Druckprüfung

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  • Welche Sicherheitsvorkehrungen müssen getroffen werden bei Druckdichtigkeitsprüfungen zwischen 1,5 und 13bar. Die Prüfung soll in der Werkhalle statt finden. GIbt es hier Vorgaben hinsichtlich z.B. Sicherheitsabstände?

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  • Hallo Schomi,


    normalerweise finden die Druckprüfungen ja immer noch in einem Druckbereich statt, der für das zu prüfende Teil sicher ist.
    Am besten ist es aber sicher beim Prüfer selbst nochmal nachzufragen, falls Du Dir unsicher bist.

    in diesem Sinne


    Gruß
    Thorsten


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    Es genügt nicht, unseren Kindern einen besseren Planeten hinterlassen zu wollen.
    Wir müssen auch unserem Planeten bessere Kinder hinterlassen!

  • Hi,
    was möchtest du denn prüfen:
    Eine aktive Druckluftanlage (Kompressor mit Leitungen) oder ein Bauteil, das ihr z.B. herstellt?


    Dann müsstest du auch den normalen Betriebsdruck für dieses Teil kennen. Sind Sicherheitseinrichtungen verbaut (Überdruckventile)? Und so weiter.


    Üblicherweise werden die Systeme mit Wasser gefüllt, dann kommt ein 1,5 bis xx-facher Überdruck auf die noch vorhandene Luftblase und das Ganze wird beobachtet. Tritt kein Wasser über eine bestimmte Zeit aus, also auch kein Druckabfall, dann ist das Ding dicht.


    Nur mit Luft zu prüfen hat den Nachteil: Es könnte knallen und Teile könnten in der Gegend rumfliegen. Wasser dröppelt dann nur raus. Der Prüfling wird nicht zerstört.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.





    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Moin,

    Üblicherweise werden die Systeme mit Wasser gefüllt, dann kommt ein 1,5 bis xx-facher Überdruck auf die noch vorhandene Luftblase und das Ganze wird beobachtet.

    aus mehreren Gründen halte ich die "noch vorhandene Luftblase" für ziemlich problematisch.


    1. Es ist einfach scheißgefährlich. Da Wasser so gut wie nicht kompressibel ist, sinkt der Druck sehr schnell ab wenn eine Undichtigkeit auftritt. Wenn du allerdings Luft im System hast, dehnt sich diese bei Druckabfall aus und drückt das Wasser aus der Undichtigkeit mit (nahezu) Prüfdruck aus. Je nach Prüfdruck ist das ziemlich unangenehm.
    2. Das Hochdrücken macht nur bedingt Spaß, wieder ist die Kompessibilität der Luft schuld.
    3. Durch Lösungsvorgänge der Luft unter Druck im Wasser wird der Druck nicht stabil stehen.


    Aus diesen Gründen achten wir bei unseren Wasserdruckproben sehr genau darauf, dass die Systeme luftfrei sind.


    Gruß Moritz

  • Hi Moritz,


    deshalb ja auch möglichst viel Wasser und möglichst wenig Luft. Ideal wäre natürlich eine 100% Füllung. Doch die wird es nicht geben. Irgendwo ist immer eine Blase im System.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.





    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

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  • Moin Waldemann,
    klar, irgendwo wird immer ein Bläschen sein. Ich wollte nur kurz drauf hinweisen, dass das nichts erstebenswertes ist.


    Gruß Moritz

  • Es dürfte auch darauf ankommen um was für Druckbehälter es sich handelt und was dabei geprüft wird. Bei uns werden z.B. Sicherheitsventile (3 bar) an Kryobehältern geprüft. Hierzu werden diese mit flüssigem Stickstoff gefüllt und anschließend der Druck mit Stickstoffgas bis zum Öffnungsdruck des Sicherheitsventils erhöht. Schutzmaßnahme ist ein Bereich in dem sich nur der Prüfer aufhält und dieser trägt Gesichtsschutzschild und Kälteschutzschürze sowie -Handschuhe.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Es sollen von uns gefertigte Bauteile auf Druck-Dichtigkeit geprüft werden. Prüfmedium ist Gas. Prüfdruck ist, wie bereits gesagt, bis ca. 13 bar. Prüfer sind unsere eigenen Leute.

