Hohe Krebsrate bei Feuerwehrleuten: "Wahnsinn"

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  • Hallo,

    Ja - trotzdem:

    - die beim Einsturz gestorben sind - schlimm, aber unvermeidbar

    - die mit Krebs (alle) verschlimmert die Sache.

    Was hätten die tun sollen/können? Nichts, sie wollten Leben retten - und haben Leben gerettet.

    Unvermeidbar? In diesem Ausmaß schon.

    So hatte z.B. die Polizei aufgrund ihrer Hubschrauber gänzlich

    andere Informationen als die Feuerwehr. Gerade hinsichtlich

    dem Zustand der oberen Etagen. Da gab es erhebliche Defizite

    in der Kommunikation. Die Feuerwehr hat klassisch den Einsatz

    geführt, in dem sie ihre Kommandoposten direkt im Gebäude

    hatten oder davor. Was zur Folge hatte, dass nahezu die

    komplette Führung getötet wurde. Auch ohne Einsturz vom

    WTC hätte es bei der Feuerwehr mehrere tote Feuerwehrangehörige

    gegeben. Da ein Betreten der Türme lebensgefährlich war, durch

    die Menschen die aus den oberen Stockwerken vom WTC

    gesprungen waren. Die ersten toten Feuerwehrleute, waren

    Feuerwehrleute die von "Springern" aus dem WTC getötet wurden.

    Zudem gab es diverse Herzinfarkte, da ein Aufstieg ohne Fahrstuhl

    vollzogen werden musste. Fitness war hier ein Problem.

    Hinsichtlich Krebs und Co., so stellte sich diese Frage direkt

    beim Einsturz. Doch die Gesundheitsbehörden erklärten den

    Staub für ungefährlich, dementsprechend verzichtete man

    weitgehend auch auf Schutzmaßnahmen. Wobei man hier

    generell beim FDNY Defizite hat, gerade in Sachen Schwarz-

    Weiß Trennung bei der Einsatzkleidung. Zudem trägt

    zwar jeder FA (SB) ein Atemschutzgerät, doch mit dem An-

    schließen und der Maske hat man es nicht wirklich. Wenngleich

    sich da in der Denkweise schon vieles geändert hat.

    Ebenfalls kann man durchaus die Frage stellen, in wie weit

    hätte man noch erkrankte Feuerwehrangehörige retten können.

    Gerade in den Anfangsjahren gab es nahezu keine Hilfen.

    Viele Angehörige haben ihren Dienst aufgrund der Ereignisse

    beendet, es gab eine ganze Reihe von Selbstmorde. Zudem

    gab es in der Behandlung nahezu keine Hilfen von Seiten

    der Stadt. Entsprechende Hilfen bzw. die finanzielle

    Absicherung der Rettungskräfte gibt es erst seit wenige

    Jahren und war in der US-Politik heiß umkämpft.

    Und so könnte man weitermachen...

    Bei den Baustoffen haben Sie natürlich Recht.

    Letztlich sind uns aber die USA in vielem ein Stück voran,

    was wir so im deutschen Feuerwehrsystem noch nicht

    haben.

    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Hallo,

    Das bedeutet jetzt für das Personal genau was?

    Pauschal gibt es kein System, jede Feuerwehr arbeitet

    da anders. Mannheim hat zum Beispiel ein sehr umfassendes

    System, muss man sich aber letztlich auch leisten können.

    Sowohl hinsichtlich dem Personal, als auch bei den Kosten.

    Man denke hier nur z.B. an die notwendige Schutzkleidung.

    Ich muss da für jeden FA (SB) mindestens noch eine Ersatz-

    Garnitur bereithalten. Das können sich viele Kommunen

    schlicht nicht leisten.

    https://www.feuerwehrmagazin.de/nachrichten/ne…n-koennen-88734

    https://www.mannheim.de/de/presse/feue…euerkrebs-award

    Die kommen an den Brandherd und müssen die Masken aufsetzen? Ab welchen Abständen (abhängig auch vom Wind) müssen Masken getragen werden?

    Ja, so sollte man es heute machen. Gerade bei vielen

    Kleinsachen, Containerbrand usw. war das früher so

    nicht üblich. Mein erster Brand den ich selber -direkt-

    löschen durfte und nicht nur dabei war, war 2003 ein

    Containerbrand und das ohne Atemschutz... wurde

    halt nicht befohlen. Wurde nicht für notwendig

    erachtet.

