Gefährdungsbeurteilung Psychische Belastungen

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  • Hallo zusammen,

    Habe zwar einiges gelesen aber irgendwie komme ich mit dem Thema "Gefährdungsbeurteilung Psychische Belastu gen" nicht so richtig voran .
    Wir müssen zeitnah eine erstellen. Das Gewerbeaufsichtsamt war zu Besuch und unser GF wurde darauf angesprochen und jetzt muss ich mich dahinterklemmen.

    Hat jemand Ergahrungen damit oder gibt es eine Gefährdungsbeurteilung als tool?

    Ich wäre für jede Hilfe dankbar!

    Ich bedanke mich im voraus und wünsche euch allen ein schönes Wochenende :)

    - Fachkraft für Arbeitsssicherheit (BGHM)
    - Befähigte Person zur Prüfung von Regalanlagen nach DIN EN 15635:2008
    - Befähigte Person für die Prüfung von tragbaren und fahrbaren Leitern, Tritten und Fahrgerüsten

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  • Hallo zusammen,

    Habe zwar einiges gelesen aber irgendwie komme ich mit dem Thema "Gefährdungsbeurteilung Psychische Belastu gen" nicht so richtig voran .
    Wir müssen zeitnah eine erstellen. Das Gewerbeaufsichtsamt war zu Besuch und unser GF wurde darauf angesprochen und jetzt muss ich mich dahinterklemmen.

    Hat jemand Ergahrungen damit oder gibt es eine Gefährdungsbeurteilung als tool?

    Ich wäre für jede Hilfe dankbar!

    Ich bedanke mich im voraus und wünsche euch allen ein schönes Wochenende :)

    Hallo MeDi,

    abhängig von der Organisation und der Zahl der Mitarbeiter(innen) kann diese Gefährdungsbeurteilung recht komplex werden. Die Anforderungen an die durchzuführenden Befragungen und/oder Beobachtungsinterviews sind in der DIN EN 10075 Teil 3 beschrieben und - das ist das Fazit aus dieser Norm - es reicht nicht aus, mit einem sebstgestrickten Instrument zu starten. Meine Empfehlung wäre, sich auf den Seiten der BAuA und der GDA (Geimeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie) über das Instrument SGA (Screening Gesunde Arbeit) zu informieren. Dieses Instrument ist ein Quasi-Standard und als Einstieg geeignet und anerkannt. Hier ein Link zum Tool: http://www.baua.de/de/Themen-von-A-Z/Demografie/SGA.html

    Ach ja: Es gibt natürlich auch Dienstleister, die nach diesen Standards arbeiten und eine professionelle Unterstützung anbieten ;)

    Viele Grüße aus Dresden,
    Gerald

    _________________________________

    "Es ist gelogen, dass Computerspiele Kinder beeinflussen. Hätte Pacman das getan, würden wir heute durch dunkle Räume irren, Pillen fressen und elektronische Musik hören." --- Kristian Wilson, Nintendo Inc. 1989

  • Hi,

    es gibt auch Berufsgenossenschaften, die für kleine und mittelständische Betriebe kostenlose Angebote für die Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung der psychischen Belastungen im Programm haben (z.B. bei der BGHM "Gesund im Handwerk" und "Gesund im Mittelstand").

    Ansonsten gibt es je nach Art und Struktur des Unternehmens und der Unternehmensgröße verschiedene Möglichkeiten, an das Thema heranzugehen. Von der einfachen Gesprächsrunde über anonymisierte Fragebogenaktionen über Workshops ist alles möglich und die Kunst besteht darin, ein zum Unternehmen passendes Modell für die Erstellung der psychischen Gefährdungsbeurteilung zu finden.

    schöne Grüße

  • Einfache Gesprächsrunde? Na, ob sich damit die Belastungen ermitteln lassen, würde ich stark bezweifeln. Die genannten Hilfen der BGen sind sicher eine Alternative, denn letztlich entscheidet ja auch der zuständige UVT, was er anerkennt und was nicht. Insofern wäre es sicher ein guter Weg, ein für das Unternehmen passendes Konzept zu stricken und damit vorab zu der zuständigen Aufsichtsperson zu gehen. Diese hat nämlich auch einen Beratungsauftrag...

    Grüßle!