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  • Hallo zusammen,


    das Thema "Druckprüfungen" ist ein ziemlich komplexes Thema, wenn man da mal etwas tiefer einsteigt. Das deutsche Regelwerk (staatliche Vorschriften und BG-/DGUV-Regelwerk) liefert leider überhaupt nichts praktisch verwertbares, wenn man zu einer konkreten Druckprüfung den notwendigen Sicherheitsabstand festlegen will. Meine Anfrage im vergangenen Jahr bei der BG RCI, die ja das o. g. Infoblatt herausgibt, wurde leider auch nur unbefriedigend beantwortet.


    Ich kenne zwei internationale Regelwerke, die ich als Erkenntnisquelle nutze, da sie Druckprüfungen behandeln und auch konkret die erforderlichen Sicherheitsabstände behandeln: RTOD T0240 aus dem Benelux-Raum und ASME PCC-2-2015 aus den USA. Beides liegt leider nur auf Niederländisch/Englisch bzw. nur Englisch vor.


    Generell GANZ wichtig:
    Es ist nicht nur die Höhe des Prüfdrucks entscheidend für die Risikobeurteilung, sondern gleichermaßen AUCH das Volumen des Prüfgegenstands (z. B. Tank, Kessel, Rohrleitung)! Erst das Produkt aus Prüfdruck und Volumen beschreibt die im System gespeicherte Energiemenge, die versucht, nach draußen zu gelangen! Diesen physikalischen Hintergrund kennen viele nicht.


    Allgemein bekannt dürfte allerdings schon sein, dass Gasdruckprüfungen wesentlich riskanter als Wasserdruckprüfungen sind.

  • Hallo zusammen,


    ein Kollege hat gemeint, dass Druckbehälter allgemein nach zehn Jahren ausgewechselt werden müssen!?
    Ist mir persönlich nichts bekannt
    Kann mir jemand sagen, ob es tatsächlich nach zehn Jahren ausgewechselt werden muss oder nicht????
    (nach welcher Grundlage)



    *Kaef*

  • siehe Beitrag 9, dort findest Du den Link

    Moin,
    in das Infoblatt der BGRCI dazu hast du mal reingeguckt?
    Druckprüfung

    Druckbehälter allgemein müssen nach 10 Jahren von der Züs geprüft werden, falls die Gefährdungsbeurteilung keine kürzere Frist vorgibt.
    Hierbei handelt es sich um eine Sicht- und Druckprüfung.
    Wie das ganze abläuft kannst Du im Infoblatt der BG RCI nachlesen.
    Alles weitere findest Du in der aktuellen Betriebssicherheitsverordnung
    http://www.baua.de/de/Themen-v…tsverordnung_content.html



    Mfg

    FS

  • Erst das Produkt aus Prüfdruck und Volumen beschreibt die im System gespeicherte Energiemenge, die versucht, nach draußen zu gelangen! Diesen physikalischen Hintergrund kennen viele nicht.


    Allgemein bekannt dürfte allerdings schon sein, dass Gasdruckprüfungen wesentlich riskanter als Wasserdruckprüfungen sind.

    Wobei dieses Produkt nur bei Gasen relevant ist. Da Flüssigkeiten in der Regel als nicht kompressibel gelten verwendet man die Flüssigkeiten z.B. Wasser um das Behältervolumen damit so weit als möglich auszufüllen. Das "Restvolumen" wird dann mit dem entsprechenden Gasdruck beaufschlagt.

    Kann mir jemand sagen, ob es tatsächlich nach zehn Jahren ausgewechselt werden muss oder nicht????

    Kommt auf den Behälter an. In der Regel ist eine Züs Prüfung fällig. Oft ist es aber preiswerter, statt der Prüfung das Bauteil zu tauschen und durch ein geprüftes zu ersetzen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Zugelassene Überwachungsstellen (ZÜS) wurden im Rahmen der Liberalisierung des Prüfwesens in Deutschland eingeführt und führen seit dem 1. Januar 2006 die Prüfungen durch, die bisher von den amtlich anerkannten Sachverständigen der Überwachungsorganisationen durchgeführt wurden. Damit wurde ein Wechsel vom personengebundenen Prüfwesen (Sachverständigen) zum organisationsbezogenen Prüfwesen (zugelassene Überwachungsstellen) vollzogen. Die rechtlichen Grundlagen sind im Produktsicherheitsgesetz enthalten.
    Zugelassene Überwachungsstellen sind beispielsweise TÜV, DEKRA, GTÜ und SGS.


    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/…e_%C3%9Cberwachungsstelle

    FS