Elektrogeräte auf brennbare Oberflächen

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  • Hallo, erst mal noch ein gutes neues Jahr Euch allen.
    Nun zum Thema:
    wir hatten kürzlich Zertifizierung DIN ISO 9001.
    Im Vorfeld wurde uns von einer uns betreuenden externen Person gesagt, dass Elektrogeräte, in diesem Fall Mikrowellengeräte(betriebseigen) in den Aufenthaltsräumen, nicht auf Tischen stehen dürfen, sondern auf nichtbrennbaren Oberflächen aufgestell werden müssen.
    Wir mussten also unter alle Mikrowellengeräte eine Blechplatte unterlegen.

    Das ist für mich unverständlich, denn eine Mikrowelle ist für mich ein Haushaltsgerät und das wird in jeder Küche auf der Arbeitsplatte abgestellt. Und nicht jede Arbeitsplatte ist aus Stein. ?(

    Nun habe ich folgende Fragen:

    1. Müssen die Mikrowellengeräte auf nichtbrennbaren Flächen aufgestellt werden (wo finde ich rechtliche Grundlage)?
    2. Zählt eine "normale" Küchenarbeitsplatte (in der Regel beschichtete Spanplatte) als nicht brennbar oder als schwer entflammbar?
    3. Wenn Frage 1 mit "JA" beantwortet wird, was ist dann mit Radios, Lampen, PC, Bildschirm usw.? (PC und Bildschirm steht auf Schreibtisch, Stehlampe steht auf Teppichboden...)

    Danke schon mal für Antworten

    Gruß Hardy

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  • Hallo,


    dieses gilt auch für Kaffeemaschinen und Wasserkocher. Auchb diese sollten auf eine feuerste Unterlage stehen. Es wird zwischen Privat und Geschäftliche Räume unterschieden. Dieses sollte aber auch in der Gefährdungsbeurteilung stehen.


    Hier noch ein Link: http://www.ergo-online.de/html/arbeitspl…7_01_Sicher.pdf

    oder hier wurde schon mal gefragt: [Frage] WO steht die Forderung nach feuerfesten Unterlagen unter Kaffeemaschinen?


    Schöne Grüße aus Neuwied

  • Hallo Hardy,

    stelle dir doch einmal vor, dein Gerät schmurgelt ein wenig vor sich hin. Es wird heiss und heisser. Der flüssige Kunststoff tropft und fließt ab, geht durch alle Ritzen durch und landet somit auf der Unterlage, die brennbar ist. Nicht schön.

    Klar sieht eine Blechplatte nicht so doll aus. Wie wäre es mit Alternativen? Meine Mitmenschen nutzen Fliesen. Da gibt es tolle und auch ausreichend große Stücke. Oder Feinsteinzeug. Oder Keramikteller? Oder eine Platte aus einem Asbest-Ersatzstoff? Oder.......?

    Wie auch immer. Wahrscheinlich braucht ihr die häßliche Platte nie, doch wenn?

    .
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    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Hallo Hardy,

    ...denn eine Mikrowelle ist für mich ein Haushaltsgerät und das wird in jeder Küche auf der Arbeitsplatte abgestellt. Und nicht jede Arbeitsplatte ist aus Stein.

    Ja. Genau das ist das Problem. ;)
    Und die Problemlösung kann nicht sein: Das machen, was alle machen. :D

    Wahrscheinlich wirst du auch in der Betriebsanleitung der Mikrowelle den Satz finden: Nicht für gewerblichen Einsatz vorgesehen. Damit hast du dann das nächste Problem.

    1. Müssen die Mikrowellengeräte auf nichtbrennbaren Flächen aufgestellt werden (wo finde ich rechtliche Grundlage)?

    Was sagt denn euer Sachversicherer dazu? Dieser hat bestimmt entsprechende Vorgaben und ihr gefährdet euren Versicherungsschutz, wenn ihr diese nicht einhaltet.
    FM Global ist dort relativ klar und eindeutig.

