Lohnfortzahlung bei Arbeitsunfällen die der Arbeitnehmer verursacht hat

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  • Bauco... ich bin da vollkommen bei dir.
    Das machen auch 80% der Unternehmen die ich kenne. Da ist auch das Verständnis da. Was ich mit dem "Ausreißer" sagen wollte ist einfach das, dass es solche Unternehmen noch gibt und du da als FASI und als Vorgesetzer am Ende deiner Möglichkeiten bist. Wenn von oben nichts kommt (Verständnis, Vorleben, Bereitschaft), wie soll es dann nach unten durchdringen? Und irgendwann nach vielen Bemühungen, Ansätzen etc. ist die FASI und auch die zwischengeschalteten Vorgesetzten einfach am Ende mit der eignen Motivation und Möglichkeiten.
    Und wenn die da angelangt sind kommen solche Fragen und auch solche "Lösungansätze" und solche Fragen. Und wenn ich das richtig verstanden habe, war auch die Frage auf die Ausgangsfrage. Was tue ich als Vorgesetzter wenn die Beschäftigten nicht auf mich hören? Nach aller Überzeugungsarbeit, Unterweisungen etc. ist die Möglichkeit für mich das Ultimo.

    Und zum Thema Bauwesen hab ich da meine eigenen Erfahrungen. Das ist immer noch so, zumindest habe ich es so kennengelernt. Ich hatte bis Anfang des Jahres einen Kunden aus der Baubranche. Ich habe mich ein Jahr lang bemüht dort irgendwas zu reißen. Aber wenn ich von der GF sogar abgesprochen bekomme, über die Vorgaben zum Tragen der PSA zu reden dann weiß ich, dass ich dort fehl am Platz bin. Die Vorgesetzen haben versucht sich gegenseitig gegeneinander auszuspielen und sich Verantwortung in die Schuhe zu schieben.
    Unfälle wurden als Ungeschick der Beschäftigten abgetan und weitergemacht wie bisher. Da ist auch mit hartnäckiger Überzeugungsarbeit nichts zu machen.
    Traurig. Ist aber so.

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    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...

    Wisst ihr was das Schlimmste ist? Wenn nicht.. .klickt hier ....

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    Mike

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  • Es gab in der Vergangenheit ein Fall (ich glaube in Dresden), da hat der Richter dem Vorgesetzten mangelnde Konsequenz unterstellt. Der GF wurde nach einem Arbeitsunfall zu einer geringen Geldstrafe verdonnert, weil er trotz Fehlverhalten der Mitarbeiter, die auf seine PSA gepfiffen haben, die Mitarbeiter nie abgemahnt hatte. ;)

  • Hast du dafür zufällig das Urteil? Ich hab nächste Woche Unterweisung der Vorgesetzten bei einem meiner Unternehmen. DAS wäre mal ein Beispiel. Die haben mich explizit danach gefragt.

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    Mike

  • Mike, deine Erfahrung in aller Ehre, aber du bist nicht der Einzige der sich damit rumschlagen muss. Ich habe bevor ich Vollzeit Sifa wurde 20 Jahre Führungsposition hinter mir, angefangen von Vorarbeiter bis zum Betriebsleiter.
    Ich habe in der Regel 100 - 200 Teilzeitkräfte unter mir gehabt. Und mir ist keiner auf der Nase rumgetanzt. Wer trotz Unterweisungen die einfachsten Regeln nicht einhielt, wurde erst mündlich ermahnt in einem 4 Augen Gespräch, dann schriftlich ermahnt, nach der zweiten Abmahnung war er/sie draußen.

    Wenn du 50 Mann hast und der erste dann draußen ist wegen diesem Verhalten, dann werden die restlichen 49 sich schon überlegen ob sie es riskieren wollen ihren Job zu verlieren.

    Das sind für mich keine Argumente dass sich 50 Mann daran gewöhnt haben keine Regeln einzuhalten.

    Man muss sich als Vorgesetzten auch den Respekt der Mannschaft verdienen, das beginnt mit gutem Beispiel vorangehen.
    Was sollen Mitarbeiter denken wenn sie ihre Vorgesetzten in schicken Schuhe durch die Hallen laufen sehen und sie müssen unbequeme (weil die günstigsten) Sicherheitsschuhe tragen. Von solchen kann ich dir einiges Aufzählen.