    _________________________________

    "Es ist gelogen, dass Computerspiele Kinder beeinflussen. Hätte Pacman das getan, würden wir heute durch dunkle Räume irren, Pillen fressen und elektronische Musik hören." --- Kristian Wilson, Nintendo Inc. 1989

  • In der Kleingruppe kann ein moderiertes Gespräch einfacher und sinnvoller sein, als irgendwelche (anonymen) Fragebögen, wenn die Unternehmenskultur bzw. das Betriebsklima passt. Es muss nicht immer anonym sein (zudem können auch Ergebnisse von Gesprächen anonymisiert weiterverarbeitet werden). Es gibt Unternehmen oder Unternehmensbereiche, in denen vorhandene Probleme und Belastungen tatsächlich offen angesprochen werden (können / sollen) und ein moderiertes Gespräch zur Ermittlung der Belastungen das optimale Werkzeug darstellt. Nicht ohne Grund sind in der baua-Toolbox Verfahren mit der Methodik des Interviews bzw. des Gesprächs enthalten. Es gilt wie immer: es kommt drauf an! De Umstände entscheiden über Eignung und Nichteignung möglicher Methoden zur Erstellung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen und wie ein Blick in die Toolbox der baua-Homepage zeigt gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Verfahren mit grundverschiedenen Methoden.

    schöne Grüße

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  • Guten Tag MeDi,

    Wenn ich deine Frage richtig lese, gibt es auch wegen der Gewerbeaufsicht ein zeitliches Problem.
    Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht die Psychische Belastung zunächst wie alle anderen Gefährdungen zu sehen.
    "Der Unternehmer muss eben auch diese in der GBU berücksichtigen usw." von Befragungen und Gruppenmoderationen etc. steht im ArbSchuG nichts.

    In einer Weiteren Betrachtung sind natürlich Verfahren erforderlich, die die Mitarbeiter einbeziehen und sich mit diesen auseinandersetzen.
    Probleme identifizieren und vor Allem Maßnahmen entwickeln, die die Mitarbeiter tragen werden.
    Diese jedoch sinnvoll auszuwählen und anzuwenden ist ein Prozess, bei dem Druck von der Behörde wohl eher kontraproduktiv sein dürfte.

    schöne Grüße

  • Guten Tag MeDi,

    Wenn ich deine Frage richtig lese, gibt es auch wegen der Gewerbeaufsicht ein zeitliches Problem.
    Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht die Psychische Belastung zunächst wie alle anderen Gefährdungen zu sehen.
    "Der Unternehmer muss eben auch diese in der GBU berücksichtigen usw." von Befragungen und Gruppenmoderationen etc. steht im ArbSchuG nichts.

    In einer Weiteren Betrachtung sind natürlich Verfahren erforderlich, die die Mitarbeiter einbeziehen und sich mit diesen auseinandersetzen.
    Probleme identifizieren und vor Allem Maßnahmen entwickeln, die die Mitarbeiter tragen werden.
    Diese jedoch sinnvoll auszuwählen und anzuwenden ist ein Prozess, bei dem Druck von der Behörde wohl eher kontraproduktiv sein dürfte.

    schöne Grüße

    Hallo zusammen,

    Danke erstmal für Eure Antworten. @Sifa4711...ja so ist es. Wir haben jetzt ein enormes Zeitproblen! Um genau zu sein haben wir 3 Wochen Zeit bekommen. Deswegen habe ich gefragt ob jemand ein tool evtl. Exceltool hat, die ich auf unsere Bedürfnisse anpassen könnte.

    Uns ist es bewusst, dass wir hier eine Art Mitarbeiterbefragung oder ähnliches durchführen müssen, aber da fehlt uns ein wenig oder gar komplett die Erfahrung mit dem Thema psychische Belastungen.

    Naja, irgendwie wird das schon werden.

    - Fachkraft für Arbeitsssicherheit (BGHM)
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  • Von der einfachen Gesprächsrunde über anonymisierte Fragebogenaktionen über Workshops ist alles möglich und die Kunst besteht darin, ein zum Unternehmen passendes Modell für die Erstellung der psychischen Gefährdungsbeurteilung zu finden.

