3D Drucker im Bürobereich betreiben

ANZEIGE
Werbung auf Sifaboard
  • Hallo zusammen,


    unsere Konstruktion möchte sich einen 3D Drucker in einen Besprechungsraum stellen und diesen auch 24h durchlaufen lassen (Bauteilgröße).


    Grundsätzlich haben wir eine komplette BMA und auch eine RLT.


    Ich persönlich möchte das Gerät in die Produktionshalle schicken (RAS Systeme vorhanden).


    Habt ihr Erfahrungen mit der Aufstellung von 3D Druckern bzw. ob der Betrieb auch ohne Aufsicht möglich ist?


    Gruß
    Marc

    Gruß aus Bad Zwischenahn
    Marc

  • ANZEIGE
  • Hallo
    Ist auch so nicht einfach zu beantworten. Welche Filamente kommen hier zum Einsatz ? Braucht ihr eine Absaugung oder reicht natürliche Lüftung. Was sagen hierzu die Sicherheitsdatenblätter?
    Wir haben einen extra Raum auch mit Absaugung verschiedener Drucker, welche auch über Nacht ohne Aufsicht drucken.Der Zugang ist nur einem bestimmten Personenkreis vorbehalten.
    Gruß Martin


    Nachtrag:
    Schon hier vorgestellt oder einfach mit dieser Frage reingeplatzt ?
    Üblicherweise stellt man sich kurz vor

    Einmal editiert, zuletzt von martin s ()

  • @martin s:
    Hi,
    Jupp...hab mich natürlich im Vorstellungsbereich vorgestellt :thumbup:


    Ich bin noch am recherchieren, welche Stoffe verwendet werden, gehe aber erstmal davon aus, dass die technische Belüftung (2x2m Besprechungsraum) ausreicht.


    Der Fokus liegt beim Brandschutz. Die meisten Hersteller fordern eine Aufsicht.


    Wenn man diesen 3D Drucker nun in einen Feuerfesten Behälter setzt, sollte eventuell ja auch reichen (GBU vorrausgesetzt), oder?



    Einen Marzipandrucker hätte ich auch gerne :D

    Gruß aus Bad Zwischenahn
    Marc

  • Unsere Drucker sind zwar fast alle eingehaust aber nicht Feuerfest. Sicherheitsabstand zu brennbarem Material erachte ich entsprechend meiner GBU als ausreichend. Lediglich die Druckdüse wird warm, wobei man die Wärme schon im Abstand von 10 cm nicht mehr spürt. Einhausung eigentlich nur wegen Absaugung von einigen Filamentpartikel im Nanobereich, weil es hierzu keine Grenzwerte gibt, und die Filamente entsprechend im Sicherheitsdatenblatt klassifiziert sind.
    Hab dir mal einen kleinen Auszug meiner Bewertung zur Klassifizierung angehängt.
    Gruß Martin


    PS:Ich weis das es eine neue Grenzwertliste gibt und nutze diese auch.Hab die nur noch nicht ausgetauscht.

  • ANZEIGE
  • Ich bin noch am recherchieren, welche Stoffe verwendet werden, gehe aber erstmal davon aus, dass die technische Belüftung (2x2m Besprechungsraum) ausreicht.

    Relevant wäre zunächst einmal das Druckverfahren, denn da gibt es viele verschiedene. Dann noch die Druckmaterialien. Bei der angegebenen Raumgröße hätte ich z.B. bei ABS als Material gewaltige Bedenken.
    Wenn ich mal von einem FDM Drucker ausgehe, wird die Düse zwischen 200 und 300°C warm, aber die Gefahr lauert in der Regelung. Oft ist nur ein einfacher Thermistor verbaut, versagt dieser, brennt Dir die Heizung durch und zuvor kann sie alles mögliche in der Nähe bis zur Zündtemperatur erhitzen. Ohne entsprechende Überwachung oder thermische Einhausung halte ich das Verfahren für gewagt.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Ausreichend Abstand zu brennbaren Materialien ist immer gut.

