Brandschutz - ein undurchsichtiges Milliardengeschäft

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  • Hallo,

    die FAZ:

    Wie die Brandschutzrepublik Deutschland ihre Bürger fordert und frustriert

    http://www.faz.net/aktuell/wirtsc…rue#pageIndex_0

    :cursing:

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Bei so einem Artikel geht mir der Hut hoch.

    Zitat von FAZ

    Die Kommune müsse Millionen ausgeben, um öffentliche Gebäude brandschutztechnisch nachzurüsten, obwohl es in diesen weit und breit seit fünfzig Jahren nie gebrannt habe.


    Wenn Wirtschaftsfuzzies über Sicherheit schreiben. Eine Statistik hier, ein Kaff in Bayern da und noch schnell die Großprojekte BER und Stuttgart 21 rein gestreut, für einen kleinen Schmunzler beim Leser.
    Das wir immer mehr elektrische Geräte in jeder Wohnung haben und daher die Kosten bei einem Brand nach oben gehen, wir durch die neuen Anforderungen aber vermutlich viele Todesopfer vermeiden, der Schluss wird nicht gezogen.

    Brennt ja nicht, muss ich mich auch nicht schützen.

    Ich fahre ab jetzt auch nur noch ohne Sicherheitsgurt, hatte ja noch nie einen Unfall...


    So und jetzt durch atmen :cursing:

    Alle sagten: Es geht nicht. Da kam einer, der das nicht wusste und tat es einfach.
    Goran Kikic

    Ich befrage mal meine Glaskugel
    Kelte - 2017

  • Hallo,

    Bei so einem Artikel geht mir der Hut hoch.

    mir auch.

    Sicherlich gibt es einige -teils gravierende- Fehlentwicklungen
    und bisweilen auch eine Regelungswut. Auch muss man kritisch
    die Arbeitsweise der Verbände/DIN hinterfragen, wo sich
    mittlerweile jeder zur Herausgabe von Richtlinien etc. berufen fühlt.
    Man vermischt hier aber unterschiedliche Bereiche,nämlich der
    Brandschutz in Gewerbe/Industrie/ öffentlichen Gebäuden mit dem
    Brandschutz im Privathaushalt. Da liegen Welten dazwischen...

    Auch werden hier Zahlen genannt, die so gar nicht vollständig sind.
    Zum Teil weil sie auch nicht erfasst werden oder man sie nicht
    zusammenführt. Natürlich muss man sich aber auch ehrlich in einer
    solchen Diskussion machen, kein Verband und auch nicht der Gesetzgeber
    wird zu großen Reformen greifen. Die Länder werden sicherlich keine
    Länderkompetenzen zu Gunsten EINER Bauordnung aufgeben. Gleiches
    gilt auch für die Verbände, schließlich kann man mit Richtlinien und
    damit verbundenen Seminaren etc. gut Geld verdienen. Und Initiativen
    um die Zahl der Brandtoten und Verletzten zu senken, gibt es auch
    nicht wirklich. Von diesen Zahlen (Verletzte) wird natürlich nicht gesprochen.
    Wenngleich die Folgen (Verbrennungen oder Schädigung der Atemwege/Lunge
    durch Brandrauch) gravierend sein können. Hier soll ja das Allheilmittel
    Rauchwarnmelder die Lösung der Probleme sein. Welch ein fachlicher Unsinn.
    Aber gut, hier muss wohl Deutschland erst eigene Erfahrungen sammeln, bis
    man zu den gleichen und bekannten Erkenntnissen aus anderen Ländern kommt.

    Auf der anderen Seite zeigt sich doch, wie verlogen eine solche Diskussion
    geführt wird. Die FAZ und auch andere Medien (ist ja nicht der erste Bericht mit
    dieser Zielrichtung) greifen den Brandschutz an, teilweise auch berechtigt.
    Doch kommt es dann zu einem Unglück, z.B. Titisee-Neustadt oder Hochhausbrand
    London usw. wird von den Medien sofort der Schuldige gesucht und mit großen
    Titeln ein Aufschrei über Versäumnisse gemacht. Ja, was jetzt? Möglichst
    viel "Freiheit" mit wenig Auflagen und Kosten oder Vollkasko mit 100 Prozent
    Sicherheit?!

    Diese sich widersprüchlichen Standpunkte, zeigen aber auch in welchem Spannungs-
    feld sich der Brandschutz befindet. Leider erkennen das viele Brandschützer beim
    sturen Abarbeiten von Checklisten, dem durchblättern der hunderten Seiten
    Brandschutzatlas, Gesetzen, DIN-Normen, VdS- und vfdb-Richtlinien usw. nicht.
    Der gesunde Menschenverstand ist da nahezu ausgeschaltet, auch weil natürlich
    keiner das Risiko einer zivil- oder strafrechtlichen Verfolgung im Schadensfall
    eingehen möchte. Was man nachvollziehen kann. Und so drehen wir uns weiter
    im Kreis und schädigen den Brandschutzgedanken.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010