Geeignete Schutzart für Elektrowerkzeuge auf Baustellen bei Regen

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  • Hallo zusammen,

    die DGUV-I 203-006 (alte BGI 608) besagt folgendes:

    5.1.5 Handgeführte Elektrowerkzeuge und vergleichbare Arbeitsmittel
    Diese müssen mindestens der Schutzart IP 2X entsprechen und mit einer Netzanschlussleitung vom Typ H07RN-F oder H07BQ-F ausgestattet sein.
    ...
    Bei besonderen Umgebungsbedingungen müssen geeignete zusätzliche Maßnahmen getroffen werden, oder die Arbeiten sind einzustellen. Besondere Umgebungsbedingungen sind z. B. Nässe oder leitfähiger Staub. Zusätzliche Maßnahmen sind z. B. Wetterschutz, Abdeckungen und Schutzhauben.

    In welcher Schutzart müssen Elektrowerkzeuge (z.B. Trennschleifer) klassifiziert sein, damit sie auf Baustellen bei Regen auch ohne Wetterschutz verwendet werden können? Gibt es hierzu eine Festlegung oder einen üblichen/etablierten Wert? Falls nicht, welche Erfahrungen habt ihr damit und was habt ihr festgelegt?

    Dank und Gruß

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  • Hallo mtn10

    siehe Anhang 2 dort findest du folgenden Aussagen

    Strahlwasser IP X5
    starkes Strahlwasser IP X6

    zeitweiliges Untertauchen (Wasserdicht) IP X7


    dauerndes Untertauchen (Druckwasserdicht) ( __ m Tauchtiefe) IP X8

    Es gibt für Baustellen keine elektrisch handgeführten Elektromaschinen die du für kleines Geld kaufen kannst.
    Die Geräte brauchen eine Luftversorgung zur Kühlung.

    Dir wird wohl kein anderer Weg übrig bleiben,organisatorisch einen Regenschirm oder ein Gerüst mit Plane mit einzuplanen.

    Gruß RaBau

    Fremde Meinungen sind zu akzeptieren meine Antwort auf "du" oder "sie". Ich möchte geduzt werden.
    Ich schreibe weiter alles mit DU (siehe Forumsregel). Die die kein Du haben wollen, machen gedanklich immer aus dem Du ein Sie.
    Gruß RaBau

    Nur Pessimisten schmieden das Eisen, solange es heiß ist. Optimisten vertrauen darauf, dass es nicht erkaltet. (Zitat von Peter Bamm)

    Einmal editiert, zuletzt von RaBau (18. März 2016 um 10:53)

  • Moin,

    dein Problem ist die stets offene Bauweise der Handgeräte.

    Kohlebürsten bringen die elektrische Energie an den Rotor im Geräteinneren. Das ist der Bereich, der dann so schön funkt.
    Ergo: Eine vollständige Kapselung ist da sehr teuer und nicht ohne weiteres machbar.

    Alternativ:
    Luftbetriebene Werkzeuge. Da gibt es Maschinenserien, die genau das machen wie die elektrischen Kameraden. Gefahr durch Stromschlag ist dann gleich Null. Der Kompressor steht im Trockenraum.

    oder:
    Akkubetriebene Geräte. Auch hier gibt es viele leistungsfähige Geräte. Die können zwar genauso wie die 230V-Brüder durch eine offene Spannungszuführung nach außen leitfähig werden. Der Unterschied ist jedoch, die verwendete Spannung ist klein und keine Gefahr für den Menschen.

    oder:
    Großgeräte mit Verbrennungsantrieb.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Alternativ:
    Luftbetriebene Werkzeuge. Da gibt es Maschinenserien, die genau das machen wie die elektrischen Kameraden. Gefahr durch Stromschlag ist dann gleich Null. Der Kompressor steht im Trockenraum.

    oder:
    Akkubetriebene Geräte. Auch hier gibt es viele leistungsfähige Geräte. Die können zwar genauso wie die 230V-Brüder durch eine offene Spannungszuführung nach außen leitfähig werden. Der Unterschied ist jedoch, die verwendete Spannung ist klein und keine Gefahr für den Menschen.

    oder:
    Großgeräte mit Verbrennungsantrieb.

    Hallo Waldmann,

    die Alternative gibt es.
    Luftbetriebene sind ziemlich groß und schwer.
    Akkubetriebene: Benötigen viele Akkus zumindest mit den Markenfirmen mit denen wir das bis jetzt gemacht haben

    Was meinst du mit Großgeräten mit Verbrennungsantrieb?

    Gruß RaBau

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    Gruß RaBau

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  • Hi,

    ich kenne die "Steinflex". Keine Ahnung wie das Ding richtig heißt.

