Inertisierung von Siloanlagen, weiter Info gesucht

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  • Hallo,


    wer hat Info über Inertisierung von Silos für Schüttgüter (Getreide und Futtermittel) im Brandfall?


    Auf dem Betriebsgelände befinden sich mehrer Silo's, sowohl aus Beton, als auch aus Metall.


    Die Maße und Form sind ganz unterschiedlich, z.B. Quadrat 5m x 5 m x 40 m oder d= 14 m, h= 32 m


    Kennt einer Untersuchungen, wie schnell ein Getreidesilo benötigt, bis aus einem Schwellbrand ein größeres Ereignis wird?


    Oder anders gefragt, wie schnell muß ich mein Gas einbringen?


    Folgende Info liegt mir bis jetzt vor: VDS- Inersisierung im Brandfall, HDI-Brandbekämpfung in Silos und BGN Handlungshilfe bei Silobränden.


    Mfg

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  • Hallo,


    wer hat Info über Inertisierung von Silos für Schüttgüter (Getreide und Futtermittel) im Brandfall?

    hier :D

    Kennt einer Untersuchungen, wie schnell ein Getreidesilo benötigt, bis aus einem Schwellbrand ein größeres Ereignis wird?

    Ja, müsste ich mal raussuchen (war glaube ich über das KIT). Wobei man dies nicht
    pauschalisieren kann, da es von verschiedenen Faktoren abhängig ist. So zum Beispiel
    vom Schuttgut, von der Dichte, Beschaffenheit Silo usw..

    Oder anders gefragt, wie schnell muß ich mein Gas einbringen?

    Schnellstmöglich, wobei dieses wieder relativ ist. Ist keine entsprechende
    Anlage vorhanden, muss man auf einen Dienstleister zurückgreifen,
    dies kann dann aber x-Stunden dauern bis vor Ort usw.. Je nach Größe
    Silo, Menge/Dichte usw. braucht man natürlich auch einen entsprechenden
    Nachschub.


    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • bei der Einbringung ist uns schon klar, je schneller um so besser. Allerding muß man auch die technischen Möglichkeiten betrachten.
    Da ich z.B. mein Getreidesilo h=35 m nicht mit Druck beaufschlagen darf, kann ich sowieso nur soviel Gas einfüllen wie oben austreten kann.
    Geplant ist im Augenblick eine Ablöschung mit Co2, von oben aus das Produkt. Je nach Menge benötige ich mind. eine Rohrleitung von NW 200 und das dann sofort sechs mal.
    Aus dem Grund wäre es interessant, wie schnell sich der Brand ausweitet. Das hier Schüttgutdichte, Feuchtigkeit... eine Rolle spielen ist allen Beteiligten schon klar.


    Bevor jetzt der Aufschrei kommt Gefährdung durch Gas, bevor die Anlage (Unterflurreedler) betreten werden darf, muß auch jetzt schon die Anlage freigemessen werden.


    Mfg

    FS

  • Hallo,

    Aus dem Grund wäre es interessant, wie schnell sich der Brand ausweitet. Das hier Schüttgutdichte, Feuchtigkeit... eine Rolle spielen ist allen Beteiligten schon klar.

    das kann man ausrechnen, am besten mal bei der
    DMT nachfragen. Wobei es aber dann halt nur ein
    "Wert X" ist. Ich werde mal in meinen Unterlagen
    schauen.


    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Hallo,


    Danke für den Hinweis.
    Bei der DMT mal nachgefragt?


    Ich habe bisher noch nicht nachgeschaut.


    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Geplant ist im Augenblick eine Ablöschung mit Co2, von oben aus das Produkt. Je nach Menge benötige ich mind. eine Rohrleitung von NW 200 und das dann sofort sechs mal.

    Ist ja kein kleines Röhrchen. Wäre da nicht Löschung mit flüssigem Stickstoff sinnvoller. Natürlich benötigt man dann einen Lieferanten, der zeitnah anliefert, denn eine Vorhaltung ist bei Stickstoff kostspielig.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • @SimonSchmeisser am 26.02. haben wir einen Ortstermin mit DMT


    @AxelS mein Chef ist der Meinung, Co2 durchdringt das Produkt von Oben. Wenn man mit zu hohem Druck von Unten einbläst, bilden sich Spülkanäle und das Gas durchdringt nicht das gesamte Silo.
    Ein weiters Problem ist derArbeitsschutz, die Statik der Silo (bei sechs Rohrleitungen NW 200) und die Verfügbarkeit von Co2 im Sommer.



    Warten wir ab was DMT dazu meint.


    Mfg

    FS

  • Co2 durchdringt das Produkt von Oben. Wenn man mit zu hohem Druck von Unten einbläst, bilden sich Spülkanäle und das Gas durchdringt nicht das gesamte Silo.
    Ein weiters Problem ist .... die Verfügbarkeit von Co2 im Sommer.

