Händedesinfektion - Training und Kontrolle

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  • Moin,


    wir möchten bei uns für das Training der Händesdesinfektion einen kleinen AHA-Effekt einbauen und mit einem Testkonzentrat o.ä. und einer UV-Licht-Lampe den Beschäftigten zeigen, wie und wo sie ihre Händedesinfektion noch verbessern können. Hersteller zu finden ist jetzt nicht ganz so schwierig, aber natürlich sagt jeder Hersteller, dass nur sein Produkt genau mit seiner Lampe funktioniert, dass sein Testkonzentrat nur mit seinem Desinfektionsmittel die gewünschte Wirkung zeigt etc.. Jetzt stehe ich etwas auf dem Schlauch und hoffe einfach, dass es hier in den großen Weiten des Forums Menschen gibt, die so etwas einsetzen und mir einen Tipp geben können.


    Dass das UV-Licht eine gewisse Wellenlänge haben muss, sehe ich ja noch ein, aber muss es dann gleich die Derma LiteCheck Box sein oder reicht eine handesübliche UV-Lampe? Konzentrat oder fertige Trainingslösung oder doch eine Creme/Paste? Fragen über Fragen. Wer kann (UV)-Licht ins Dunkel bringen? :D


    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

    Einmal editiert, zuletzt von Guudsje ()

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  • Hi Fisch,


    erfahrungsgemäß muss die Lampe auf jeden Fall eingehaust sein um ein vernünftiges Ergebnis zur erzielen.
    Wir haben uns sogar via Ecolab so ein Gerät angeschafft, das außer am "Tag der Hände" auch bei der monatlichen Willkommensveranstaltung für die neuen Mitarbeiter zum Einsatz kommt. Lag AFAIRC im mittleren dreistelligen Bereich.


    Ob das für Euch Sinn macht, oder Overkill bedeuten würde, musst Du entscheiden.


    Zur speziellen Lampenfrage kann ich nichts Sicheres sagen, aber es würde mich doch sehr wundern, wenn das produktabhängig ist


    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Moin,


    Wellenlänge ist eigentlich egal.


    Da geht es mit dem Geldscheinprüfer, einer UV-Röhre, einer UV-Taschenlampe, dem Händetrockner der Nagelstudio-Frau, der UV-Härtungslampe vom Zahnarzt, und selbstredend mit dem empfohlenen Produkt der Chemiehersteller. Alles eine Glaubenssache.


    Klar ist jedoch: Je größer die Lichtleistung, desto besser das "Sehen".
    Ich habe mir einmal eine 20-LED-Taschenlampe umgebaut und die weissen LED's gegen UV-LED's getauscht. Damit geht jetzt alles. Aushärten von Klebern, Kontrolle von Sanitäranlagen, Check von Händen,..........

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    ... viele Grüße vom Waldmann.





    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Wellenlänge ist eigentlich egal.


    Da geht es mit dem Geldscheinprüfer, einer UV-Röhre, einer UV-Taschenlampe, dem Händetrockner der Nagelstudio-Frau, der UV-Härtungslampe vom Zahnarzt, und selbstredend mit dem empfohlenen Produkt der Chemiehersteller. Alles eine Glaubenssache.

    Kann ich aus meiner Praxis (ich arbeite seit mehr als 10 Jahren mit diesen Produkten) so nicht bestätigen.


    Die besten Erfahrungen habe ich mit Leuchtmitteln (Röhren) gemacht, deren Hauptemissionsspektrum nahe bei 365 nm liegt. Derartige Leuchtmittel werden z.B. auch im Bereich Schädlingsbekämpfung (Fliegenfanggeräte) eingesetzt. LED in diesem Spektrum habe ich noch nicht getestet, steht aber demnächst an, da die verwendeten Röhren "fällig" sind.


    Mit obligatorischem Schwarzlichtröhren (i.a. 395 nm), wie sie z.B für die Geldscheinprüfung oder Hygieneprüfungen im Reinigungsbereich eingesetzt werden, waren die Ergebnisse schlicht gesagt bescheiden. Bei LED-Leuchtmitteln mit Hauptemission im Bereich um 400 nm das Gleiche.

    Beste Grüße,
    Udo


    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Hallo,


    eine einzelne 5mm-LED ist da zuwenig. Die Lichtleistung reicht nicht. Gebündelt oder als "Power"-Version geht das schon.
    Schaut doch 'mal in der Bucht. Dort gibt es die Dinger für recht kleines Geld in Fernost.


