LASER-Pointer blenden Piloten

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  • Ich habe eine Verständnisfrage.


    Seit längerem lese ich, dass Piloten durch LASER-Pointer geblendet werden:
    (bspw.)
    http://www.morgenpost.de/berli…-Berlins-Flugverkehr.html
    http://www.maz-online.de/Home/…lugzeuge-mit-Laserpointer
    http://www.zeit.de/wissen/2013-04/laser-attacken-piloten



    Wie ist das möglich?
    Wenn ich mir die Anordnung von Cockpit-Fenstern ansehe,
    wenn ich mir die Neigung des Flugzeugs im Sinkflug ansehe - wie kann man vom Boden aus dort hineinzielen?,
    wenn ich weiß, dass die Piloten nicht auf Fenster-Ausblick, sondern mit Blick auf die Instrumente landen,
    wenn ich mir vorstelle, dass die Entfernung zwischen Auslöser und Empfänger mehrere tausend Meter bei einem bewegten Ziel mit 400 - 600 km/h beträgt (d.h. um jemanden gezielt zu blenden, müsste man die Ruhe eines Scharfschützen haben, der die Bewegung des Ziels berücksichtigen kann ...),


    dann kann ich mir nicht vorstellen, dass es solche Angriffe gibt.
    Oder reicht es, das Cockpit anzuvisieren und dortige Reflexionen würden die Piloten schädigen?


    Bei einem Hubschrauber sehe ich das anders - aber auch hier bräuchte es eine mm-genaue Nachführung des LASER-Strahls ...


    Bitte klärt mich auf, zeigt mir meine Denkfehler.

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  • Hi,


    möglich nur direkt von Vorne im Kollisionskurs oder seitlich oder von oben, also runter ins Cockpit.


    Das beschriebene Verfahren, böser Mensch von unten, geht doch nicht. Der Winkel dürfte nicht ins Pilotengesicht reichen. Vielleicht gibt es Spiegelungen über die Verglasung? Aber direkter Beschuss?

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    ... viele Grüße vom Waldmann.





    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • möglich nur direkt von Vorne im Kollisionskurs oder seitlich oder von oben, also runter ins Cockpit.

    Das meine ich auch
    Gab es nicht einmal eine Wissensserie auf einem Privatsender die dies auch so gezeigt hat und beweisen wollte wie gefährlich das ist?


    Aber von unten halte ich das für fast unmöglich...

    :bremse:

  • Servus,


    So, dann ham wir die Sache ja also soo einfach vom Tisch ;(


    Diese Wikiseite erklärt die Sache eigentlich ganz gut:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Lasers_and_aviation_safety


    Darüber hinaus ist es mir bei einem Endanflug als Passagier (also seitlich!) schon selbst passiert, und es war im negativen Sinn beeindruckend. Nicht, dass ich bleibende Schäden davongetragen hätte, oder dem Flugzeug ein Flügel "abgesägt" worden ware, aber die Blendwirkung (Raleigh- oder Streustrahlung) ist schon bei zittrig kurzen "Treffern" erheblich, und hält auch einige Augenblicke an. Je nach Ausgangsleistung und Kollimation braucht es keine (lange) Nachführung.


    Wenn man dann sieht, welche Laser "frei" oder einfach unerkannt verkauft, bzw. importiert werden, dann reden wir hier meist nicht über Kleinkram. Einfach mal in der "Bucht" Laserpointer eingeben, schon gibt's den als Laseklasse III B (sogar gelabelten) Stift aus CN für unter 10.-EUR.


    Wer sich ernsthaft damit auseinandersetzen möchte, sollte bei ICAO.org oder Aviation Week weiterlesen.
    Beruflich schicken wir 4x20W sichtbar durch die Atmosphäre, da haben wir uns schon etwas tiefer mit der Materie befassen müssen.


    Gruss, C.

    Das Weltall ist groß.., besonders oben!" ( Wilhelm Busch, 1832-1908 )

  • Moin,


    das mit der Pointer-Leistung ist leider so.


    Als technisches Spielkind habe ich mir in HK einen 1mW gelabelten grünen Laser gekauft. Der bringt ein recht schönes Strahlbild. Verglichen mit meiner Laser-Wasserwaage und meinem Entfernungsmesser (alles 1mW) war die Leistung scheinbar einige Potenzen höher.
    Doch wer will das messen? Und wie? Geht schon, ist ein wenig aufwendig und bei uns im Bereich (viele Showlaser und auch Laser zum Schneiden, Gravieren, etc.) auch möglich. Nun ja, die Vermutung wurde bestätigt. Die Leistung geht zwar auf Kosten der Lebensdauer der Diode, doch wen stört das?


