Sicherheitsabstand Schleifbock wegen Funkenflug

ANZEIGE
ANZEIGE
  • Hallo zusammen,
    hab folgendes Problem.
    In einem Fachbereich soll an einem Werkbank ein Schleifbock installiert werden.
    in Ca. 1,5m Entfernung auf der Vorderseite steht Lagergut. Jetzt wurde ich gefragt ob das ausreichend ist und ob der Schleifbock dort installiert werden kann.
    Hab mich jetzt durch diverse Bedienungsanleitungen und Betriebsanweisungen durchgekämpft aber nicht zum Sicherheitsabstand wegen Funkenflug gefunden.
    Kann mir da jemand helfen?

    MfG Markus

    Mit freundlichen Grüßen aus dem Schwarzwald


    Markus Günther

  • ANZEIGE
  • Moin Markus,

    Du wirst keine Zentimeterangabe finden. Was wird geschliffen? Wie stark ist der Funkenflug? Welches Lagergut steht dort? Selbst in der DGUV 209-002 findest Du diesbezüglich keine genauen Maße. Trotzdem lohnt sich natürlich ein Blick in diese Informationsschrift. ;)

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

    Einmal editiert, zuletzt von Guudsje (18. Oktober 2017 um 15:47)

  • "Feuerversicherer" reden immer gerne von 2 bis 2,5m Abstand.

    Aber Vorsicht:
    Hier nicht den Abstand Schleifbock zum brennbaren Material sehen, sondern den Abstand Ende Funkenflug zum brennbaren Material.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Hi,

    es gibt seitens DGUV und VdS diverse Veröffentlichungen zu feuergefährlichen Arbeiten. Die Grundaussage ist in allen Schriften gleich: im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung sind die erforderlichen Sicherheitsabstände festzulegen.

    Beim Schleifbock sind dabei folgende Punkte relevant:
    1. welches Material wird wie bearbeitet? Können überhaupt Funken entstehen?
    2. in welchem Umfang wird das Material bearbeitet? Wie groß werden die Funken, wie viele Funken entstehen, wie lang (zeitlich) und weit (räumlich) fliegen die Funken? in welche Richtungen gibt es Funkenflug?
    3. in Abhängigkeit des Funkenflugs ist der Gefahrenbereich festzulegen, in dem die Funken als Zündquelle wirksam werden können.
    4. abschließend ist zu prüfen, ob im Gefahrenbereich brennbare Materialien vorhanden sind, bei denen die Funken als Zündquelle wirksam werden können.
    5. als Ergebnis der Beurteilung sind ggf. Brandschutzmaßnahmen abzuleiten und umzusetzen, damit durch die Arbeit mit dem Schleifbock kein Brand entsteht.

    Da wir weder wissen, welche Materialien in welchem Umfang bearbeitet werden, noch welches Lagergut in der Nähe steht, können wir dir hier somit nicht weiter helfen. Zum Gefahrenbereich durch Funkenflug rund um den Schleifplatz gibt es diverse tätigkeitsbezogene Veröffentlichungen. Zum Wirksamwerden von Funken als Zündquelle kann sich die Recherche je nach Lagergut sehr viel schwieriger gestalten.

    schöne Grüße

  • ANZEIGE
  • Der Schleifbock würde Hauptsächlich für Stahl benutzt.
    Der Umfang der Bearbeitung wäre eine normale Tätigkeit an einem schleifbock, mal nen Grat wegschleifen oder mal ne Spitze dranschleifen.
    Den Gefahrenbereich kann ich nicht definieren weil ich den Schleifbock nicht nutzen kann, da er noch nicht festgeschraubt wurde, nach vorne hin haben wir 1,5m bis zur ersten Lagerbahn. Hier kann alles mögliche Lagern, Kartons, Gitterboxen mit Werkstücken aus Alu oder Magnesium oder Stahl, aber auch sogenannte Kleinladungsträger (KLT´s --> blaue Kunststoffkisten).
    ich kann also nicht ausschließen dass Funken bis ins Lagergut fliegen....

    Mit freundlichen Grüßen aus dem Schwarzwald


    Markus Günther

  • ...dann hast du mit dem Funkenflug das/dein Problem.

    Eventuell abschotten? Eine Prallwand, Kabine, ein anderer Aufstellplatz, eine ander Richtung,..........?