    Bitte immer bedenken: UV-Licht und Augen, Haut, etc., da war doch was? :S
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ultraviolettstrahlung


    Ich würde auch behaupten, dass diese Billigdinger recht gut streuen. Eine bestimmte, feste Wellenlänge haben die wahrscheinlich nicht.


    Als ehemaliger Eprom-Löscher habe ich da noch eine Mischlichtbirne. Die funktioniert ohne Vorschaltgerät. Von dem Ding wurde der äußere Glasmantel gekappt und übrig blieb ein Brennkolben mit einer 250W UV-Leistung. Da war dann Sonne pur. Über den Arbeitsschutz will ich an der Stelle aber lieber nicht reden!

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    ... viele Grüße vom Waldmann.





    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

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  • Ein LED-Panel löten hätte sicher etwas für sich ... (muss nur meine Lötstation suchen ...)
    aber bei den Preisen, wie gerade mal recheriert (3 - 4 € pro UV-LED netto oder 100 € für 1m UV-LED-Strip ... da bleibe ich doch lieber bei meinen Röhren.


    365 nm sind für die Augen ein deutlich geringeres Problem als die obligatorischen 400 nm, deshalb setzen ja die Anbieter Dermalux, Bode, SM und Co. auf diese Wellenlänge.

    Beste Grüße,
    Udo


    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Hallo Udo,


    zu teuer.


    Ich kriege die Preise nicht mehr genau hin, doch mehr als 5 Teuro's für 50 5mm-UV-LED's habe ich nicht gezahlt. (Direkt über die Bucht in China gekauft, Nachteil: 6 Wochen Lfz.)

    .
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    ... viele Grüße vom Waldmann.





    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Selbst mal "gebastelt":


    Großer Pappkarton --> zwei Löcher vorne reingeschnitten für die Hände --> einen Schlitz oben reingeschnitten für das reinschauen --> mobilen "Schwarzlichtscheinwerfer" (vom DJ nebenan ausgeliehen) drunter gestellt --> Farbkonzentrat in das Deinsfekktionsmittel gegeben und fertig war die Teststation.


    BG
    Sven

  • naja, da stelle ich an mein Material zur Unterweisung doch schon etwas höhere Ansprüche, auch im Hinblick auf die Sicherheit.


    Waldmann:
    "Normale" UV-LEDS ("Schwarzlicht", 390 - 420 nm, also hoher Blauanteil) bekommst du für 'nen Appel und 'nen Ei.
    Das ist richtig.
    Sobald du aber Ansprüche im Hinblick auf die emittierte Wellenlänge, den Ausleuchtungsbereich etc legst ... wird's halt etwas teurer.
    Also bleibe ich bei meinen Röhren, 2 Stück a 7,50 ... :)

    Beste Grüße,
    Udo


    Sapere aude!
    (Horaz)

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  • Selbst mal "gebastelt":


    Großer Pappkarton --> zwei Löcher vorne reingeschnitten für die Hände --> einen Schlitz oben reingeschnitten für das reinschauen --> mobilen "Schwarzlichtscheinwerfer" (vom DJ nebenan ausgeliehen) drunter gestellt --> Farbkonzentrat in das Deinsfekktionsmittel gegeben und fertig war die Teststation.

    Hi Sven,


    Das ist sicher eine Möglichkeit. Aber ich glaube nicht, dass Du mit dem Modell bei den Beschäftigten große Akzeptanz erzielst.
    Das ist wie im richtigen Leben: Je professioneller desto mehr muss es stimmen...


    Hardy

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  • naja, da stelle ich an mein Material zur Unterweisung doch schon etwas höhere Ansprüche, auch im Hinblick auf die Sicherheit.

    Kannst du, aber den Zweck hat es trotzdem erfüllt. Der Aha Effekt war vorhanden und seitdem wird damit anders umgegangen. Des Weiteren gab es von der Arbeitgeberseite her kein Geld für eine "Anspruchsvolle-Station", um das einmalig den Beschäftigten aufzuzeigen.


    Hi Sven,
    Das ist sicher eine Möglichkeit. Aber ich glaube nicht, dass Du mit dem Modell bei den Beschäftigten große Akzeptanz erzielst.
    Das ist wie im richtigen Leben: Je professioneller desto mehr muss es stimmen...