    Beim Flugzeug, blenden des Piloten, geht die direkte Blendung nur über den Einfallswinkel. Landeanflug, also schräg runter und der Blender in Linie zum Bug, das wäre "direkt" und würde gehen.
    Ein Flugzeugtechniker sagte mir, die Scheiben der Flieger sind vielen Strapazen ausgesetzt und oft sehr zerkratzt. Damit wären dann auch Lichtstreuungen möglich. Dem Geblendeten ist es letztlich egal ob er direkt oder über Umwege angestrahlt wird.


    Beim Passagier, der ja direkt neben einer Scheibe hockt, ist das ohne weiteres möglich.


    Nichts desto: Kein Spass die Sache.


    Doch wie bei vielen Dingen:
    Nicht das Gerät (Laser-Pointer) ist schuld an der Sache, sondern der Mensch, der es in der Hand hat. :cursing::cursing::cursing::cursing::cursing:

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    ... viele Grüße vom Waldmann.





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    (kölsche Zuversicht)

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  • Bei einem Hubschrauber sehe ich das anders - aber auch hier bräuchte es eine mm-genaue Nachführung des LASER-Strahls ...

    Nachführung ist nicht notwendig, ein kurzer Treffer genügt.

    Als technisches Spielkind habe ich mir in HK einen 1mW gelabelten grünen Laser gekauft. Der bringt ein recht schönes Strahlbild. Verglichen mit meiner Laser-Wasserwaage und meinem Entfernungsmesser (alles 1mW) war die Leistung scheinbar einige Potenzen höher.

    Das menschliche Auge ist für die Farbe grün deutlich empfindlicher als für andere Farben. Somit kann der subjektive Eindruck täuschen. Allerdings ist auch bekannt, dass so manch ein Laser aus HK die Grenzwerte deutlich überschreitet und somit heller ist, als angegeben.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • in der RAPEX-Liste tauchen die LaserPointer aus Fernost auch des öfteren auf...


    der hier (Link) hat anstatt 1mW gleich mal 112mW...


    was mich nur stutzig macht ist, dass zu dem Artikel so wenig Informationen bezüglich Hersteller, Importeur, etc. zu finden sind


    Gruß,
    Christian

  • Die Info's gibt es ja nicht.


    Wenn ich etwas für wenig Geld über die e-Bucht bestelle, dann habe ich doch nur die Schwelle von 21 Euro (?). Ab dann wird erst der Zoll aktiv und möchte einen Obulus haben. Die Deklaration auf dem Umschlag "gift". Das ist in diesem Falle Wirklich Gift, obwohl die Übersetzung eine andere wäre.
    Mein Pointer hatte noch nicht einmal eine so schöne Verpackung. Lose im Luftpolster und dann in einem Umschlag kam der nach ungefähr 3 Wochen an. Preis: Irgendwo so um die 4 Euro, incl. Versand.
    In D bekomme ich für das Geld nicht mal eine Laser-Diode.


    (Meiner hat keinen Sternfilteraufsatz, sondern gibt seinen Punkt PUR ab!)

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    ... viele Grüße vom Waldmann.





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  • dann habe ich doch nur die Schwelle von 21 Euro (?). Ab dann wird erst der Zoll aktiv und möchte einen Obulus haben.

    Nein, der Zoll kann durchaus auch unter der angegebenen Schwelle aktiv werden. Nur Zollgebühren bzw. Umsatzsteuer wird bei Geschenken im Wert unter 21.- € nicht fällig.
    Allerdings ist bei der Masse der eintreffenden Sendungen auch der Zoll an seiner Kapazitätsgrenze und kann somit nicht jede Sendung kontrollieren.
    Vielleicht hat der Brexit auch einen Vorteil, denn viele Waren aus Hongkong werden bisher über Großbritannien in die EU eingeführt. Als ehemalige Kolonie gibt es da wohl noch Sonderregelungen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo,


    ok, doch was soll der Zoll machen?


    Bei meinem Beispiel war auf dem Pointer ein Aufkleber: 1mW Leistung, die Wellenlänge und CE. Mehr können die auch nicht ansehen.


    Klar, bei einer Lieferung im Container, da sind schon andere Einfuhrpapiere gefragt. Doch beim einzelnen Besteller? Da ist alles, was auffällt reiner Zufall.

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    ... viele Grüße vom Waldmann.





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    (kölsche Zuversicht)

  • Mehr können die auch nicht ansehen.

    Natürlich könnten sie einen Blick in die Bedienungsanleitung werfen. Keine dabei, schon ein Ausschlußkriterium.
    Gängig ist ja auch, dass die Konformitätserklärung in der Bedienungsanleitung mitgeliefert wird und darauf finden sich dann die Normen, die beachtet wurden. Ob dies allerdings eine Pflicht ist, ist mir nicht bekannt.

    Da ist alles, was auffällt reiner Zufall.

    Dann hat der Zufall bei mir diese Woche zugeschlagen und einen korrekt deklarierten Brief mit Dokumenten einer zollrechtlichen Überprüfung unterzogen.

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