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Mann trinkt schwefelige Säure aus Weinflasche und stirbt eine halbe Stunde später
Tod nach einem Vorfall auf einem Weingut in Eichstetten: Dort hat ein 62-jähriger Mann schwefelige Säure getrunken. Etwa eine halbe Stunde später ist er gestorben. Die Kriminalpolizei ermittelt. Gegen 16.20 Uhr ist am Samstagnachmittag der Notruf bei der Polizei eingegangen: Ein Mann soll auf einem Weingut schwefelige Säure getrunken haben. Laut Menschen, die vor Ort waren, habe der Mann auf dem Weingut jedoch noch keine Vergiftungserscheinungen gezeigt.
Danach soll er nach Hause gegangen sein, dort wurde der Notruf getätigt. Die Rettungsdienste rückten aus, doch trotz der Sofortmaßnahmen starb der 62-Jährige Winzer aus Eichstetten in seinem Zuhause. Die Todesursache ist noch nicht geklärt, eine Obduktion findet wohl am Mittwoch statt.
Laut BZ-Informationen war der Tote ein Nebenerwerbswinzer aus Eichstetten, der seine Trauben bei dem Weingut ablieferte. Die schwefelige Säure befand sich laut Polizei in einer etikettierten Weinflasche. Von außen war nicht zu erkennen, dass Säure in der Flasche war. Nach Recherchen der BZ war es nicht das Weingut, das die schwefelige Säure in die Weinflasche abgefüllt hat.
Noch ist nicht klar, woher die Flasche stammt. Auch warum der Mann die Säure trank, ist laut Polizei derzeit noch nicht bekannt. Die Kriminalpolizei Freiburg ermittelt und befrage noch Zeugen, heißt es aus dem Polizeipräsidium Freiburg.
In der ersten Mitteilung der Polizei hatte es geheißen, es würde sich um Schwefelsäure handeln. Es handelt sich jedoch um schwefelige Säure. Dieser Stoff wird, gewöhnlich in fünf- bis sechsprozentiger Verdünnung, in der Kellereiwirtschaft zur Desinfektion eingesetzt. Er kommt auch zum Einsatz bei der Weinlese, insbesondere bei Vollerntern, um die angelieferte Traubenmaische zu konservieren.
Badische Zeitung, Di, 19. September 2017 18:11 Uhr