  • Hallo Zusammen,

    leider habe ich die gleichen Erfahrungen gemacht wie Mike, wenn Du immer und immer wieder aufklärst, aufschreibst Berichte verfasst und es interessiert keinen oder es passiert nichts ist man sehr schnell am Ende seiner Kräfte.
    Es nützt nichts wenn man selber konsequent ist, (ich war auch mal Fertigungsleiter) es aber sehr viele Vorgesetzte und Geschäftsführer egal ist was man sagt oder berichtet Hauptsache der Rubel rollt. Es gab Fälle da wurde nach Anweisung vom Meister oder Geschäftsführer die Sicherheitseinrichtungen nach meiner Abwesenheit wieder demontiert und so wie vorher weitergearbeitet. Man braucht nur mal ein paar Stunden oder ein Tag später einen kleinen unangemeldeten Kontrollbesuch machen.

    Ja, ich weiß auch das der Arbeitsschutz bei 80 % der Firmen sehr gut läuft und es auch sehr gute Vorgesetzte und Geschäftsführer gibt aber bei den restlichen 20% läuft es auch nach meiner Erfahrung so wie Mike es beschrieben hat und ich rede nicht von Baubetrieben sondern von Fertigungsbetrieben.
    Lustig ist auch wenn man als SiFa zu Konsequent auftritt werden einen einfach die Stunden gekürzt oder Termine werden mehrfach kurzfristig abgesagt und ohne erbrachter Leistung vergütet. Da kann man nur eins machen sich ein neuen Job suchen!

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!

    Hans-Jürgen

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  • Und wir wissen alle:
    "Wenn die Vorschriften nicht eingehalten werden, kann die Versicherung Zahlungen verweigern oder Regressansprüche stellen."

    Regress ja, verweigern eigentlich nicht, wenn man SGB 7, §7 Abs. 2 berücksichtigt, denn dort ist zu lesen "Verbotswidriges Handeln schließt einen Versicherungsfall nicht aus."

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hi Mike,

    ich arbeite jetzt zwar in einem Großunternehmen aber auch da ist nicht alles Gold was glänzt. Ich bin inzwischen seit fast 30 Jahren als sifa unterwegs, habe in allen möglichen Bereichen gearbeitet und kenne alles von der 5 Man n Klitsche bis zum Konzern. Ich bin nach wie vor der Überzeugung, wie auch von andrasta beschrieben, es ist ein Führungsproblem wenn Sicherheitsvorschriften missachtet werden. Was würden die Vorgesetzten denn tun wenn die Mitarbeiter statt ihre Arbeit zu machen sich einfach in die Ecke setzen und Kaffee trinken? Gehen sie dann zum Kunden und sagen tut mir ja leid ich hab alles versucht aber die haben einfach nicht getan was ich gesagt habe.


    Es gab da mal einen Film der BGETEM da ging es um so einen Fall. Der Film heißt "Verantwortung im Ernstfall" Ich finde ihn leider nicht mehr aber im Begleitheft zum film heißt es:

    ................"Der Betriebsleiter begründet seine Maßnahmen mit einem Unfall aus der Vergangenheit. Damals fiel ein Mitarbeiter von den hochgefahrenen Gabeln eines Staplers und starb. Der Betriebsleiter wurde wegen fahrlässiger Tötung verurteilt, weil er nicht energisch genug eingegriffen hatte. Er hatte zwar gewarnt, ja sogar gegen die Benutzung des Gabelstaplers als Aufstiegshilfe protestiert. Aber das reichte nach Auffassung des Gerichts nicht, um der Verantwortung des Vorgesetzten gerecht zu werden."

    Grüße
    awen

    "Es gibt keine Trottel - nur Menschen, die wenig Glück beim Denken haben"

    ©sinngemäß nach Bruno Jonas, Kabarettist, Oktober 2016

  • Moin,

    Wenn ich einen Mitarbeiter einsetze, von dem ich weiß das er gegen Vorgaben/Anweisungen verstößt, bin ich im Bereich des Organisationsverschuldens.

    nimm mir die kleine Korrektur bitte nicht übel - es handelt sich um ein "Auswahlverschulden". "Organisationsverschulden" ist etwas anderes.

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • Moin,

    Das Weglassen (trotz Unterweisung) von PSA ist meiner Meinung nach "grob fahrlässig".