    Da gebe ich Dir vollkommen Recht, je nach Größe und Aufstellung des Unternehmens.
    Vor allem aber kommt es darauf an was das Unternehmen möchte, was zum Vorzeigen wobei das Ergebnis ehr uninteressant ist oder eine Gefährdungsbeurteilung womit wirklich gearbeitet wird und Maßnahmen erstellt werden.

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

  • Einfache Gesprächsrunde? Na, ob sich damit die Belastungen ermitteln lassen, würde ich stark bezweifeln.

    Warum, sollte eine einfache Gesprächsrunde nicht genügen?

    In einem kleinen Betrieb und einem Konzept hinter dem Gespräch kann man bestimmt auch schon einiges bewegen.
    Und wenn es nur das wissen der Mitarbeiter ist, das sich der Chef Gedanken um sie macht. Das wäre auch schon mal ein Anfang und was Wert.
    Besser wie unnütze Mitarbeiterbefragungen die ausgewertet werden und als Beleg dienen, wir haben ja was gemacht!

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

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  • Moin MeDi,

    interessant wäre es, Eure Betriebsgröße zu kennen.

    In einem großen Betrieb eine derartige GFB "mal eben in 3 Wochen" durchzuziehen halte ich für unrealistisch, wenn sie denn vernünftig sein soll.

    Wir hatten auch Besuch von der Gewerbeaufsicht, die uns sagte, wir müssen in Richtung psych. Belastung etwas machen. Allerdings, wohl weil die Herren wussten, dass dies nicht mal eben erledigt ist, wurde nur ohne Zeitlimit darauf verwiesen.

    Wir haben uns drangesetzt - und verdammt viel Zeit gebraucht. Wir haben ca. 400 Mitarbeiter.

    Gruß aus dem Norden

    nj 1964

    Planung bedeutet den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen.

  • Wir hatten auch Besuch von der Gewerbeaufsicht, die uns sagte, wir müssen in Richtung psych. Belastung etwas machen. Allerdings, wohl weil die Herren wussten, dass dies nicht mal eben erledigt ist, wurde nur ohne Zeitlimit darauf verwiesen.

    Wir haben uns drangesetzt - und verdammt viel Zeit gebraucht. Wir haben ca. 400 Mitarbeiter.

    Selbst wenn die Gewerbeaufsicht ein Zeitlimit setzt (So war es bei uns auch) und man schafft es nicht kann man mit der Gewerbeaufsicht auch reden ...sie sind ja auch daran interessiert das was Vernünftiges heraus kommt.

    Wir sind über 500 Mitarbeiter/innen .... zeitlich haben wir gut acht Monate gebraucht... und wir hätten noch etwas mehr Zeit investierten können.

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

  • Wir haben jetzt ein enormes Zeitproblen! Um genau zu sein haben wir 3 Wochen Zeit bekommen.

    Ich würde mal bei der Gewerbeaufsicht nachfragen, ob man nicht deren GB für ihren Außendienstmitarbeiter als Muster bekommen könnte. In die eigene GB wäre bei den psychischen Belastungen als erster Punkt gleich der Zeitdruck durch die Aufsichtsbehörde eingetragen. ;)

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Ich würde mal bei der Gewerbeaufsicht nachfragen, ob man nicht deren GB für ihren Außendienstmitarbeiter als Muster bekommen könnte. In die eigene GB wäre bei den psychischen Belastungen als erster Punkt gleich der Zeitdruck durch die Aufsichtsbehörde eingetragen.

    Hehehe, das wäre genau das richtige "lach"...
    Danke erstmal für Eure antworten.

    Wir sind 55 Mitarbeiter, davon sind 15 im Kaufmännischen und 40 Gewerbliche Mitarbeiter.

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  • Hallo,

    Wir haben uns auch intensiv mit demThema beschäftigt,gerade mit der Durchführung. Für ein Unternehmen mit ca. 120 Mitarbeitern.

    Letztendlich wollen wir so vorgehen:
    Eine Kurzveranstaltung, in der vorgestellt wird worum es geht, was bezweckt wird. Damitbei dem Mitarbeitern nicht irgendwelche Ängste oder Erwartungen geweckt werden, die nicht realistisch sind.