    Den hast Du aber nicht, denn das Druckobjekt ist potentiell brennbar und da beträgt der Abstand ca. 0,1mm. Das Filament wird durch die Düse geführt, also direkter Kontakt zum heißen Druckelement.


    Weiterhin wissen wir immer noch nicht um welches Druckverfahren es sich handelt. Es könnte ja z.B. auch Lasersintern sein.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • ANZEIGE
  • Sorry für die späte Rückmeldung...musste erst erfragen welches Gerät beschafft werden soll:


    Es handelt sich um dieses Gerät: http://www.prusa3d.com/



    Unterstützung für Materialien, wie zum Beispiel PLA, ABS, PET, HIPS, PP Flex, Ninjaflex, Laywood, Laybrick, Nylon, Bamboofill, Bronzefill, ASA, T-Glase, Filamente mit Kohlefaser, Polycarbonate, usw.

    Gruß aus Bad Zwischenahn
    Marc

  • Den hast Du aber nicht, denn das Druckobjekt ist potentiell brennbar und da beträgt der Abstand ca. 0,1mm. Das Filament wird durch die Düse geführt, also direkter Kontakt zum heißen Druckelement.
    Weiterhin wissen wir immer noch nicht um welches Druckverfahren es sich handelt. Es könnte ja z.B. auch Lasersintern sein.

    Sehr Unwahrscheinlich, das das erhitzte Filament brennt. Möchte mich hierzu nicht mit Haarspaltereien aufhalten.Muss jeder selbst einschätzen was Sache ist.

  • Es gab schon Brände durch 3D Drucker.


    Bei ABS wird Styrol, Aldehyde, einge Aromaten und noch einige nette Verbindungen beim Brand frei (beim Druck teilweise auch). Entflammungstemperatur liegt bei 370-390°C, Zündtemperatur 455-488°C. Quelle lfu Bayern.
    Die Heizpatrone beim Prusa kann, wenn sie nicht im Druckkopf eingebaut ist zur Glut gebracht werden. Da die Patrone per Klemmung fixiert ist, kann das durchaus vorkommen. Selbst wenn es nicht vorkommt, kann bei Ausfall des Lüfters (eine Schwachstelle vieler 3D Drucker), welcher den Kopf kühlt die Temperatur massiv ansteigen. Weitere relevante Zündquelle sind die Verbindungskabel mit entsprechend hohen Strömen. Da die Kabel mechanisch bewegt werden kann es zum Litzenbruch kommen, mit entsprechend erhöhtem Widerstand, welcher dann zur Erhitzung führt und die oft verwendeten dünnen Kunststoff-Kabelspiralen erweichen oder gar entzünden kann. Also auch hier nicht unkritisch. Weitere Quelle ist dann das Netzteil, dabei handelt es sich in der Regel um PC-Netzteile. Auch diese können unter Umständen abfackeln, wenn ich auch die Wahrscheinlichkeit als relativ gering einschätze. Sie liefern im Kurzschlußfalle aber gewaltige Ströme, die zur Zündung führen können. Da fliegt die Gebäudesicherung für die 230V Netzspannung noch lange nicht.
    Ich halte 3D Drucker nicht unbedingt für brandgefährlich, aber harmlos sind sie nicht und bei unbeaufsichtigtem Betrieb halte ich es für durchaus sinnvoll, wenn man sich vorab Gedanken über die Brandgefahr macht. Ich halte es auch für sinnvoll, wenn man die 12 V Stromkreise entsprechend absichert, was beim Prusa meines Wissens nach nicht standardmäßig der Fall ist. Der Prusa ist ja üblicherweise als offenes System ausgeführt, da hat man beim ABS Druck mit Warping Probleme. Ein Drucker mit entsprechendem Gehäuse welches dann für langsame Wärmeabfuhr sorgt ist da in der Regel besser. Es gibt auch 3D Drucker mit flammgehemmtem Gehäuse wie z.B. der Marv von Canon, welchen ich allerdings aus anderen Gründen nicht empfehle.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hi,


    evtl. ist Copy-Cap eine technische Lösung zur sicheren Aufstellung von Laserdruckern. Wenn die maximalen Maße und das zulässige Höchstgewicht eingehalten werden, ist es eine effektive Brandschutzlösung.