    2. Zählt eine "normale" Küchenarbeitsplatte (in der Regel beschichtete Spanplatte) als nicht brennbar oder als schwer entflammbar?

    Das kannst du den Daten der Arbeitsplatte entnehmen. Diese stehen üblicherweise auf dem Typenschild auf der Rückseite der Platte. :44:
    Leider sind nicht alle käuflichen Arbeitsplatten schwer entflammbar (und nicht brennbar schon gar nicht - sonst wäre es keine Spanplatte).

    3. Wenn Frage 1 mit "JA" beantwortet wird, was ist dann mit Radios, Lampen, PC, Bildschirm usw.? (PC und Bildschirm steht auf Schreibtisch, Stehlampe steht auf Teppichboden...)

    :thumbup: Ja, das ist schon so eine Sache mit dem Brandschutz...

    Irgendwie drängt sich mir immer mehr der Eindruck auf: Früher war alles besser. :Lach:
    Meine Kinder haben keine Ahnung mehr vom Brandschutz und haben auch kein Verständnis für entsprechende Maßnahmen.
    Oder es kommt auch hier bei mir die Sifa durch... :pop2:
    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

  • Klar sieht eine Blechplatte nicht so doll aus. Wie wäre es mit Alternativen? Meine Mitmenschen nutzen Fliesen. Da gibt es tolle und auch ausreichend große Stücke. Oder Feinsteinzeug. Oder Keramikteller? Oder eine Platte aus einem Asbest-Ersatzstoff? Oder.......?

    Wir haben unter allen Geräten große geriffelte Glasplatten. Die sind schön rutschfest, es sieht gut aus und ist einfacher zu reinigen, als normale Arbeitsplatten.

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  • Wir haben unter allen Geräten große geriffelte Glasplatten. Die sind schön rutschfest, es sieht gut aus und ist einfacher zu reinigen, als normale Arbeitsplatten.

    Genau,
    hier gibt's sicherlich noch viel anderes. Ich habe in einem Schlossereibetrieb einmal eine Platte aus Teflon gesehen. Der Normal-Sterbliche kann das nicht bezahlen, dort war es Abfall. :D

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    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Ich kenne den Hinweis eigentlich nur bei Heizgeräten (Kaffeemaschine, Wasserkocher u.a.), jedoch nicht bei Mikrowellen (ich weiß ich mache auch Essen warm, aber ich erhitze im Regelfall nix auf ~100°C)....

    Aber egal, worum es mir geht ist eher die für mich nicht ganz nachvollziehbare Tatsache, dass eine SiFa sagt elektrische Betriebsmittel sollen auf eine elektisch leitfähiges Material gestellt werden...
    Das sollte dann doch mal mit der VEFK abgestimmt werden, in die GB'en mit einfließen und dann je nach Örtlichkeiten und GB, mal schön einen Potentialausgleich ziehen/RCD in alter UV nachrüsten ö.ä.!

  • Ich kenne den Hinweis eigentlich nur bei Heizgeräten (Kaffeemaschine, Wasserkocher u.a.), jedoch nicht bei Mikrowellen (ich weiß ich mache auch Essen warm, aber ich erhitze im Regelfall nix auf ~100°C)....

    Aber egal, worum es mir geht ist eher die für mich nicht ganz nachvollziehbare Tatsache, dass eine SiFa sagt elektrische Betriebsmittel sollen auf eine elektisch leitfähiges Material gestellt werden...
    Das sollte dann doch mal mit der VEFK abgestimmt werden, in die GB'en mit einfließen und dann je nach Örtlichkeiten und GB, mal schön einen Potentialausgleich ziehen/RCD in alter UV nachrüsten ö.ä.!


    Hallo,

    es gibt Kombigeräte mit Backofen und /oder Grill.

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    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • ...1. Müssen die Mikrowellengeräte auf nichtbrennbaren Flächen aufgestellt werden (wo finde ich rechtliche Grundlage)?...