    Hardy


    Akzeptanz erreiche ich nicht mit immer mit der Ausrüstung, sondern mit verbalen Argumenten und Aufzeigen der Realität. Da ich in dem Unternehmen jahrelang beschäftigt war, hat es schon gepasst. Daher kannst du es in dem Fall glauben ;)


    Saubere Grüße
    Sven

  • Wir haben uns die ''Derma LiteCheck Box'' - Schulungstool für Floureszenztest mit UV- Schwarzlich gekauft. Diese ist ganz praktisch wenn man die Schulungen immer an anderen Orten hält.

  • Moin Hoppelpfote,


    dafür habe ich mich jetzt auch entschieden. Der Preis ist überschaubar, und da wir diverse Einrichtungen haben, in denen wir so etwas benötigen, erscheint mir das praktikabler, als mit einer separaten Leuchte, die dann wieder in irgendeinem Koffer rumfliegt oder gerade nicht auffindbar ist, zu arbeiten.


    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Moin,


    zu der Box gibt es ein Konzentrat, dass in das Desinfektionsmittel gegeben wird. Damit kann man dann Benetzungslücken sichtbar machen unter dem UV-Licht. So weit so gut. Desinfektionsmiottel lässt sich leichter auf den Händen verteilen als Creme. Dermalux hat natürlich auch Testcreme, aber 24.--EUR für 2x75ml, die für maximal 40 Probanden ausreichen (theoretisch) ist dann doch schon ein stolzer Preis, wenn man eine dreistellige Anzahl von Probanden hat. Ich finde aber außer Schminke keine andere fluoreszierende Creme. Hat jemand einen Tipp für mich? Ansonsten muss ich doch in den sauren Apfel beißen und die "Goldcreme" bestellen.


    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Moin,


    beim Hautschutz reicht in meinen Augen das Vorführen, das Risiko ist für mich geringer.
    Unser Hygienemanagement veranstaltet einmal im Jahr einen Tag der Hände, bei dem ich den Bereich Hautschutz abdecke. Und hier führe ich vor, bzw. lasse mir vorführen wie der Hautschutz aufgetragen wird, korrigiere entsprechend und begründe das auch.
    Zwei Hauptfehler gibt es:

    • Zuviel Hautschutzmittel --> Hand bleibt länger "fettig" --> wird nicht benutzt.
    • Hautschitzmittel wird in die Handinnenfläche aufgebracht, für die Knöchelchen der Fingergrundgelenke, die besonders gefährdet sind, bleibt zu wenig übrig um einen ausreichenden Hautschutz zu gewährleisten.

    Die Hersteller der Hautschutzmittel bieten in der Regel bebilderte Anleitungen zum richtigen Auftragen des Hautschutzes an, die meist kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.


    In den Arbeitsschutzunterweisungen thematisiere ich das auch immer.


    Die von Dir bechriebene Prüfung mittels sehr teurem Präparat halte ich bei der Vorgehensweise für hyperfluid. :)


    Hardy

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    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Die von Dir bechriebene Prüfung mittels sehr teurem Präparat halte ich bei der Vorgehensweise für hyperfluid.

    Moin Hardy,


    alles richtig was Du schreibst, aber mir geht es um den zusätzlichen "Showeffekt", der dann hoffentlich lange im Gedächtnis bleibt. Klappern gehört zum Handwerk. ;)


    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Dermalux hat natürlich auch Testcreme, aber 24.--EUR für 2x75ml, die für maximal 40 Probanden ausreichen (theoretisch) ist dann doch schon ein stolzer Preis, wenn man eine dreistellige Anzahl von Probanden hat.

    Der fluoreszierende Stoff im Visirub conc ist Diethylaminomethylcoumarin. Das gibt es z.B. von Sigma als 7-Diethylamino-4-methylcoumarin, CAS 91-44-1. Kostet ca. 65€ für 100g. Ich schätze man benötigt höchstens 0,1%ige Lösung. Somit dürften 100g eine Ewigkeit halten, allerdings sind geringere Mengen nicht wesentlich günstiger zu bekommen. Jetzt den Stoff von einem Apotheker Deines Vertrauens in eine Grundsalbe (möglichst wasserhaltig) einarbeiten lassen, schon hast Du Deine eigene fluoreszierende Salbe. Ob das dann in Summe preiswerter ist, kommt auf die Konditionen des Apothekers an, man kennt ja deren fantasievolle Preisgestaltung. Wirkstofffreie Grundsalben haben eigentlich fast alle Apotheker vorrätig, zumindest wenn ein Hautarzt seine Praxis in der Nähe hat.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Moin,


