Räumungsübung

ANZEIGE
ANZEIGE
  • Zwischenzeitlich schickt ein Mitarbeiter eine Mail an alle Beschäftigten, dass es nur ein Fehlalarm wäre, wie er gehört habe. Macht natürlich mächtig Sinn, wenn der Großteil der Belegschaft am Sammelplatz im Freien steht.

    Ich habe gerade mitbekommen, dass der Kollege wohl ziemlich schnell gemerkt hat, dass die Mail keine gute Idee war. Daraufhin hat er die Mail sofort wieder zurückgezogen. Dadurch hatten einige Beschäftigte, die die Mail bereits geöffnet hatten, die Information "Fehlalarm", der Rest aber nicht.

    Dann kommt es eben zu solchen Situationen:

    A: "Fehlalarm, es kam gerade eine Rundmail."
    B: "Ich habe nix."
    A: "Schau, hier."
    B: "Ging nicht an mich."

    Das trägt nicht gerade zur Verbesserung des Räumungswillens bei. Das sieht dann eher nach Sch.... Organisation aus. X(

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • ANZEIGE
  • Entgegen der ersten Info hatte der Stadtbrandinspektor keinen Termin hier im Haus, sondern war mit dem ELW sehr flott vor Ort.

    Das sieht dann eher nach Sch.... Organisation aus.

    Na, Frank, warum hast Du Dir nicht gleich den Stadtbrandinspektor gegriffen für eine "Manöverkritik"?
    Jetzt musst Du ihm wahrscheinlich Heißgetränke und Häppchen anbieten. Aber dann hast Du ein absolut sicheres System, bis eben der Schadensfall eintritt. ;)

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Vielen Dank, Frank,
    aus Deiner ausführlichen und wie immer amüsant geschriebenen Berichterstattung kann ich Rückschlüsse ziehen, was bei meinen Unternehmen noch schief laufen kann.
    Bei den meisten meiner Unternehmen muss ich immerhin nicht auf Publikumsverkehr achten.

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • aus Deiner ausführlichen und wie immer amüsant geschriebenen Berichterstattung kann ich Rückschlüsse ziehen, was bei meinen Unternehmen noch schief laufen kann.

    Moin @a.r.ni,

    ja, ich hätte mir auch nie träumen lassen, an was man alles denken muss, und wie die Menschen im Alarmfall reagieren. Morgen sitzen alle relevanten Personen zusammen, um das "Optimierungspotenzial" das sich gezeigt hat, in einen Plan zu gießen. Eigentlich gibt es zwei ganz zentrale Punkte, die beachtet werden müssen:

    a) ALARM = Füße in Bewegung setzen
    b) Wer darf die Info "Fehlalarm" geben?

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • ANZEIGE
  • Hallo,

    b) Wer darf die Info "Fehlalarm" geben?

    die Feuerwehr, da diese erkundet und die Lage feststellt.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Wie könnte man eine Räumungsübung in ANGEMIETETEN Bereichen organisieren?

    Normalfall bei uns:

    50 - 150 Mitarbeiter auf 1 - 4 Etagen in einem Gebäude mit mehreren Mietern (meist Büros, oft aber auch Geschäfte).

    Optimalfall: In Zusammenarbeit mit den anderen Mietern.
    Realität: de facto ausgeschlossen (die WOLLEN nicht).

    Lösen WIR Alarm aus, bricht in dem Gebäude komplettes Chaos aus. Auf gute Nachbarschaft brauchen wir dann nicht mehr zu hoffen.

    Die Übung auf uns zu beschränken, den Nachbarn zu sagen: "Wir haben eine Übung, also ignoriert mal den Alarm um 12:30 h") geht auch nicht: was, wenn es JUST in dem Moment Ernst ist? Möchte ich nicht riskieren.

    Und nu...?

  • Und nu...?

    wer sagt das Deine Übung unangekündigt sein muss?

    Mach doch einfach eine angekündigte Übung .... Das ist zum Anfang ehe erst mal besser.
    Als Alarm musst Du Dir halt was anderes einfallen lassen und auch so kommunizieren, nimm zum Beispiel eine Trillerpfeife oder so.
    Auf jeden Fall würde ich die Nachbarn informieren, das Ihr eine Übung macht.