    Bezüglich der Brandgefahr stimme ich AxelS zu. Je nach Verarbeitungsmaterial und Druckprozess ist die Brandgefahr nicht zu verachten. Nicht ohne Grund schreiben Hersteller vor, ihr Gerät nur unter Aufsicht zu betreiben wie zurückliegende Schadensfälle zeigen.


    schöne Grüße

  • ANZEIGE
  • Danke Martin |?


    Die Tatsache, dass etwas passieren kann ist noch lange keine Katastrophe. Da gab es doch mal was mit Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensschwere. Verringerung der Eintrittswahrscheinlichkeit und Minimierung der Schadensschwere. :whistling: Und trotz allem kann DAS SCHLIMME immer noch passieren.


    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Copy-Cap eine technische Lösung zur sicheren Aufstellung von Laserdruckern.

    Das ich da selber nicht drauf gekommen bin :rolleyes::thumbup:


    Ich werde euch auf dem Laufenden halten wie es bei uns weiter geht ;)

    Gruß aus Bad Zwischenahn
    Marc

  • Habe im Zusammenhang mit klassischen Druckern/Kopierern, die in einem Bürogebäude in den jeweiligen Gängen aufgestellt sind, folgendes von einem Kunden gehört:
    Die zuständige Aufsichtsperson der BG hat sich das vor Ort angesehen und dem AG gesagt, er soll als "kompensatorische Maßnahme" Rauchmelder über den Druckern anbringen. Damit sei dann die Früherkennung und frühzeitige Warnung gefährdeter Personen gegeben. Damit sei das dann akzeptabel.

    "Kleine Taten, die man ausführt, sind besser als große, die man plant." (Georges Marshall)

  • ANZEIGE
  • als "kompensatorische Maßnahme"

    Bei Druckern oder Kopierern, die in der Regel nur betrieben werden, wenn jemand in der Nähe ist kann das funktionieren. Bei 3D Druckern, die auch mal über Nacht laufen eher nicht. Was nützt es, wenn der Rauchmelder piepst, aber niemand ist da um den Alarm wahrzunehmen?

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Bei 3D Druckern, die auch mal über Nacht laufen eher nicht.

    Dieses Argument ist natürlich nicht von der Hand zu weisen, @AxelS ...und der Rauchmelder würde natürlich auch nichts hinsichtlich der auftretenden "netten Abgase" bewirken.

    "Kleine Taten, die man ausführt, sind besser als große, die man plant." (Georges Marshall)

  • Habe im Zusammenhang mit klassischen Druckern/Kopierern, die in einem Bürogebäude in den jeweiligen Gängen aufgestellt sind, folgendes von einem Kunden gehört:
    Die zuständige Aufsichtsperson der BG hat sich das vor Ort angesehen und dem AG gesagt, er soll als "kompensatorische Maßnahme" Rauchmelder über den Druckern anbringen. Damit sei dann die Früherkennung und frühzeitige Warnung gefährdeter Personen gegeben. Damit sei das dann akzeptabel.

    Im leewe nit ---> Zum Thema Brandschutz frage ich bestimmt nicht die TAP einer BG.
    Das deckt sich nicht mit der Landesbauordnung (§14 --> Brandschutz --> Musterbauordnung)!!
    Und jetzt bitte nicht mit der ArbStättV argumentieren. Ein Brandschutzsachverständiger beachtet diese nur am Rande. Baurecht geht vor!
    Brandlasten haben in notwendigen Fluren, Flucht- und Rettungswegen nichts verloren.


    Meiner Meinung nach ganz dünnes Eis.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf


    Gruß Mick