    Damit machen z.B. Fußbodenversiegler eine Rinne in den Betonboden für eine Dehnungsfuge oder aber Betonschneider nutzen das für saubere Abbrucharbeiten (Schnitte), horizontal und vertikal.
    Das ist eine recht kernige Diamantschneideinrichtung, die auch selber fahren kann.

    Dachdecker oder Straßenbauer haben einen benzingetriebenen Trennjäger. Natürlich auch diverse Kettensägen und auch anderes Werkzeug mit Verbrenner als Antrieb.

    Da gibt's bestimmt noch mehr.

    Vielleicht kennt sich ja jemand unter Tage aus: Feuchtigkeit, Ex-Bereich, und weiteres. Was wird denn da eingesetzt?

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

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  • Servus,

    Bau-BG "Bausteine" C-364, ziemlich am Ende: IP 54 für stationäre Maschinen, Schutzkleinspannung oder Schutztrennung für Handgeführtes.

    Gruss, C.

    Das Weltall ist groß.., besonders oben!" ( Wilhelm Busch, 1832-1908 )

  • Hi,

    Ich kann dir aus meiner Praxis-Erfahrung auf Baustellen mitteilen dass die elektrischen Arbeitsmittel (Kabel, Trommeln und Elektrowerkzeuge) in der Regel mit Anschlusssteckern der Schutzart IP44 ausgestattet sind.
    Das gilt für die spannungsführenden 400Volt, 16A/32A/63A Starkstromkabel wie für die 230V Kabel.

    Die Elektromaschinen haben meistens einen Konturen-/Stecker der Schutzart IP44. (Bohrmaschine, Trennschleifer, Stichsäge...)
    Die Anschlussleitung ist oft nur zweiadrig, also ohne Schutzleiter.
    Das Gehäuse soll bei diesen Geräten scheinbar ABSICHTLICH NICHT geerdet/also an den Schutzleiter angeschlossen werden. (Schutzklasse II)
    Warum das so ist weiß ich nicht, da müsste eine Elektrofachkraft Rat wissen.

    Schmutzwasserpumpen kenne ich in IPX8 Ausführung.

    Trennschleifer der Schutzart IPX5 oder höher sind mir nicht bekannt.
    Ob Schutzkleinspannung für den Einsatzzweck Trennschleifer auf Baustellen geeignet ist mag ich zu bezweifeln, (die Geräte haben echt viel Power)

    Als Alternativen fallen mir nur die Benzinbetriebenen Trennschleifer (z.B. Stihl TS 460) und Betonkettensägen (ICS 680) ein.

    Gruß

    Einmal editiert, zuletzt von bauigel (21. März 2016 um 15:53)

  • Soweit so gut.

    Das Problem liegt an anderer Stelle, der Stecker und die Zuleitung, das ist schon ok.

    Ich versuche den Ansatz der Erklärung etwas anders zu machen.
    Bohrmaschine. Kennst du. Hast du schon mindest. 1000x in der Hand gehabt und damit gearbeitet.
    Hinten gibt es Öffnungen für eine Belüftung des Inneren. Dort kann man manchmal auch kleine Funken sehen. Genau darunter ist der Rotor der Bohrmaschine. Die Energiezuführung erfolgt über Kohlebürsten, die manchmal etwas feuern (blitzen). Da ist also die volle Anschlussspannung zu finden. Die Schlitze sind so klein, da kommt kein Finger rein. Auch ok. Doch im Fall von Nässe: Regen, Nebel, Schnee, etc. kriecht die Nässe rein. Bei Berührung mit den inneren leitfähigen Teilen der Bohrmaschine bekommt der Benutzer einen elektrischen Schlag. Wasser leitet da recht gut die Spannung des Gerätes.
    Im schlimmsten Fall ist das Gerät vielleicht schutzisoliert, also zweipolig, ohne Schutzleiter, angeschlossen. Ein vorgeschalteter RCD-Schalter (FI) könnte so noch nicht mal mitbekommen, das jetzt hier solch eine Aktion passiert.

    (Liebe elektrische Kollegen! Diese Darstellung sollte einfach sein, damit viele Leute das nachvollziehen können. Bitte dazu keine Grundsatzdiskussion. Es geht mir nur darum zu zeigen, das eine Bohrmaschine bei Nässe "beissen" kann.)

    Die eigentliche Staub- und Feuchtigkeitsisolation von handgeführten Geräten ist schon gut. Für den Gebrauch im Wasser sind sie jedoch nicht geeignet.

    Das ist dann auch keine Lösung: ^^
    http://www.mactechnews.de/gallery/pictur…pter-96316.html

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    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
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