    Viele Grüße aus Mittelfranken

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

    Einmal editiert, zuletzt von kelte (9. Oktober 2018 um 10:40)

  • ANZEIGE
  • Wir machen das in einem Verkaufsgebäude separat für uns. (Unter unserer Büroetage sind Geschäfte und Supermärkte) Das heißt, wir alarmieren intern über unser hauseigenes Notrufsystem (für / gegen renitente Kunden). Und über mündlichen Zuruf.
    Anders geht es leider nicht. Die Supermärkte und Geschäfte in diesem Haus wollen auch nicht mitmachen. Dann geht es eben nicht anders.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

    Einmal editiert, zuletzt von Mick1204 (9. Oktober 2018 um 10:37)

  • 50 - 150 Mitarbeiter

    es ist wichtig sich gut auf solch eine Übung vorzubereiten, die Mitarbeiter zu informieren und zu befragen.
    Anbei Möglichkeiten wie man das machen könnte.

  • Hallo,

    in einem solchen Fall würde ich die Übung ankündigen. Nicht nur
    gegenüber den eigenen Mitarbeitern, sondern auch gegenüber
    den anderen Mietern im Objekt (ggfs. auch über Aushang). Dadurch
    vermeidet man jedes Missverständnis, die sich durch eine solche Übung
    ergeben kann.

    Beim Alarm wurde ja schon darauf hingewiesen. Zuruf, Trillerpfeife,
    Alarmton von einem Rauchmelder bieten sich an. Letztlich wird man halt
    darauf achten müssen, dass man so wenig wie möglich die anderen Mieter
    damit "belästigt" :whistling: Sicherlich werden sich durch diese Umstände die Qualität
    und Aussagekraft der Übung, entsprechend mindern.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Die Frage ist ja auch, WAS wird geübt...

    Das "Hinausspazieren" ist nicht die Problematik. Die Problematik ist eher:

    - Wird der Alarm als Solcher erkannt?
    - Wird er überall gehört?
    - Wie lange dauert die Räumung? (vorbereitet ist das Ergebnis relativ wenig aussagekräftig)

    Ich würde anschließend gerne wissen, ob im Alarmfall auch wirklich alle erreicht werden. Mit meiner Trillerpfeife übe ich nicht wirklich etwas...

    Ankündigen: ja, kann man machen.
    Alarm auslösen und selbst üben: kann man machen.

    Wie ich oben schrieb: was, wenn es dann wirklich brennt, die Anderen glauben aber an eine Übung.... Sehr unwahrscheinlich, aber den Schuh möchte ich mir trotzdem nicht anziehen.

    2 Mal editiert, zuletzt von zzz (10. Oktober 2018 um 09:27)

  • ANZEIGE
  • Wir haben heute eine angekündigte Übung in einem unserer Dienstorte durchgeführt. Uns geht es darum Abläufe einzuüben. Festzustellen funktionieren alle Alarmgeber, kennen die BSH ihre Aufgaben und verlassen die Mitarbeiter
    auf den zugelassenen F + R die Dienststelle. Dabei passieren in aller Regel Abweichungen, die wir dann in die Brandschutzordnung anpassen und in den BSH Unterweisungen ansprechen. Technische
    Abweichungen werden repariert gelassen. Du musst mit Deiner Trillerpfeife auch nicht jeden erreichen. Entscheidend ist, dass die Mitarbeiter, die die Pfeife hören, diesen Alarm mündlich oder via Fernsprechendgerät (Telefon)
    weiterleiten.
    Grundsätzlich gilt: ertönt der Alarm, dann haben alle das Gebäude zu verlassen. Unabhängig ob Übung, Technischer Defekt oder Notfall. Bitte immer daran denken, die BSO ist eine Dienstanweisung des obersten Dienstherrn bzw. eine Handlungsanweisung des GF / der GL. Und ist somit für alle Mitarbeiter bindend. Das steht auch in der BSO so drin. Wer nicht mitmacht, wird abgemahnt. Ich habe immer einen Abreissblock mit Blankoabmahnungen dabei. :D


    Wie ich oben schrieb: was, wenn es dann wirklich brennt, die Anderen glauben aber an eine Übung.... Sehr unwahrscheinlich, aber den Schuh möchte ich mir trotzdem nicht anziehen.