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Den Gefahrenbereich kann ich nicht definieren weil ich den Schleifbock nicht nutzen kann, da er noch nicht festgeschraubt wurde

    *hüstel* Es wird doch eine Möglichkeit geben, den Schleifbock zu fixieren und einen "Probebetrieb" durchzuführen. Dann siehst Du auch Deinen Gefahrenbereich.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

    Einmal editiert, zuletzt von Guudsje (20. Oktober 2017 um 09:41)

  • Feuerfeste Trennwand vorsehen! Absaugvorrichtung am Schleifbock vorhanden?

    Die Schleifböcke bei uns haben eine Schutzhaube die verhindert dass überhaupt irgendwas wohin fliegt. Diese dirigiert die Stäube direkt in die Absauganlage wo die Stäube (weil Aluminium) geschlämmt werden.

  • ANZEIGE
  • Hallo,

    Den Gefahrenbereich kann ich nicht definieren weil ich den Schleifbock nicht nutzen kann, da er noch nicht festgeschraubt wurde, nach vorne hin haben wir 1,5m bis zur ersten Lagerbahn. Hier kann alles mögliche Lagern, Kartons, Gitterboxen mit Werkstücken aus Alu oder Magnesium oder Stahl, aber auch sogenannte Kleinladungsträger (KLT´s --> blaue Kunststoffkisten).ich kann also nicht ausschließen dass Funken bis ins Lagergut fliegen....

    dann fällt auch eine Auskunft schwer, wobei ein Abstand von
    1.5 m so wahrscheinlich nicht funktionieren wird. Bevor man
    jetzt aber zu Maßnahmen wie feuerfeste Trennwand etc. greift,
    kann man den Schleifbock nicht an anderer Stelle aufstellen bzw.
    gibt es keinen anderweitigen Lagerbereich?

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Moin Markus,

    "betrachten" ist ein schönes Wort. Warum betrachtest Du nicht, wie weit bei den vorgesehenen Tätigkeiten der Funkenflug streut? Dazu noch einen Puffer und fertig ist der Lack. Ja, ich weiß, das Ding ist noch nicht festgeschraubt, aber anstatt in grauer Theorie zu schwelgen, würde ich einfach mal praktisch an die Sache herangehen. Zehn Meter für einen "normalen" Schleifbock ist schon ziemlich heavy. Dann könntest Du mit der VDS 2008 jeden zweiten Schleifbock demontieren.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • ANZEIGE
  • Hallo Frank,

    Moin Markus,

    "betrachten" ist ein schönes Wort. Warum betrachtest Du nicht, wie weit bei den vorgesehenen Tätigkeiten der Funkenflug streut? Dazu noch einen Puffer und fertig ist der Lack. Ja, ich weiß, das Ding ist noch nicht festgeschraubt, aber anstatt in grauer Theorie zu schwelgen, würde ich einfach mal praktisch an die Sache herangehen. Zehn Meter für einen "normalen" Schleifbock ist schon ziemlich heavy. Dann könntest Du mit der VDS 2008 jeden zweiten Schleifbock demontieren.

    Gruß Frank


    ja so denke ich auch.
    Wir haben in der ganzen Firma Schleifböcke aufgestellt die ringsherum kaum freien Platz haben.
    Die müsste ich denn ja auch soweit freiräumen
    Werde mir wohl mal von jedem Fachbereiuchsleiter die üblichen Tätigkeiten vorführen lassen und dann mal schauen wie weit die Funken sprühen.

    Mit freundlichen Grüßen aus dem Schwarzwald


    Markus Günther

  • Ergänzend zur Norm u.ä. ist zu betrachten:

    • Kartonage ist leicht brennbar
    • eine Funke kann sich über stunden in brennbarem Material (Pappe/Stoff, etc.) "halten" und entsprechend verspätet zum Brand führen.

    Es sind schon Polstereien u.ä. abgefakelt, weil trotz Brandwache + Abschirmung beim Schweißen sich ein Funke "verirrt" hat.

    Argumentationshilfe: Flughafenbrand Düsseldorf

  • Hallo,

    Es sind schon Polstereien u.ä. abgefakelt, weil trotz Brandwache + Abschirmung beim Schweißen sich ein Funke "verirrt" hat.

    Richtig, siehe dazu aber auch die Urteile und der damit
    verbundene Tenor.

    Argumentationshilfe: Flughafenbrand Düsseldorf

    Würde ich nicht nehmen, da es beim Flughafenbrand eine
    Vielzahl an Faktoren gab, die letztlich zu dieser Katastrophe
    geführt haben. Brandschutz (sowohl vorbeugend, als auch abwehrend)
    am damaligen Flughafen war ja nahezu ein Fremdwort...

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • ANZEIGE