    Aus welchem Material sind Gehäuse von Mikrowellen?

    Stellst Du einen Unterschied zu Wasserkochern oder Kaffeemaschinen fest?

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Oh MANN! :cursing:

    Ich hab jetzt einmal alle Eure Beiträge gelesen und finde das iwie nicht mehr ganz so lustig. Jetzt wandern wir aber in Bereiche ab, wo ich leider mit dem Kopf schütteln muss ;( Sorry.

    Ich habe jetzt mal ein paar Fragen an Euch:

    1. Haben alle Eure Einbaugeräte (Einbauherde, Geschirrspüler, Kühlschränke, Durchlauferhitzer) in Firmenküchen (Teeküchen) eine Feuerlöschanlage, weil sich diese in brennbaren Schränken befinden? Ich gehe davon aus, nein. :rock2:
    2. Wie wahrscheinlich ist es, dass eine genormte Küchenarbeitsplatte durch ein bereits im Vollbrand stehendes Elektrogerät in Brand gerät? Ich sehe da die darüber angebrachten Hängeschränke weit eher gefährdet! PS: Hitze und Flammen schlagen nach oben, nur so zur Info ;) Der Fachmann nennt die Hitze- und Rauchsäule "Plum" (ausgesprochen Plüm).
    3. Was bringt mir eine nicht brennbare Unterlage, wenn sich neben dem Gerät Küchenrollen, Handtücher, Kaffeefilter, etc. befinden?
    4. Was bringt mir eine nicht brennbare Unterlage, wenn jemand vergisst das Gerät über Nacht auszuschalten und das Gerät (wie Waldmann schon schön beschreiben hat) brennend abtropft? Das fließt dann nämlich von der Platte und steckt andere Sachen an ;)
    5. Wer von Euch hat schon einmal versucht, einen gepackten Stapel Druckerpapier anzuzünden? Ist dieser leicht entflammbar? Sicherlich nicht. Probiert es mal aus.

    Ich gehe mal davon aus, dass viele von Euch mir Recht geben werden, dass wir das Thema auch auf die Spitze treiben können und eine entsprechende Unterlage oftmals das geringste Problem ist.
    Ich persönlich sehe keine Veranlassung dazu ein Gerät, wie eine Kaffeemaschine mit Thermokanne, auf eine nicht brennbare Unterlage zu stellen, die kaum größer als die Grundfläche der Maschine ist, wenn sich 1. das Heizelement eh nicht im Boden befindet, 2. wenn das Ding anfängt zu "oxidieren" und dann brennend abtropfen wird und über diese Unterlage hinausfließen wird und 3. sich darüber Hängeschränke befinden, die eh weit mehr gefährdet sind.

    Von solchen Geräten geht nun einmal eine Gefahr aufgrund der Elektrizität aus. Ja, diese besitzen Heizelemente und das werden wir auch nicht ändern können ;)

    Hier sind wesentlich bessere Schutzmaßnahmen angesagt:

    - Beachtung der Herstellervorgaben und entsprechende Unterweisung der Mitarbeiter
    - Auslegen/ Vorhalten der Betriebsanleitungen der Geräte (fragt mal bei Euch nach den Anleitungen, die werdet Ihr nicht finden... super :thumbup: )
    - Selbst abschaltende Geräte
    - Regelmäßige Prüfungen nach DGUV Vorschrift 3
    - Keine leicht entzündlichen Brandlasten näher als 0,5m am Gerät und Raum darüber brandlastenfrei
    - Detektion eines Brandes
    - Sichere elektrische Absicherung

    So. Bin zur Steinigung freigegeben ;)

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

    Einmal editiert, zuletzt von Globetrotter (8. Januar 2015 um 19:02)

  • Hallo,

    man kann darüber sicherlich streiten...die Unterlage ist ein Klassiker
    und zumindest bei uns in der Region taucht die Forderung nach der
    Unterlage in jeder Niederschrift bei Brandverhütungsschauen als
    Mangel auf.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Hallo Simon.