    kurze Rückmeldung. Die Box ist da und hat ihren ersten Einsatz hinter sich. Kurz gesagt, ich bin begeistert. Die Box ist zwar eigentlich nur für den Showeffekt, aber es bringt wirklich etwas. Auf der einen Seite sehen die Beschäftigten sofort ein Ergebnis und sind entweder zufrieden oder achten jetzt besser darauf, wie sie mit ihren Händen umgehen (je nach Ergebnis unter dem UV-Licht).


    Auf der anderen Seite kann man damit ganz nette Sachen machen, um den Beschäftigten zu zeigen, was unsere Hände jeden Tag mitmachen.


    - Eigene Hand präpariert und den Kollegen mit Handschlag begrüßt
    - Türklinke präpariert
    - Seifenspender präpariert
    - Kugelschreiber präpariert und dem Kollegen in die Hand gedrückt
    - Handschuhe präpariert und ausziehen lassen


    Damit kann man sehr schön zeigen, womit unsere Hände in Kontakt kommen. Das fluoreszierende Mitel simuliert dann die "Kontamination". Alles in allem ist es für mich gut investiertes Geld und den Beschäftigten macht es mehr Spaß als ein Kurzvortrag mit ein paar Bildern zum richtigen Hautschutz. Kann ich nur wärmstens weiterempfehlen.


    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Moin,


    nochmals eine Rückmeldung. Der UV-Koffer hat sich wirklich mehr als gelohnt. Ich habe mit dem Teil jetzt in mehreren Kinderbetreuungseinrichtungen gearbeitet. Das Ergebis war, dass wir in dem Bereich der Händedesinfektion ein gewisses, ich will es mal vorsichtig ausdrücken, Optimierungspotenzial haben. Ich mache es immer so, dass ich kurz erläutere, wann und warum Hände waschen/Hände desinfizieren.


    Danach dürfen dann die Kolleginnen und Kollegen ohne weitere Erläuterungen mit dem Präparat die Hände desinfizieren. Das Ergebnis ist in den meisten Fällen ziemlich ernüchternd. Abgesehen von den Benetzungslücken erreicht fast keine Person die 30 Sekunden Einwirkzeit. Es macht also durchaus Sinn, etwas Geld zu investieren und den Kolleginnen und Kollegen zu zeigen, wie man die Hände richtig desinfiziert.


    Die Aktion kommt übrigens bei allen gut an. Keiner fühlt sich gemaßregelt, sondern durch den Aha-Effekt mit dem UV-Koffer finden das alle prima. Am Schluss ist es dann oftmals mehr ein Happening und die Kolleginnen und Kollegen versuchen sich zu übertrumpfen, wer am besten Hände desinfizieren kann. Eine Kollegin ist leider komplett durchgefallen. Selbst nach dreimaligen Händedesinfizieren hat nicht mal ein stecknadelkopf großer Punkt auf ihrer Haut aufgeleuchtet. Die Kollegin war vollkommen fassungslos. Vielleicht hätte sie von dem präparierten Desinfektionsmittel nehmen sollen, anstatt dreimal den Desi-Spender in der Toilette zu betätigen. :44:


    Deutlichstes Signal, dass jetzt anders desinfiziert wird, ist die Tatsache, dass mehr Desinfektionsmittel als bisher von den einzelnen Einrichtungen abgerufen wird.


    Gruß Frank

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  • Moin,


    Erfahrungsbericht aus der Praxis. Das kann auch passieren. ;(


    Gestern Gesundheitstag bei uns. Insgesamt 16 Angebote, die die Beschäftigten wahrnehmen konnten, darunter auch "mobile" Angebote, die in den außenliegenden Betriebsteilen angeboten wurden. Ich habe das Angebot "Mit heiler Haut" betreut. Ich bin mit meiner UV-Box den ganzen Tag durch Kinderbetreuungseinrichtungen getingelt, in denen ich die Box bislang noch nicht eingesetzt hatte. Im Vorfeld für den Gesundheitstag schön Werbung gemacht mit Plakaten und einem Programmheft, in dem jedes Angebot ausführlich erklärt wurde.


