazu sind nach § 9 Bundesdatenschutzgesetz geeignete Maßnahmen zu treffen, z. B. Aufbewahrung unter Verschluss beim Ersthelfer bzw. bei der Ersthelferin, beim Betriebssanitäter bzw. bei der Betriebssanitäterin oder beim Betriebsarzt bzw. bei der Betriebsärztin. Wird die Dokumentation in elektronischer Form, z. B. durch den Ersthelfer oder die Ersthelferin geführt, ist durch technische Maßnahmen zu gewährleisten, dass nach Anlage Nr. 3 zu § 9 Satz 1 Bundesdatenschutzgesetz nur Berechtigte darauf Zugriff haben. "


    Vielleicht hilft Dir das weiter.


    Gruß tanzderhexen

    Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

  • Also der Kollege füllt ein Dokuemt aus, Infos sind sogar ausführlicher als im Verbandsbuch, dann reist er den Zettel ab und wirft dann den Zettel in einen Briefkasten.

    ok.
    aber wie wird das dann archiviert?
    Ist es nicht so, dass ich dieses Meldung bis zu fünf Jahren aufbewahren muss?

    :bremse:

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  • Mahlzeit,


    wir habe vor 2 Jahren auf ein elektronisches Verbandsbuch umgestellt. Ist wie die Papierform aufgebaut in Exel. Das Dokument liegt zentral, ist von jedem Computer aus zugänglich und es wird immer nur die aktuelle Zeile zum Eintragen angezeigt. Zugriff auf das Gesamtwerk haben nur bestimmte berechtigte Personen.

    Gruß


    Christian



    "Jammer nicht, steh auf und kämpf"

  • Hallo,


    ja ich habe alle Dokumente bei mir im Schrank in einem Ordner. Ist verschlossen und ich habe die Dokuemente da ich am Jahres Ende immer eine Auswertung über Schwerpunkte fahre.


    Grüße

  • Na das ist doch schon mal sehr hilfreich :D:D:D Eine Lösung aus Briefkasten und upload durch Sifa in ein Verzeichnis zu dem nur bestimmte Personen Zugriff haben wäre evtl was :whistling:

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  • Der Beauftragte weiß damit leider nichts anzufangen und bringt keine konstruktiven Vorschläge.. Das Thema bleibt wohl bei uns Sifas liegen..

    Genau das dachte ich mir:
    " Sie, so geht dat aber nich"
    " Und wie geht das denn lieber Spezialist?"
    " Woher soll ich das wissen?"


    Damit sollte man sich aber nicht abspeisen lassen, in aller Regel bekommen die doch gutes Geld und dann ist deren Kreativität gefragt, die man konkret einfordern muss.


    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Hallo Hamster,


    wie hast du die Zugriffsrechte vergeben?

    Hallo Reinhard,


    eintragen ins Verbandsbuch darf jeder, alles sehen und lesen darf nur die Personalleitung, Geschäftsführung und ich. IT-mäßig darfst du mich nicht fragen, wie geht. Das habe ich weiterdelegiert an unsere IT-Abteilung.

    Gruß


    Christian



    "Jammer nicht, steh auf und kämpf"

  • Auch wir haben problemlos auf die Verbandsblöcke umgestellt. Weiterhin wird bei der monatlichen Kontrolle der Verbandskästen kontrolliert, ob jemand vergessen hat, eine Meldung rauszureißen, so dass der Datenschutz gut eingehalten ist.
    Das hat auch einen netten Vorteil... Ich bekomme die Meldungen als FaSi direkt und kurzfristig, so dass manch ein Kollege sich schon wunderte, dass ich binnen 1-2 Tagen bei ihm nachfragte und nach den Umständen der Verletzung fragte.
    Denn aus manchen Meldungen kann man auch im Sinne der Prävention doch Verbesserungen ableiten, oder man wird auf unsichere Zustände so hingewiesen.
    Gruß

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    in diesem Fall scheint mir die Lösung von Hamster1972 als zielführend.
    Wenn es die betriebliche IT-Struktur hergibt können damit die wesentlichsten Anforderungen an Zugänglichkeit, schnelle Info, Vermeidung von "Zettel"(Daten)-Verlust, Datenschutz usw. für dieses Problem gelöst werden.
    Ansonsten sind es in jedem Unternehmen "Einzelfalllösungen" und man muss gewissenhaft abwägen, was man wie macht.



    peter

    Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, sondern mit den Augen die Tür zu finden. (Werner-von-Siemens zugeschrieben)

  • Man könnte es ja auch wie in diesem Beitrag ausführen. Sofern viele Mitarbeiter einen PC Zugang haben, halte ich das für recht praktikabel.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.