    Erst einmal ein frohes und gesundes neues Jahr :)

    Ja. Du hast Recht. Aber wenn ich Billig-Kaffeemaschinen mit Billig-Mehrfachsteckdosen auf einer teuren Keramikfliese im Holzaktenschrank finde, dann brauch ich ein Sauerstoffzelt, wenn mir der Mitarbeiter sagt, dass mein Vorgänger das i. O. fand, weil das Ding auf einer nicht brennbaren Unterlage stand! Ich solle mal mit ihm Kontakt aufnehmen, dass der mir erklärt, dass das so i. O. ist :cursing:
    Bevor ich auf iwelche nicht brennbaren Unterlagen schaue, schau ich mir erst einmal die nähere Umgebung an (grade darüber). Da Du ja ein absolut kompetenter Fachmann bist (keine Ironie, meine ich ernst) wissen wir beide, auf was es ankommt. Das scheint aber bei vielen, die nur in iwelche Unterlagen schauen, noch nicht ganz angekommen zu sein. Hauptsache der Punkt kann abgehakt oder bemängelt werden. Ich finde es "zum Kotzen" und da bekomme ich echt Puls!

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Bedankomat hin Bedankomat her


    :thumbup: JENS hast du SUPER auf den PUNKT gebracht :thumbup:

    Bei einer nicht näher genannten Versicherung wurden auf den Postweg an alle Vertreter mit Büro unscheinbare Lappen verschickt und nur wer sich den Zettel dazu durchgelesen hat wurde mit der Erleuchtung belohnt dies ist ihre neue Feuerfeste Unterlage für die Kaffeemaschine :thumbup:

    Ich stehe dazu das bei meinen Begehungen keine Feuerfeste Unterlage vorhanden sein muss den das darüber und daneben sind weit aus größere Probleme.

    Wünsche einen sicheren Tag
    Lars

    Arbeitsschutz kostet Geld Kranke ein Vermögen


    Sicherheitsfachkräfte … das sind die Mitarbeiter, welche ihren Arbeitsplatz immer am schnellsten aufgeräumt haben:
    :18: Sie brauchen nur den Mund zuzumachen :18:
    Zitat von meiner Mentorin

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  • Aus der sicht einer EFK würde ich bei den Vorschlägen mit ner Blechplatte dann einmal einen Schritt weiter gehen und nach einer Erdung fragen ;)

    Denn im Fehlerfall könnte diese unter Spannung stehen was bei einem SK1 Gerät sicher weniger gefahr darstellt als bei einem SKII gerät wor nunmal kein PE vorhanden ist.
    Wenn ich dann noch an die Klassische Nullung denke und fehlenden FI Schutz lasse ich es dann lieber brennen

    Mfg Dierk

    Mfg Dierk

    Elektriker aus Leidenschaft :thumbup:

  • Guten MorgenZUSAMMEN,
    manchmal werden Fragen anders formuliert und neugestellt. In der Bedienungsanleitung stehen diverse Hinweise selbst zu den beschriebenen Geräten. Mein persönlicher Hinweis: Nutzt Ihr Kaffemaschinen mit Abschaltautomatik oder noch ältere?
    Schaut Euch mal die VdS 2226

    Beste GRüße
    Thomas

  • Moin,

    wir nutzen und tolerieren Kaffeemaschinen mit Abschaltautomatik, die geprüft werden/wurden und über eine schaltbare Tischsteckdose betrieben werden. (Vernünftige Qualität und nicht kaskadiert!) So ist zusätzlich, schon von weiten zu sehen, ob die Spannungsversorgung bis zur Maschine an ist oder eben nicht. Ergo, Bereich verlassen, abschalten! Betrieb nur bei Anwesenheit.

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    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

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  • Wir arbeiten, wenn es die "Klein-Kaffee-Maschine" sein muss, mit Zeitschaltuhren und Perlix-Steckern. Knopf drücken, Strom für Kaffeekochen liegt an und nach 10 Minuten wieder aus!