    Widerspruch - das ist meiner Meinung nach "Vorsatz" ... so sollte das genannt werden, da es auch strafrechtlich zu anderen Strafen und zu Regressforderungen führt.

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

    Einmal editiert, zuletzt von a.r.ni (14. November 2017 um 21:14)

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  • Moin, Kollege,

    und wenn du halbwegs was in der Birne hast, willst du aus so nem Betrieb schnellstmöglich weg

    fühl Dich virtuell umarmt!
    Ich betreue solch einen Betrieb, über den jemand sagte: "Sie können im Arbeitsschutz nichts verbessern. Die arbeiten seit 30 Jahren so. Die haben das schon immer so gemacht. Und wenn die ein Hirn hätten, würden die hier nicht arbeiten."
    ;(
    ... ich gebe die Hoffnung auf Besserung nicht auf, denn:
    durch aufgeben hat noch nie jemand gewonnen!

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
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    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • Tach.

    Ich hatte gerade heute wieder genau so eine Begehung von der ich geschrieben habe.
    Den Beschäftigten ist es schei*egal was man zu ihnen sagt. Da kommt man auch nicht mit Gut-zureden oder Überzeugungsarbeit hin. Die grinsen dir nur ins Gesicht und lachen dich aus. Zitat: "Die Schutzbrille trage ich heute auch nur Ihnen zuliebe." (Arbeiten an einer PUR Presse mit manipulierten Schutzvorhängen, die beim Auslösen nicht wie vorgesehen herunterfahren)
    Der eingesetzte Managementbeauftragte und Sicherheitsbeauftragte müht sich seit drei Jahren ab und wird von der GF (die natürlich bei der Begehung außer Haus war) nur torpediert. Maßnahmenpläne werden ignoriert, Vorschläge zur PSA belächelt, meine Begehungsberichte ungelesen abgelegt, die Gefährdungsbeurteilungen ebenfalls, wenns um das Thema Konsequenzen geht wird schnell abgewiegelt, beschwichtigt und zurückgerudert.
    Dort lagern über 40 Tonnen hochentflammbares/giftiges Zeugs in der Produktion. meist 3 IBC aufeinander, direkt neben dem Schweißplatz, Maschinen werden nicht gewartet, geschweige denn sicherheitstechnisch überprüft, das "Gefahrstofflager" ist ein rechteckiger Raum ohne alles ohne Auslaufschutz, usw.usw. Schlussendlich sind es 4 DIN A4 Seiten eng geschriebene Notizen und 90 Bilder aus vier Stunden Begehung.... und den Begehungsbericht von der letzten Begehung kann ich 1:1 übernehmen.

    Die Abteilungsverantwortlichen (Vorgesetzten) scheren sich um nichts, Nutzung PSA als Vorbild ist Fehlanzeige. Im Gegenteil. Die eine Teamleiterin macht sich über einen Beschäftigten lustig der PSA trägt.... "das wäre doch mal wieder total übertrieben...." (BS trägt beim Fräsen eine Schutzbrille).
    Die Teamleiter sind alle familiär mit der GF verbandelt... die haben keine Konsequenzen zu fürchten. Auch die BS fürchten keine Konsequenzen. Es passiert sowieso nichts. Das geht seit über 25 Jahren so (Ich kenne einen der dort als Sibe/QMB lange gearbeitet hat und mittlerweile die Fronten gewechselt hat)

    Der jetzige QMB/SiBe hat die Schnauze gestrichen voll und überlegt wie lange sie sich das noch antut. Und auch ich werde jetzt meine Konsequenzen ziehen. Das wars. Das tue ich mir einfach nicht mehr an. Das ist einfach nur noch frustrierend.
    Ausserdem nehme ich mich jetzt auch aus der Schusslinie. Wenn dort was passiert will ich dort nicht mehr die FASI sein. Das KANN für mich nur nach hinten losgehen. (Zum Thema "Aufgeben" habe ich mittlerweile meine eigene Meinung.... nach dem tödlichen Arbeitsunfall mit dem ich zu kämpfen hatte und den Folgen die das für mich hatte lass ich solche "Beratungsressistenten" nach entsprechender Vorwarnung ihr eigenes Ding machen. Das was da auf mich als externe FASI zukommt, wenns mal zu einem Unfall kommt, ist es nicht wert (Sorry... schlussendlich geht es um die Sicherheit von Menschen.... und es tut mir auch leid, dass ich hier nichts bewirken kann, aber ich habe ebenfalls eine Verantwortung mir und meiner Familie gegenüber mich hier raus zu nehmen).