    Zunächst einmal bin ich davon ausgegangen, dass nicht mit dem Gas gelöscht wird, sondern bei CO2 mit Schnee (Trockeneis) und beim Stickstoff mit flüssigem Stickstoff. Bei CO2 und Aufbringung von oben könnte es allerdings sein, dass kein Schnee am Leitungsende herauskommt, sondern Gas. Zumindest wenn ich mir die gewaltigen Leitungsquerschnitte so ansehe, die Du da erwähnst. CO2 ist bekannt dafür, dass es bei glutbildenden Stoffen nicht besonders gut wirksam ist.
    Flüssiger Stickstoff könnte von oben mit relativ wenig Druck in den Silo eingebracht werden und würde dann dort verdampfen. Dadurch entsteht eine erhebliche Volumenvergrößerung, man benötigt also entsprechende Druckentlastungsöffnungen (bevorzugt oben). Der Phasenübergang entzieht allerdings auch dem Feuer einen großen Teil der Energie, die erstickende Wirkung des Stickstoffs erledigt dann den Rest. Beim Betonsilo könnte allerdings der flüssige Stickstoff ein Problem darstellen, da durch die extreme Kälte und evt. eingeschlossene Feuchtigkeit im Beton Schäden zu befürchten sind. Zusätzlich wird dann immer noch eine Inertisierung von unten empfohlen. Gängige Praxis ist auch hier gasförmig, wobei ich sinnvoller eine flüssige Variante ansehen würde, allerdings mit dem Problem, dass der entstehende Druck kontrolliert abgeführt werden muss.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Hallo,


    als Anhang eine Info zum Thema.


    Sich mit der DMT in Verbindung zu setzen kann ich nur unterstützen, haben wir auch gemacht nach entsprechenden Ereignissen bei Futtermitteln und Getreide.
    Wir können bei Bedarf mit Stickstoff von unten oder von unten und oben inertisieren. Da die Beaufschlagung von Stickstoff eventuell mehrere Tage/Wochen notwendig sein kann, ist der Einsatz von Flaschenware evt. nicht sinnvoll/möglich. Wird aber Flüssigstickstoff angeliefert, muss dieser mittels eines Verdampfers angewärmt werden. Der Nachschub an Stickstoff ist nicht das Problem, hier können Gaslieferanten wie Westfalengas oder Air Liquide liefern. Ein Engpass ist der Verdampfer. Die Gaslieferanten haben zwar welche, aber ob diese dann im Brandfall zur Verfügung stehen ist nicht sicher. Es bleibt zwar meist etwas Zeit, da es sich oft um Glutnester/Schwelbrände handelt. Je eher diese erkannt werden (Temperaturüberwachung Zellen) je besser.


    Um immer Zugriff auf einen Verdampfer zu haben, hat z.B. der Bayeriche Müllerbund zusammen mit Genossenschaften zwei Verdampfer angeschafft, die bei den Feuerwehren in Würzburg und Regensburg stehen.
    Wir haben mit einem Gaslieferanten einen Bereitstellungsvertrag abgeschlossen, der uns neben der Gasversorgung auch garantiert, dass innerhalb von 24 Stunden ein Verdampfer bereitsteht und zwar so lange bis der Brand gelöscht ist.


    Gruß


    Puma

  • Wird aber Flüssigstickstoff angeliefert, muss dieser mittels eines Verdampfers angewärmt werden.

    Warum schlägt man da nicht 2 Fliegen mit 1 Klappe?
    Würde man auf den Verdampfer verzichten und direkt flüssigen Stickstoff verwenden hätte man mehrere Vorteile.

    • Es wird kein Verdampfer benötigt, der auch noch in seiner Leistung eingeschränkt ist.
    • Tankfahrzeuge ohne Verdampfer haben alle größeren Gasversorger verfügbar.
    • Tankcontainer sind ebenfalls verfügbar und somit mit vielen Lkw, welche Wechselbrücken laden können umsetzbar.
    • Die Kühlwirkung durch die Verdampfung kann zur Brandhemmung genutzt werden und "verpufft" nicht unnütz im Bereich des Verdampfers.
    • Die volle Tankkapazität kann zur Löschung verwendet werden, man ist nicht an die Verdampferleistung gekoppelt.
    • Die Leitungen können deutlich kleiner im Durchmesser ausgeführt werden, als wenn man darüber große Gasmengen fördern muss.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo,


    die Leitungen sind gar nicht so weit. Anschluss C-Rohr Leitungsbeispiele siehe Bilder im Sonderdruck und bei DMT


    Ich war nicht 100% an diesem Projekt beteiligt (liegt auch schon einige Jahre zurück, der Verdampfer mußte zum Glück noch nicht eingestzt werden, außer bei einer Probeflutung), aber ohne Verdampfer bzw nur mit Flüssigstickstoff zu arbeiten geht wohl nícht nach unseren Erfahrungen bzw nach Beratung .
    Sicher wird der Flüssigstickstoff sich von selbst bei Erwärmung in Gas umwandeln, denn ich will ja Sauerstoff durch Stickstoff vergrängen/ersetzen.
    Es muss darauf geachtet werden, dass ich stetig und langsam den Sauerstoff durch das Stickstoffgas verdränge durch Nutzung der Luftströmung im Silo (bei Beaufschlagung von unten, von oben nur als Zusatz), damit verhindert man auch Aufwirbelungen, statische Aufladungen, Gefahr von Staubexplosionen wie auch in der VDS 2154 beschrieben.
    Ich hänge noch etwas von der DMT an, aber wie gesagt, war ich nur am Rande beteiligt.


    Gruß und schönes Wocheende


    Puma

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