    Dann eine moderierte Gesprächsrunde, abteilungsweise, mit anschließender Möglichkeit Fragebögen (angelehnt an SGA, aber auch durch viele andere Tools und Dokumentationen ergäntzt/bearbeitet) auszufüllen und diese dann abzugeben.
    Anonym, an anderer Stelle, Zeitraum eine Woche.

    Die moderierte Aktion, die Fragebögen abzugeben hat den Vorteil, dass man zu den Fragen noch etwas erklären kann, und die Wahrscheinlichkeit, dass die Fragebögen auch ausgefüllt und abgegeben werden ist deutlich höher.

    Anschließend Auswertung.
    Danach noch eine Kurzveranstaltung, auf der die Ergebnisse und Maßnahmen erläutert werden.

    Durchgeführt von der SIFA und einer neu angestellten Mitarbeiterin (Zuständig für Personal, Weiterbildung, Ausbildung).
    Vorteil: Sie hat sowas studiert (Mitarbeiterbefragungen, Personalführung usw.) kennt abernoch fast niemanden im Betrieb, ist also "neutral", nicht Betriebsblind und hat keine vorherigen Berührungspunkte mit dem Leuten.
    Wenn ich die Moderation mache und die Fragebögen durchgehe, hmm. Die Leute kennen mich sehr lange, und die die. Da können schon andere Ergebnisse herauskommen.
    Und die Mitarbeiterin lernt so die einzelnen Leute etwas kennen,und die Abteilungen.

    Ist nen erster Versuch, wir werden das nach den Osterferien starten, sind noch im Feinschliff der Durchführung.
    3 Wochen als Termin zu setzen ist meiner Meinung nach sehr kurz.
    Wir haben für die ganze aktion 4-5 Wochen eingeplant- Unabhängig von der Planungszeit, die wir jetzt schon investiert haben.

    Gruß
    ADR-User

    The difference between twin witches is to tell which witch is which!

  • Moin MeDi,

    also wenn Ihr sonst nix zu tun habt, solltet Ihr locker in 3 Wochen fertig sein. ;)

    Aber mal Spaß beiseite: Wenn Ihr etwas Vernünftiges machen wollt, so werdet Ihr mehr als drei Wochen brauchen - das ist aber nur meine persönliche Einschätzung auf Grund unserer eigenen Erfahrung.

    Ansonsten sollte es so gehen, wie kelte es beschrieben hat: Wenn die Gewerbeaufsicht sieht, dass Ihr auf dem Weg seid, sollte diese 3-Wochen-Frist nicht das Problem sein.

    Gruß aus dem Norden

    nj 1964

    Planung bedeutet den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen.

  • Ein Kunde ist grad in der gleichen Bedrängnis. Lösung ist erst mal anhand der Fragebogen die durch Mitarbeiter später ausgefüllt werden durch Beobachtung ermitteln was zutreffend sein kann. Dann in den Maßnahmen je nach Abteilung entweder Gesprächsrunden (moderiert) festlegen oder eben Fragebogen austeilen und Termine bis zur Abgabe der Fragebogen sowie Auswertung derselben.
    Das alles mit Unterstützung der Betriebsarztes und der Betriebssanitäterin (es geht um 1300 Ma.)

    Somit haben wir erst mal etwas vorzulegen bis Termin mit der Gewerbeaufsicht.
    Schließlich ist das exakte Ermitteln ja eine Maßnahme aus der dann andere Maßnahmen erfolgen können/werden.

  • Hi...

    von der BG ETEM gibt es hier auch einige Hilfen...

    in diesem Sinne

    Gruß
    Thorsten

    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Es genügt nicht, unseren Kindern einen besseren Planeten hinterlassen zu wollen.
    Wir müssen auch unserem Planeten bessere Kinder hinterlassen!

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  • also wenn Ihr sonst nix zu tun habt, solltet Ihr locker in 3 Wochen fertig sein.

    Hi @nj1964...Leider bin ich "nur" Teilzeit-Sifa...Hoffe wir bekommen das Ordnungsgemäß hin.
    Danke dir erstmal für deine info :)

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  • Ich danke Euch alle für eure Info's/Tipps |?
    Danke an @kelte...Ich werde mich auf jedenfall bei der Durchführung melden und darübe berichten :) Danke dir |?

    - Fachkraft für Arbeitsssicherheit (BGHM)
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