    Aber ich glaube die Diskussion führt nicht zu einer Lösung des Ausgangsproblems. Das ist mittlerweile zu weit weg vom Ausgangsthema.
    Ich bleib dabei. Wenn ein Vorgesetzter in der Situation ist, dass seine Jungs und Mädels machen was sie wollen, PSA trotzt Aufforderung nciht nutzen... Unterweisen, dokumentieren, dokumentieren, dokumentieren und wenns zu nem Unfall kommt entsprechend den Unfallbericht verfassen. Dazu noch: Dokumentation in Richtung der Geschäftsleitung. Melden macht frei und belastet Vorgesetzte.

    Mike.

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    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...

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    Mike

    Einmal editiert, zuletzt von Mike144 (14. November 2017 um 23:45)

  • Die Abteilungsverantwortlichen (Vorgesetzten) scheren sich um nichts, Nutzung PSA als Vorbild ist Fehlanzeige. Im Gegenteil. Die eine Teamleiterin macht sich über einen Beschäftigten lustig der PSA trägt.... "das wäre doch mal wieder total übertrieben...." (BS trägt beim Fräsen eine Schutzbrille).

    Das bestätigt doch was ich weiter oben gesagt habe, es sind in der Hauptsache die Vorgesetzten die mit gutem/schlechtem Beispiel vorangehen.

    Nach der Schilderung würde ich das Protokoll nicht nur an die/den Kunden schicken, sondern gleichsam an dessen Berufsgenossenschaft und die Bezirksregierung. Handtuch schmeißen ist nicht mein Ding. Denn am Ende, derjenige der darunter zu leiden hat ist ...

    über einen Beschäftigten lustig der PSA trägt

    dieser Beschäftigte, denn für den ist es mir Wert zu kämpfen.

    Ich würde soweit gehen dass ich der Geschäftsführung mein Handeln ankündigen würde. Und die mit ins Boot genommene BG und Bezirksregierung zu einem gemeinsamen Termin bitten.

  • Mal was aus dem Nähkästchen:
    Nebenstandort eines Chemiekonzerns. Sollte da AMS aufbauen. Standort gibt es seit über 10 Jahren. Als ich den erstenTag mal nachgefragt haben was die an GB und BA haben bin ich vom Glauben abgefallen. 10 Jahre und null nada nix an GB und BA. War ein Fremdwort für die. Ich angefangen erst mal zu sortieren und aufzunehmen. Nach 4 Wochen kam einer der Geschäftsführer und brüllte rum das es alles zu lange dauern würde und ich schließlich ja ne Menge Geld bekäme (läppische 16.000 € im Monat). Er bräuchte nur was schriftliches um es bei der Behörde vorzulegen wenn was wäre. Ich sollte nicht so genau sein, er bräuchte keine (in Schulnoten ausgedrückt) 1 sondern nur ne 4 oder 5.
    Bin sofort weg dort aber nicht ohne dem zuständigem Regierungspräsidium mal zu sagen was ich dort vorgefunden habe. Die standen am nächsten Tag bei denen in der Tür.
    Gruß Martin

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  • Moin,

    nimm mir die kleine Korrektur bitte nicht übel - es handelt sich um ein "Auswahlverschulden". "Organisationsverschulden" ist etwas anderes.

    wo du Recht hast........ ;)

    "Es gibt keine Trottel - nur Menschen, die wenig Glück beim Denken haben"

    ©sinngemäß nach Bruno Jonas, Kabarettist, Oktober 2016


  • ........
    Aber ich glaube die Diskussion führt nicht zu einer Lösung des Ausgangsproblems. Das ist mittlerweile zu weit weg vom Ausgangsthema.
    .......
    Mike.

    Die beste Antwort dazu hat m.E. Stephan bereits gegeben.

    Hallo Tanzderhexen,

    auch mir wurde diese Frage mit der Bitte um Klärung gestellt. Eine Anfrage beim Anwalt wurde in etwa wie folgt beantwortet:
    Eine Lohnkürzung ist in solchen Fällen grds. nicht erlaubt. Der Arbeitgeber hat jedoch die Möglichkeit einen entstandenen Schaden vom AN einzufordern. Die Beweislast liegt aber beim AG.
    Der einfachere und imo sinnvollere Weg ist eine Sonderzahlung bei sicherem Arbeiten.