    "Mit heiler Haut" wurde genau beschrieben; mit dem schönen Logo "Die wichtigsten 2m² Deines Lebens". Im ersten Kinderhort habe ich die Box aufgebaut und mit drei Beschäftigten angefangen. Großes Aha-Erlebnis, als die Benetzungslücken sichtbar wurden. Wir haben trainiert, und die Ergebnisse wurden nahezu perfekt. Begeisterung aller Orten. Nach der ersten Gruppe, haben die "Kunden" die Kollegen für die nächste Runde gerufen "Das musst Du ausprobieren. Das ist der Hammer, das hätte ich nie gedacht etc."


    Eine "Kundin" hat vor 20 Jahren im Klinikbereich gearbeitet. "Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal verlerne, Vielen Dank."


    In der nächsten Einrichtung hatte sich die Leitung dazu entschieden, dass ich für jeden ein Einzeltraining mache. Also, rein in den Raum, Box aufgebaut, erster "Kunde" kommt. Männlich, jung, FSJler. Bei meinen Trainings erzähle ich immer über Hautzschutz, Hautpflege, Händedesinfektion etc. aber eigentlich nichts über die Box, denn die tut ja nicht weh.


    Also ich mit dem jungen Mann geplaudert und ihm erläutert, dass er beim Händedesinfizieren seine Hände 30 Sekunden lang feucht halten soll, damit er die Einwirkzeit und alle wichtigen Hautpartien erreicht. Mein Standardsatz "30 Sekunden können lang sein". Dann habe ich ihn gebeten, die Hände mit dem Desinfektionsmittel 30 Sekunden lang feucht zu halten und alle Hautpartien zu erreichen.


    Bei den Trainings gibt es zwei Typen von Beschäftigten.


    Typ A knallt sich die hohle Hand mit Desinfektionsmittel so voll, dass bei der ersten Bewegung der Hände ein Tsunami über den Fußbodn schwappt (die schaffen es aber meistens, 30 Sekunden die Hände feucht zu halten).


    Typ B macht einen kleinen Schuss in die hohle Hand und fängt an, sich die Hände zu reiben. Spätestens nach zehn Sekunden ist nicht mehr ausreichend Feuchtigkeit auf den Händen, um das Desinfektionsmittel auf alle Hautpartien aufzubringen.


    Mein Kunde war Typ B. Er hat einen Schuss in die hohle Hand gegeben und angefangen zu verreiben. Das ganze war ihm sichtlich unangenehm. Hände in die UV-Box; das Ergebnis war nicht gaaaaaanz so prickelnd. Also habe ich ihm erläutert, worauf es ankommt, und im zweiten Durchgang war es bereits viel besser.


    Die nächste "Kundin". Praktikantin im Anerkennungsjahr. Die selbe Prozedur. Im ersten Durchgang auch nicht besonders toll. Im zweiten Durchngang aber wesentlich besser. Kein Aha-Effekt, kein Danke, nur Verunsicherung.


    Die dritte Kundin. Ich habe noch nie eine Frau mit so großen Händen gesehen. Die Kollegin hat mit einem Schuss die Hände ohne Probleme 45 Sekunden lang feucht gehalten. Das Ergebnis war extrem gut (sogar die Nagelfalze). Danach habe ich eine kurze Pause gemacht und bin Richtung Toilette gelaufen, kritisch beäugt von den ersten beiden Kunden. Daraufhin habe ich den ersten Kunden angesprochen, was sein Problem sei. Die Antwort/Frage hat mich umgehauen.


    "Bin ich jetzt durchgefallen?" =O


    Scheinbar kam nicht bei allen Beschäftigten an, dass es um eine Beratung ging, sondern manche hatten dass wohl als Eignungstest interpretiert. Dem ersten Kollegen muss man zu Gute halten, dass die Kollegen ihm im Vorfeld erzählt hatten, dass ich vom Gesundheitsamt wäre und alle FSJler im Kreis "testen" würde. Ich werde meine Trainings entsprechend anpassen, da ich wieder einmal gemerkt habe, dass der zentrale Punkt im Gesundheits- und Arbeitsschutz die Kommunikation ist.


    Ansonsten war die Box aber die optimale Kaufentscheidung. Im Verlaufe des Gesundheitstages hatte ich viele Kolleginnen und Kollegen aus allen möglichen Bereichen, die von dem Ding begeistert waren.


    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.