    Und hinterher wurde einfach die Einsatzkleidung

    wieder in den Spind gehängt, bereit zum nächsten Einsatz.

    Wird eigentlich am Brandort / Aufstellungsort der Wehren die Gefahrstoffen gemessen und erfasst?

    Auch hier wieder: Pauschal kann man das nicht sagen.

    Im Regelfall aber nicht, nur bei größeren Bränden mit

    entsprechender Rauchentwicklung. Hierbei geht es

    dann aber meist nicht um die eigenen Einsatzkräfte,

    als vielmehr um die Frage der Gefahr für die Bevölkerung.

    Ob hier mit einem Niederschlag vom Brandrauch

    zu rechnen ist.

    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • SimonSchmeisser. Danke

    Der Arbeitgeber ist ja die Stadt. Wenn wir jetzt an das Arbeitsschutzgesetz und Arbeitgeber denken, dann kommt ja der AG seinen gesetzlichen Verpflichtungen nicht nach oder nur teilweise.

    ÖD und Arbeitsschutz --> muss sich nicht beißen, tut es aber doch................

    Mein Neffe wird jetzt Bolizischt in Nds. Teilweise müssen die sich die "bessere" Schutzwesten selbst kaufen. Die vom Land ist nur die kleinere Version.

    Aber das führt jetzt zu weit.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Hallo,

    Der Arbeitgeber ist ja die Stadt. Wenn wir jetzt an das Arbeitsschutzgesetz und Arbeitgeber denken, dann kommt ja der AG seinen gesetzlichen Verpflichtungen nicht nach oder nur teilweise.

    ÖD und Arbeitsschutz --> muss sich nicht beißen, tut es aber doch................

    Ja, ist aber halt die Frage von Kosten und der praktischen

    Umsetzung. Das fängt je nach Einsatz schon direkt an der

    Einsatzstelle an. Wo sich FA (SB) entkleiden und ggfs.

    auch duschen können müssen. Ist das nicht möglich, habe

    ich immer eine Verschleppung über die Fahrzeuge usw.

    Gleiches ist mit der Ausrüstung, habe ich in dem Umfang

    Ersatz-Ausrüstung um ein Fahrzeug direkt wieder einsatz-

    bereits zu bekommen oder nicht? Im Regelfall eher nicht.

    Von der damit verbundenen Logistik gar nicht zu reden.


    Und letztlich ist es auch eine Frage vom Selbstverständnis.

    In vielen Kommunen, aber auch in vielen Feuerwehren selbst,

    herrscht noch das Bild vom "Verein" und nicht als Bestandteil

    einer Kommune, als Teil der Verwaltung.

    Mein Neffe wird jetzt Bolizischt in Nds. Teilweise müssen die sich die "bessere" Schutzwesten selbst kaufen. Die vom Land ist nur die kleinere Version.

    Das ist auch bei den Feuerwehren nicht die Ausnahme,

    sondern in vielen Wehren die Regel. Eigene Stiefel (um

    300 Euro+), Hosen und so weiter, sind keine Seltenheit.

    Einfach weil man mit der Ausstattung nicht ganz zufrieden

    ist. Habe ich auch gemacht.

    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Moin,

    auch wenn der letzte Eintrag hier länger her ist, ist es für den ein oder anderen Interessant.

    Die DGUV hat ein Schreiben veröffentlicht Bewertung von Krebsrisiken bei Feuerwehreinsätzen.

    Gruß
    Mattes

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  • Hallo,

    das Thema hatten wir schon, das Schreiben noch nicht. |?

    Gefährdungsbeurteilung Feuerwehrtätigkeiten

    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Hallo,

    wer Feuerwehren in der Betreuung hat, im März gibt

    es eine kostenfreie Onlinefortbildung vom Deutschen

    Feuerwehrverband zum Thema, siehe hier:

    https://www.feuerwehrverband.de/dfv-onlinefort…euerwehrdienst/

    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Hallo,

    kleine Erinnerung, morgen findet die kostenfreie Onlinefortbildung

    vom Feuerwehrverband statt. Anmelden kann man sich immer noch.

    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010