    Gruß
    Stephan

    "Es gibt keine Trottel - nur Menschen, die wenig Glück beim Denken haben"

    ©sinngemäß nach Bruno Jonas, Kabarettist, Oktober 2016

  • So... Da ich grade an einer Unterweisung für die Vorgesetzten bin habe ich mich intensiv mit dem Thema beschäftigt.
    Im Merkblatt A006 der BG RCI ist genau dieser Fall den wir hier die ganze Zeit diskutieren und uns die Haare raufen beschrieben.
    Dazu gibts ein Urteil.

    Anhang 6: Beispiel zum Arbeitsrecht
    Sachverhalt
    Ein Arbeitnehmer, der seit 8 Jahren in einem Unternehmen beschäftigt war, erlitt einen Unfall und war längere Zeit arbeitsunfähig. Der Arbeitnehmer hatte die für die Arbeit vorgeschriebenen Schutzhandschuhe nicht getragen. Dies war der dritte Arbeitsunfall des Arbeitnehmers
    innerhalb von 2 Jahren. Ursache aller drei Unfälle war die Missachtung der Arbeitsschutzvorschriften. Der Arbeitnehmer war deshalb von seinen Vorgesetzten bereits mehrfach schriftlich verwarnt worden. Vor dem dritten Unfall wurde ihm schriftlich Folgendes mitgeteilt:
    „Wir verwarnen Sie heute letztmalig und werden bei nochmaliger Nichtbeachtung eines Gebotes oder Verbotes das Arbeitsverhältnis kündigen!“ Trotz dieser Abmahnung missachtete der Arbeitnehmer erneut die Sicherheitsbestimmungen. Der dritte Unfall war die Folge.
    Der Arbeitgeber verweigerte daraufhin die Entgeltfortzahlung wegen selbstverschuldeter Arbeitsunfähigkeit und kündigte fristgerecht.
    Die vom Arbeitnehmer eingereichte Kündigungsschutzklage blieb durch alle Instanzen ohne Erfolg.

    Urteil

    Das Bundesarbeitsgericht erachtete die ordentliche Kündigung des Arbeitgebers als sozial gerechtfertigt, da der Arbeitnehmer wiederholt gegen Arbeitsschutzvorschriften verstoßen hatte.

    Das Gericht hat ausdrücklich festgestellt, dass der Arbeitgeber auch ohne Unfall zur Kündigung berechtigt gewesen wäre. Der Arbeitgeber war auch zur Verweigerung der Entgeltfortzahlung berechtigt, weil die Arbeitsunfähigkeit auf einem groben Verstoß des Arbeitnehmers gegen die eigenen Interessen beruht hat.


    Leider finde ich hier keine Quelle für das Urteil etc.
    Das zeigt aber meines Erachtens, dass eine saubere Dokumentation hier der beste Weg ist. Unterweisen, dokumentieren, nochmals unterweisen. Dann entsprechend handeln.

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    Mike


  • .......
    Das zeigt aber meines Erachtens, dass eine saubere Dokumentation hier der beste Weg ist. Unterweisen, dokumentieren, nochmals unterweisen. Dann entsprechend handeln.

    Das hat aber doch keiner bestritten. Das ist doch der Weg den andrasta beschrieben hat.

    "Es gibt keine Trottel - nur Menschen, die wenig Glück beim Denken haben"

    ©sinngemäß nach Bruno Jonas, Kabarettist, Oktober 2016

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  • Guten Morgen,

    damit hätten wir wieder einmal geklärt, dass Arbeitsschutz ganz oben anfängt und nicht ganz unten.
    Wir können nur so gut sein, wie die Führungsebenen. Sind die gut, sind wir es auch.........

    Wenn nicht, müssen wir ganz oben anfangen und nicht gan unten. Wir erreichen nicht oder nur sehr wenig, wenn der GF in Lackschücheler und Seidenhemdscher ungeschützt durch die Werkhalle geht, wenn am Hallentor alle Gebotszeichen Sicherheitschuhe oder ä. fordert.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Hast du dafür zufällig das Urteil? Ich hab nächste Woche Unterweisung der Vorgesetzten bei einem meiner Unternehmen. DAS wäre mal ein Beispiel. Die haben mich explizit danach gefragt.

    Mike wieso kontaktierst du nicht das Gewerbeaufsichtsamt?