    Das musst Du auch nicht, wenn alle Vorgehensweisen in einer BSO beschrieben sind. Eine Übung ist einer Unterweisung gleichgestellt, nur ohne Teilnahmebestätigung. Brandschutzhelfer unterstützen deine Übung bzw. übernehmen die Räumung / Evakuierung im Notfall. Da dürfte keiner mehr überlegen müssen --> geh ich oder bleib ich.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Zitat

    Das musst Du auch nicht, wenn alle Vorgehensweisen in einer BSO beschrieben sind. Eine Übung ist einer Unterweisung gleichgestellt, nur ohne Teilnahmebestätigung. Brandschutzhelfer unterstützen deine Übung bzw. übernehmen die Räumung / Evakuierung im Notfall. Da dürfte keiner mehr überlegen müssen --> geh ich oder bleib ich.


    Wie gesagt - ich wiederhole, damit Du nicht nach oben lesen musst - es geht um die anderen Firmen im Gebäude. Denen kann ich keine Übung aufzwingen.

    Traumhaft wäre, wenn die alle mitmachen. In Einzelfällen denke ich, dass es sogar klappen wird - ich muss mich nur mit deren Sifas kurzschließen :)

    WENN ich aber den Hausalarm ankündige (und also alle Firmen im Gebäude alarmiert werden), die ANDEREN Firmen aber NICHT räumen, weil der Alarm (von mir) als Übung angekündigt ist.... Aber es ist gar keine Übung, weil der Alarm anderweitig ausgelöst wurde... Autsch!? Alle tot, und azrazr hat es gef*ckt eingeschädelt....

  • WENN ich aber den Hausalarm ankündige (und also alle Firmen im Gebäude alarmiert werden), die ANDEREN Firmen aber NICHT räumen, weil der Alarm (von mir) als Übung angekündigt ist.... Aber es ist gar keine Übung, weil der Alarm anderweitig ausgelöst wurde... Autsch!? Alle tot, und azrazr hat es gef*ckt eingeschädelt....

    Alles eine Frage des Timings.

    Wenn Du einen Alarm für "im Laufe der nächsten Woche" ankündigst und es brennt in der nächsten Woche tatsächlich - Eintrittswahrscheinlichkeit, dass das Gebäude verlassen wird?

    Wenn Du einen Alarm für "morgen" und es brennt am nächsten Tag tatsächlich - Eintrittswahrscheinlichkeit, dass das Gebäude verlassen wird?

    Wenn Du einen Alarm für "am 10.10.2018 um 15.00 Uhr ankündigst" und es brennt am 10.10.2018 um 15.00 Uhr tatsächlich - Eintrittswahrscheinlichkeit, dass ein Brand zu diesem Zeitpunkt eintritt?


    Es gibt Dinge, die man nicht regeln kann. Wenn es tatsächlich am 10.10.2018 um 15.00 Uhr brennt. Verlassen dann Deine Beschäftigten das Gebäude und lassen alle anderen Mieter zurück?


    Was Du möchtest, ist die Eintrittswahrscheinlichkeit, dass Übung und Brand zeitlich zusammenfallen, auf Null zu reduzieren. Das wird Dir aber niemals gelingen, solange Du Einsteins Gesetze nicht außer Kraft setzen kannst.


    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

    Einmal editiert, zuletzt von Guudsje (11. Oktober 2018 um 07:52)

  • Wenn die alle rausgehen, darf's von mir aus brennen...

    Wenn ich aber den Alarm für XX.XX.2018 um 15:00h ankündige, und es brennt um 14:00 h - was passiert dann? Unsere Leute räumen, die Anderen bleiben, weil die glauben, die Übung hätte sich verschoben...

    Ne, das Risiko ist MIR zu groß.

    In Tschernobyl wollten die auch nur spielen... Das Risiko war überschaubar. Und dann...

    Die Frage ist eher, ob es eine gute "Ausrede" gibt, weswegen man die Übungen NICHT durchführt.... Ob die Ausrede: "Im Haus wollten nicht alle mitmachen" gut genug ist....

    Oder habt Ihr bisher die Übungen auf "Biegen und brechen" durchgeführt?

    Einen lokalen Fake-Alarm auszulösen halte ich nicht für eine geeignete Übung. Sie hat nichts mit den realen Gegebenheiten zu tun.

  • ANZEIGE
  • Zum einen habe ich oben versucht zu schildern, dass in einem unserer angemieteten Verwaltungsgebäude ebenfalls Geschäfte und Supermärkte sind und die ebenfalls beim Üben nicht mitmachen. Der Vermieter will das auch gar nicht. Üben auch nicht.
    Also machen wir das in Eigenregie. Ich alarmiere manuell. Trillerpfeife, Telefon, Zuruf was auch immer. Vielleicht darf ich auch den Hausalarm nutzen.
    Entscheidend für uns ist, dass unsere Leute im Alarmfall gehen. Wenn andere im Gebäude bleiben........... Ich kann mich nicht um jeden kümmern.
    Ich werde die anderen Mieter im Haus schriftlich Informieren. Wenn es denn tatsächlich gleichzeitig im Gebäude brennt, wird man das relativ schnell merken. Dann bewegen sich die Leute schon von allein.
    Wir haben dann auch im Gebäude "Beobachter" unterwegs, die die Übung überwachen. Die können dann im realen Alarmfall einschreiten.
    Und wie Guudsje oben beschrieben hat, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das.....?

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

    Einmal editiert, zuletzt von Mick1204 (11. Oktober 2018 um 07:22) aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Die Frage ist eher, ob es eine gute "Ausrede" gibt, weswegen man die Übungen NICHT durchführt.... Ob die Ausrede: "Im Haus wollten nicht alle mitmachen" gut genug ist....

    Oder habt Ihr bisher die Übungen auf "Biegen und brechen" durchgeführt?

    Auch ich habe weiter oben versucht Dir Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Du unter den Umständen bei Euch die Übung durchführen könntest .....
    Mick hat es Dir sogar noch genauer mitgeteilt.

    Wir haben dann auch im Gebäude "Beobachter" unterwegs, die die Übung überwachen. Die können dann im realen Alarmfall einschreiten.

    Das ist auch ein wichtiger Punkt, nicht nur um im realen Alarmfall einzuschreiten, sondern auch um Rückmeldungen zugeben wie die Räumungsübung gelaufen ist.

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

  • Wenn ich aber den Alarm für XX.XX.2018 um 15:00h ankündige, und es brennt um 14:00 h - was passiert dann?

    Eigentlich ganz einfach.

    • Es wird punktuell wärmer
    • Es entstehen Rauchgase
    • Die Beschäftigten wissen was in diesem Fall zu tun ist und drücken einen Melder, rufen die 112 an, lösen einen Hausalarm aus, betätigen eine Druckluftfanfare, was auch immer im Rahmen der Unterweisung vermittelt wurde.
    • Rauchmelder detektieren, die BMA löst aus....
    • Die Räumungshelfer setzen sich in Marsch und machen Ihren Job.
    • In dem Moment, in dem der Alarm losgeht, setzen sich im Idealfall alle Beschäftigten in dem Gebäude in Bewegung und nehmen Kunden mit zum Sammelplatz.

    Die Grundregel lautet ganz einfach: Bei Alarm raus! Nicht warten, ob eine Durchsage kommt "Fehlalarm" oder ein Hausmeister, der alle beruhigt oder eine Mail "locker bleiben, alles in Ordnung". Wenn das mal sitzt, tritt diese Problematik überhaupt nicht mehr auf.

    Ne, das Risiko ist MIR zu groß.

    Du kündigst eine Übung für 15.00 Uhr an, und um 14.00 Uhr gibt es einen Alarm, weil es brennt. Alarm = Prozesskette beginnt zu laufen. Wo ist denn da für Dich ein Risiko?

    Die Frage ist eher, ob es eine gute "Ausrede" gibt, weswegen man die Übungen NICHT durchführt.... Ob die Ausrede: "Im Haus wollten nicht alle mitmachen" gut genug ist....

    =O Muss ich eigentlich jeden Beschäftigten unterweisen oder ist die Ausrede "Es wollten nicht alle mitmachen" gut genug?