  • Guten Morgen,

    ich finde es tlw. bedenkenswert wenn wir uns als Sifa mit dem Thema der Lohnfortzahlung, Gehaltsstreichung auseinandersetzen sollten.

    Es ist kein Thema der Arbeitssicherheit.
    Ich stelle mir nur immer die Frage bei einem Unfall. Was ist der Grund des Unfalls bzw. des Missverhalten.
    Denn in 94,9 % der Fälle kann sicher annehmen das der MA etwas gemacht hat um für die Firma etwas schneller geht.

    Das heißt die Sinnhaftigkeit des Handels hinterfrage ich damit gibt es im System
    - Aussagen von Vorgesetzten die das System der Sicherheitsanweisungen und Sicherheitsgedanken bricht. (Die einfache Aussage "der Auftrag heute ist ganz wichtig, der muss um 12 Uhr die Tür raus." reicht da schon)
    - Schaue warum ein MA dagegen verstoßen hat. Der Mitarbeiter wurde vielleicht nur mit dem System gefüttert. Nicht für das System gewonnen. -> Die gleiche Aussage gilt für mich für die Aufsicht!
    - Fast jeder Unfall hat etwas mit Organisation zu tun. -> heißt für mich wenn ich den MA bestrafe -> wie bestrafe ich denn den Vorgesetzten.

    Fazit für mich. Diese Diskussion ist nicht die Arbeit einer Sifa. Diese Diskussion können von mir aus Personalverantwortliche führen.
    Das einzige was ich machen würde, wären meine Fragen und dann sollen die Personalabteilung, der Chef und wer sonst noch entscheiden.

    Aber immer mit dem Hintergedanken, wieviele Mitarbeiter verliere ich für mein Arbeits- und Gesundheitsschutzsystem. Wieviele Mitarbeiter arbeiten danach nur nach 08/15.
    Wer bringt sich noch ein und das auf der Ebene der Beinahunfälle und unsicheren Handlungen. Das machen nur Mitarbeiter die im System mitarbeiten und leben.

    Ein Arbeitsunfall wenn er passiert ist, kann nicht mehr rückwärts gedreht werden. Jede Maßnahme in Form einer Bestrafung muss sehr genau überlegt werden.
    Die Belegschaft schaut sich das sehr genau an. Meine Meinung nur Firmen denen das Betriebsklima egal ist und der Gewinn wichtig (vielleicht auch auf die Gesundheit der Mitarbeiter) diskutieren ob ein Mitarbeiter eine Lohnfortzahlung bekommen soll oder nicht.
    Dann kann ich auch wieder die, von den 5 Wirtschaftsweisen geforderte, flexible 48 Stunden Woche einführen.

    Ich stelle mir gerade die Frage: Wofür haben unsere Altvorderen eigentlich Arbeitskampf betrieben.
    Dafür das Geiz ist geil unsere Gesundheit und die der AN zerstören soll.

    Wiki: Versuche die Vorgesetzten für das System zu gewinnen. Denn Jeder Vorgesetzte schafft es doch auch, dass die Mitarbeiter pünktlich zur Arbeit kommen.
    Wenn die Vorgesetzten das System nicht akzeptieren, ist das wie im Wasser Löcher bohren.

    Wenn der ganze Oberbau in Ordnung ist, die Aufsichten und Vorgesetzten alles erdenkliche machen.
    Sollte ich tatsächlich einen Mitarbeiter haben, der das System nicht bedient, dann ist für mich die einzige Sinnbringende Frage an den Mitarbeiter: "Bist du Sicher das du bei uns mitspielen möchtest? Oder möchtest du deine Meinung weiterleben? Aber dann vor dem Werkstor bei einer Firma die deine Meinung und dein Auftreten so akzeptiert.


    Gruß RaBau

    Fremde Meinungen sind zu akzeptieren meine Antwort auf "du" oder "sie". Ich möchte geduzt werden.
    Ich schreibe weiter alles mit DU (siehe Forumsregel). Die die kein Du haben wollen, machen gedanklich immer aus dem Du ein Sie.
    Gruß RaBau

    Nur Pessimisten schmieden das Eisen, solange es heiß ist. Optimisten vertrauen darauf, dass es nicht erkaltet. (Zitat von Peter Bamm)

    Einmal editiert, zuletzt von RaBau (25. November 2017 um 09:53)