    Zitat von ASR 2.3 Ziffer 9 (7)

    Auf der Grundlage der Flucht-und Rettungspläne sind Räumungsübungen durchzuführen. Anhand der Übungen soll mindestens überprüft werden, ob
    - die Alarmierung zu jeder Zeit unverzüglich ausgelöst werden kann,
    - die Alarmierung alle Personen erreicht, die sich im Gebäude aufhalten,
    - sich alle Personen, die sich im Gebäude aufhalten, über die Bedeutung der jeweiligen Alarmierung im Klaren sind,
    -die Fluchtwege schnell und sicher benutzt werden können.

    Zur Festlegung der Häufigkeit und des Umfangs der Räumungsübungen sowie zu deren Durchführung sind erforderlichenfalls die zuständigen Behörden hinzuziehen.

    Warum holst Du Dir nicht jemanden ins Boot, der von der Materie etwas versteht? Vielleicht hat die Feuerwehr aufgrund der Gebäudestruktur und/oder Nutzungsart Interesse, die Übung zu begleiten oder zu unterstützen. Beraten können die Dich auf alle Fälle.
    Hast Du denn überhaupt schon mit den übrigen Verantwortungsträgern in dem Gebäude gesprochen oder bewegen wir uns im Bereich der Spekulation?

    Ehrlich gesagt sehe ich Dein Problem nicht. Wir haben unzählige Gebäude, in denen ich keine realistische Räumungsübung machen kann.

    Wir haben ein Theater.
    Soll ich jetzt 600 Kinder organisieren, mit denen ich die Räumung während der Schultheatertage übe?
    Soll ich die Altenheime plündern, um eine realistische Übung während der Seniorentage durchzuführen?

    Wir haben eine Multifunktionshalle.
    Soll ich während eines Bundesligaspiels den Schiedsrichter mal kurz unterbrechen lassen, um zu testen, wie ich 2.000 Personen möglichst schnell aus der Halle bekomme?

    Wir haben letzte Woche eine Räumungsübung durchgeführt. Vielleicht wird es an diesem Beispiel für Dich deutlicher.

    Gebäude - Altbau im historischen Stadtkern - 1 Treppenhaus - eine Ausgangstüre ins Freie - wir sind Mieter im 1.OG und 2.OG

    EG - Kneipe
    1.OG - Musikschule
    2.OG - Musikschule
    3.OG - anderweitig privat vermietet

    Räumungsübung für unsere Beschäftigten mit Ausnahme der Führungskräfte unangekündigt. Die Beschäftigten in der Kneipe wurden informiert, dass wir eine Räumungübung durchführen ("innerhalb der nächsten dreißig Minuten"). Die Mieter wurden informiert, dass wir eine Räumungübung durchführen ("innerhalb der nächsten dreißig Minuten").

    Bei einer Räumungsübung habe ich, auch wenn sie unangekündigt ist, immer Personen dabei, die genau wissen, wann die Übung stattfindet. Das sind mindestens meine Wenigkeit und meine stillen Beobachter, die den Räumungsverlauf unter die Lupe nehmen, nach Schwachstellen schauen und im Nachgang ihre protokollierten Beobachtungen in die Nachbetrachtung einfließen lassen.

    Was passiert, wenn es jetzt wirklich brennt? Wir lösen Alarm aus. Alles setzt sich in Bewegung und begibt sich zum Sammelplatz. Wir informieren die Mieter und die Menschen in der Kneipe, dass es tatsächlich brennt. Eigentlich kein Hexenwerk.

    Einen lokalen Fake-Alarm auszulösen halte ich nicht für eine geeignete Übung. Sie hat nichts mit den realen Gegebenheiten zu tun.

    Wenn jeder nur an sich denkt, ist auch an alle gedacht. ;) Wenn jeder der Nutzer für sich mit seinen Beschäftigten mit einem Fake-Alarm übt, aber jeder weiß, wie sich der "echte" Alarm anhört und was dann zu tun ist, dann ist doch alles in Butter. Es ist nicht schwer. Sobald das Bewusstsein "Alarm = Füße in die Hand nehmen und zum Sammelplatz gehen" bei allen vorherrscht, ist das Problem gelöst.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.